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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ernsthafte Wissenschaft.«
Griswold lachte leise auf. »Na, das glaub ich erst, wenn ich’s
gesehen hab. Und dieser Ainain-Sonstwas war wirklich der Papst?
Unser Heiliger Vater aus Thelur?«
»Sagte ich doch. Aber nun erzähl mal – was machst du hier auf
Spektor III?«
Wieder lachte Griswold auf. »Mit deiner Geschichte über KanFeer und das Disziplinarverfahren lagst du gar nicht mal so falsch,
Roscoe. Sie haben mich gefeuert.«
»Was?«, fragte Roscoe betroffen. »Etwa… wegen uns? Weil du
uns gedeckt hast?«
Griswold winkte ab. »Vergiss es. Ich hatte ohnehin keine Lust
mehr auf diesen Job. Ständig hast du mit diesen dämlichen
Froschmonstern zu tun und musst das machen, was sie verlangen… Ich hatte die Nase voll. Nun bin ich wieder frei und kann
tun, was ich will.«
»Nun ja… aber man braucht schließlich Geld zum Leben, oder?«
»Ach, das ist nicht allzu schwierig. Man muss nur gute Verbindungen haben und hin und wieder Geschäfte machen…«
Roscoe lachte leise auf. »Ja, das kann ich mir gut bei dir vorstellen.«
Griswold stützte die Ellbogen auf die Knie. »Nun mal im Ernst,
Roscoe. Was habt ihr vor? Wollt ihr wirklich runter nach Diamond? Das werdet ihr nicht schaffen.«
Roscoe legte die Stirn in Falten. »Glaubst du? Warum?«
»Wenn ihr auf Diamond aus dem Raumhafengebäude raus
wollt, müsst ihr durch verschärfte Kontrollen. Das ist etwas anderes als diese kleinen Scanner der Streifengänger. Selbst wenn
eure ID-Karten perfekt gefälscht sind, werdet ihr auffallen. Die
prüfen nämlich die Gegenseite – die Meldebehörden der Heimatsysteme. Wenn ihr…«
»Unsinn«, entfuhr es Roscoe. »Das geht doch gar nicht!«
Griswold hob eine Hand. »Warst du nicht selbst mal beim Cubemail-Service? Natürlich haben sie keine Direktverbindung. Aber
sie bringen die Daten turnusmäßig auf den neuesten Stand. Seit
Jahren schon. Keine Datenbank bei denen ist älter als zwei Wochen. Das reicht, um festzustellen, dass ihr dort nicht gemeldet
seid, wo ihr angeblich herkommt. Da bliebet ihr hängen.«
Leandra stieß ein Schnauben aus und ballte die Fäuste.
»Wie sollen wir dann je nach Gondola kommen?«
»Gondola? Was ist in Gondola?«
Sie tauschte Blicke mit Roscoe. »Dort gibt es einen Mann, den
wir finden müssen. In der…« Sie stockte.
»… der Universität der HGK«, half ihr Roscoe. Er erklärte Griswold ihren Plan. Er hörte neugierig zu und stieß dann wieder einen leisen Pfiff aus. »Wisst ihr was, Leute?«, fragte er zum
Schluss. »Euer Plan klingt gut, ich hätte fast Lust, dabei mitzumachen. Wenn er nicht einen entscheidenden Fehler hätte.«
Roscoe seufzte. »Ich weiß. Sieht so aus, als wäre er undurchführbar.«
»Richtig. Nach Diamond könnt ihr nicht. Völlig unmöglich.
Aber ihr müsst schnellstmöglich hier weg. Auch die kleinen
Scanner der Streifen werden irgendwann auf den neuesten Stand
gebracht, und das könnte schon morgen sein. Gerade Aurelia-Dio
ist zurzeit brandgefährlich. Ihr könntet allenfalls hinaus zu den
östlichen Randwelten.
Aber selbst wenn ich euch dorthin bringen würde, würde es
noch immer…«
Roscoe richtete sich auf. »Du hast ein Schiff!« Griswold machte
große Augen. »Ja. Hatte ich das nicht gesagt?«
»Bei den Kräften!«, entfuhr es Leandra. Sie richtete sich auf.
»Könnten Sie uns etwa von hier fortbringen? Vielleicht nach…
Aphali-Dio?« Sie blickte Roscoe fragend an. »Das Ziel hat
Ain:Ain’Qua uns für den Notfall genannt. Nach Diamond können
wir ja jetzt nicht mehr.«
Griswold hob abwehrend die Hände und schüttelte den Kopf.
»Langsam, Schätzchen. Es ist nur ein Fisch. Kleiner noch als die
Moose. Ich hab das Ding erst seit ein paar Tagen, aber eins weiß
ich gewiss: Es hat einen Antrieb, mit dem man nicht mal eine
flügellahme Gans einholen könnte. Und es kann diese eine Sache
nicht, die ihr vor allem braucht: frei durchs All fliegen.«
»Wie meinen Sie das?«, wollte Leandra wissen. »Weißt du das
nicht, Schätzchen?«, fragte Griswold. »Schiffe wie die Moose oder
die Melly Monroe haben keinen eigenen Überlichtantrieb. Wir sind
ewig auf die Wurmlöcher der Drakken angewiesen. Wenn wir von
hier nach Aphali-Dio wollen, müssen wir das Wurmloch nehmen.
Aphali-Dio ist ein kleiner Sternhaufen mit einem halben Dutzend
besiedelter Welten in den verschiedensten Sonnensystemen.
Wenn wir je auf einer von denen ankommen wollen, müssen wir
noch einmal drei oder vier Kurzstrecken hinzuzählen. Bei der aktuellen Sicherheitsstufe hätten wir vor jeder

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