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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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er bezahlen. Ich
habe ihm etwas Gewaltiges anzubieten, und er wird es sich nicht
mehr leisten können, mit mir seine Spielchen zu treiben. Ich werde ihn unter Druck setzen!«
Ötzli glaubte für Momente, einen Hauch Ehrfurcht im Blick von
Rasnor erkannt zu haben. Endlich löste sich sein ewiger Missmut
auf. Nun, entschied er, war der richtige Augenblick, die letzte
Angelegenheit auf den Tisch zu bringen, die ihn des Nachts so
sehr beschäftigt hatte. Rasnor hatte die Frage mit der Woloditbeschaffung nicht mehr angeschnitten, was bedeutete, dass Ötzli
sein >Geheimnis< hätte für sich behalten können. Rasnor gegenüber mochte das vorerst vielleicht genügen, nicht aber Doy
Amo-Uun. Wollte Ötzli seine Forderungen wirklich durchsetzen,
musste er den Doy mit harten Fakten festnageln – da genügte
sein kleines >Geheimnis< nicht. Schlimmer noch: Schlüge sein
Versuch fehl, den Doy Amo-Uun zu erpressen, hätte er nichts als
den Tod zu erwarten.
Ötzli sah sich um, ob irgendwo ein Zuhörer anwesend war. Aber
sie waren allein. »Es gibt noch eine wichtige Sache zu klären«,
sagte er leise zu Rasnor.
»So?«, fragte dieser kauend. »Noch etwas?«
Ötzli holte tief Luft. »Ja. Ich habe nachgedacht. Wir müssen die
Sache mit dem Wolodit klären, ehe ich nach Soraka zurückkehre.
Sonst könnte es passieren, dass der Doy mir nicht glaubt.
Ich habe eine Idee, weiß aber nicht, ob sie in dieser Form
durchführbar ist.«
»Ah!«, machte Rasnor gedehnt und holte tief Luft, so als hätte
er die ganze Zeit auf diese Eröffnung gewartet.
Ötzli ließ sich nicht beirren. »Sobald die MAF-1 wieder einsatzbereit ist und… sie uns gehört, würde uns doch alles zur Verfügung stehen, nicht wahr? Die ganzen Geräte und Maschinen der
Drakken.«
Rasnor nickte bedächtig. »Ja. Und soweit ich das überblicken
kann…«
»Na fein. Dann bohren wir uns einfach ein neues Loch! Was den
Drakken einmal gelang, werden sie doch wieder hinbekommen,
oder nicht?«
Rasnors Kinn klappte herunter, und er starrte Ötzli mit großen
Augen an. »Ein… ein neues Loch?«
»Ja, natürlich. Wie das über der Säuleninsel. Nur an einem anderen Ort, wo weder Menschen noch Drachen leben. Ich habe
mich, während ich auf der MAF-1 war, ein wenig mit den Dingen
beschäftigt, die die Drakken über uns wissen.
Über unsere Welt. Wusstet Ihr, dass die Rückseite unserer Welt
ganz und gar aus massivem Fels besteht?«
Rasnor wirkte unsicher. »Nun ja, das ist nicht neu. Das sind die
Gestade von Maldoon Die dunkle Seite der Welt.«
Ötzli nickte. »Richtig. Ich vermute nur, dass niemandem klar
ist, wie groß dieses Gebiet eigentlich ist. Es umspannt mehr als
die Hälfte unserer Welt. Mehr als zwanzigtausend Meilen weit gibt
es nichts als Fels.«
Rasnor zog die Brauen in die Höhe.
»Zwanzigtausend? So viel?«
»Ja. Das stimmt – und doch wieder nicht. In diesem Bereich
gibt es Höhlen, wenn auch nur wenige und viel kleinere.
Sie sind hoffnungslos abgelegen und haben größtenteils gar
keine Verbindung zu uns. Aber man kann sie sehen. Von außen.«
Rasnor nickte langsam. »Ich verstehe. Höhlen sind dort, wo es
Sonnenfenster gibt.«
»Richtig. Die Drakken haben alles genau vermessen, als sie
nach einem günstigen Ort für ihr Loch suchten. Wir müssen uns
mithilfe ihrer Karten nur einen abgelegenen Ort suchen, einen
Höhlenkomplex, wo es genügend Wolodit gibt, aber weder Menschen noch Drachen leben. Und dieser Ort muss eine kleine, doch
unbekannte Verbindung zu unseren Höhlen besitzen. Notfalls
müssen wir uns eine schaffen.
Ich wette, an den Gestaden von Maldoor können wir so etwas
finden. Dort bohren wir unser neues Loch.«
Rasnor, dem das Erstaunen noch immer ins Gesicht geschrieben
stand, schluckte lange an dieser Vorstellung.
»Ihr seid der Herr der Drakken hier in der Höhlenwelt«, sagte
Ötzli drängend. »Eigentlich müssten sie Euch gehorchen. Aber
werden sie es wirklich tun? Wie hoch war Euer Rang, als Ihr das
Kommando übernommen habt? Glaubt Ihr, dass Ihr ihnen das
befehlen könnt?«
Ötzlis Herz pochte wild, denn von der Antwort Rasnors hing alles ab.
»Ich… ich bin ihr uCuluu«, antwortete er stammelnd.
»Ja, das weiß ich. Aber wird das genügen?«
Rasnor hob hilflos die Achseln und schüttelte den Kopf.
»Der höchste Drakken auf der MAF-1 war ebenfalls ein uCuluu.«
Ötzli nickte nachdenklich. »Ja, da habt Ihr Recht. Dann müsste
es funktionieren, nicht wahr?«
Rasnor, der endlich aus seiner Starre erwachte, hob abermals
die

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