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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens
Autoren: Harald Evers
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haben
schon jetzt genügend Probleme. Aber wenn wir tatsächlich in größerem Maßstab Leute entführen und von hier fortbringen wollen,
wird es wirklich kompliziert.«
Ötzli nickte finster. »Die Schwestern des Windes, nicht wahr?«
»Ja. Diese verdammte Brut wird stärker. Es sind längst nicht
nur diese paar Weiber. Sie bauen ein kleines Heer auf, und ich
weiß immer noch nicht, wo dieses Malangoor liegt – ihr Stützpunkt. Die Shaba stellt ihnen mehr und mehr Mittel und Leute zur
Verfügung. Der ganze Cambrische Orden zählt inzwischen zu ihnen, dazu noch die Leute dieses Jacko, und das sind recht viele.
Unangenehmerweise kann man sie nicht so ohne weiteres erkennen; es sind einfache Ganoven und Diebe, die überall in den
Städten herumlungern. Aber inzwischen stehlen sie kaum mehr.
Sie suchen nach uns! Andere jagen unsere Flugschiffe, wo sie
können, mit der Hilfe der Drachen. Wir sind eigentlich nur noch
draußen vor der Küste halbwegs sicher, wo die Drachen nicht
hinkommen. Selbst ich halte mich mehr und mehr dort draußen
auf. Unser Versteck im Usmarer Waisenhaus ist ihnen zwar nach
wie vor unbekannt, aber wer weiß, wie lange noch.«
Ötzli zeigte ihm ein hartes Gesicht. »Ihr dürft nicht so zimperlich sein, Rasnor! Greift zu Mitteln des Verrats und wendet Gewalt
an! Anders könnt Ihr Euch nicht durchsetzen, dazu ist der Gegner
zu zahlreich und zu stark.«
»Was denkt Ihr, was ich tue?«, maulte der kleine Mann.
»Ich habe bereits jemanden im Ordenshaus eingeschleust, andere sind in der Palastgarde, und einen Mann habe ich noch im
Hierokratischen Rat.«
Das überraschte Ötzli. »Wirklich? Noch immer?«
»Ja. Allerdings ist er nicht wirklich einer von uns. Es ist dieser
fette Prälat Ullrich. Ein selbstgerechter, hinterlistiger Kerl mit viel
Geld. Aber genau dafür ist er auch empfänglich. Wir haben ihn
bestochen, und er liefert uns Neuigkeiten aus dem Rat und über
die Shaba.«
»Ich kenne ihn«, nickte Ötzli. »Er ist Obmann der Seehändlergilde. Manche sagen, er habe diesen Posten nur, weil er seine
Kumpane mit den besten Huren von Savalgor versorge.«
»Na, dann passt er ja bestens zu uns«, knurrte Rasnor.
Ötzli fühlte einen Stich. Er dachte an Lucia, die sicher eines der
schönsten Mädchen war, das er je zu Gesicht bekommen hatte.
Sie als einfache Hure zu sehen tat ihm auf gewisse Weise weh. Er
blickte zu Rasnor, der ihm seine Betroffenheit offenbar angemerkt
hatte. Rasch versuchte er sie zu überspielen. »Was soll das? Bekommt Ihr plötzlich Skrupel?«
Rasnor schob sich einen Bissen in den Mund und schüttelte den
Kopf, ohne Ötzli anzusehen. »Nein. Aber ich war nicht darauf gefasst, an wie vielen Ecken man Verrat und Intrigenspiel begehen
muss, wenn man sich einmal darauf eingelassen hat.«
»Verrat!«, höhnte Ötzli. »Ihr nennt das Verrat? Diese Weibersippe ist es, die Verrat an unserer Welt begangen hat! Wenn wir
nicht wären, Rasnor, Ihr und ich, hätte der Pusmoh längst Ernst
gemacht und diese Welt vernichtet. Ich habe ihn davon abgebracht! Ihr ahnt nicht, über welche Mittel die Drakken verfügen.
Sie schießen ein Ding auf die Höhlenwelt ab, das sich tief durch
die Erdkruste bohrt, immer tiefer, und heizen dann die Welt von
innen auf. Nach ein paar Wochen ist alles verglüht. Ist Euch nicht
klar, dass wir diese Welt vor solch einem Schicksal bewahren?
Was redet Ihr da für einen Unsinn von Verrat?«
»Ja, ja, schon gut«, murrte Rasnor. »Mir wird nur unbehaglich,
wenn ich an die Schwierigkeiten denke, die uns noch bevorstehen.«
»Wir werden sie meistern!«, behauptete Ötzli mit fester Stimme. »Ich habe noch ein paar alte Freunde in einflussreichen Positionen. Sie werden mir helfen. Wir werden als Erstes unsere Anstrengungen verdoppeln, dieses Malangoor zu finden. Wenn wir es
gefunden haben, werden wir es vernichten! Und wenn ich von
Soraka zurückkehre, bringe ich einen weiteren Trupp Drakken als
Verstärkung mit, der Euch unterstellt wird. Was haltet Ihr von
tausend Mann? Ich werde auch noch ein paar Flugschiffe für Euch
auftreiben!«
Das erstaunte Rasnor, und er blickte auf. Eine gewisse Erleichterung war plötzlich von seinen Zügen abzulesen. »Flugschiffe?
Tausend Mann? Seid Ihr sicher, dass Ihr das bekommt?«
»Darauf könnt Ihr wetten!«, knirschte Ötzli, der immer häufiger
in unterschwellige Wut geriet, wenn er allein nur an die Stimme
dachte. »Dieser Doy Amo-Uun hat mich zutiefst gedemütigt, mich
wie einen Lakaien dastehen lassen! Dafür wird
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