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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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musste.
»Verdammtes Pack!«, schrie er und trat dem aZhool mit seinem
Stiefel gegen das Bein – das ebenfalls in einem Stiefel steckte.
Nun hatte er alle Aufmerksamkeit – sowohl der beiden Drakken
als auch des Publikums an der Bar.
Die Drakken waren zu ihm herumgefahren. Sie steckten in ihren
typischen Körperpanzern, trugen mächtige Projektorwaffen, und
ihre scharfen Knochengrate an Ellbogen, Knien und Schultern
funkelten gefährlich im bunten Licht der Barbeleuchtung.
»Ihre ID-Karte, Sir!«, knirschte der Liin und hielt ihm seine
vierfingrige Klauenhand hin. »Meine was?«, lallte Griswold. »Wwer biss du, Froschgesicht, dass du meine ID-Karte willst?« Der
aZhool packte Griswold hart an der Jacke, so hart, dass ihm ein
Knopf abplatzte. Verflucht, was mache ich hier nur?, schalt er
sich, während der Drakken in seinen Brusttaschen nach der Karte
suchte. Ich riskiere Kopf und Kragen für Roscoe und sein Mädchen.
Aus den Augenwinkeln sah er, wie Roscoe und die Kleine sich
nach draußen retteten, ins Gedränge der wartenden Leute. Na,
prachtvoll, sagte er sich. Jetzt bin ich endgültig erledigt!
Der aZhool hatte bei seiner Suche Erfolg gehabt. »Simon Griswold«, las er mit seiner kalten, knirschenden Stimme von der
wold«, las er mit seiner kalten, knirschenden Stimme von der

B-454.511.«
Der Liin-Offizier riss dem aZhool die Karte aus der Hand und
führte sie mit einem wütenden Grunzen in den Schlitz eines
Scanners ein, den er nun in der Hand hielt. »Nehmen Sie es ihm
nicht übel, Sir!«, ertönte plötzlich eine laute Stimme.
Griswold hätte beinahe vergessen, weiterhin den Betrunkenen
zu spielen. Roscoe kam ihm zu Hilfe. »Wer sind Sie?«, zischte der
Offizier Roscoe an. Roscoe kam heran und zückte seine ID-Karte.
»Kender Ashkabid, Sir. Ich bitte um Verzeihung für meinen
Freund.« Roscoe senkte die Stimme und erklärte: »Er ist betrunken und völlig durcheinander. Seine Frau hat ihn verlassen, wissen Sie? Wegen eines Drakken.«
Der Liin schnitt eine Grimasse, als hätte ihm jemand eine
Schlinge um den Hals gelegt und mit aller Kraft zugezogen. »Wie
bitte?«, zischte er. Roscoe hob lächelnd eine abwehrende Hand.
»Oh, Verzeihung, Sir. Nun, er hatte ein Disziplinarverfahren an
den Hals gekriegt, von einem gewissen KanFeer von der Sektorkontrolle.«
»KanFeer?«
»Ja, Sir. Es ging, glaube ich, um einen Ortungsfehler. Jedenfalls
stürzte ihn das in Schwierigkeiten. Das war der fehlende Tropfen,
der das Fass zum Überlaufen brachte. Seine Frau, verstehen Sie?
Sie hat ihm die Hölle heiß gemacht und ist dann…«
»Schweigen Sie!«, schnauzte ihn der Drakkenoffizier an. »Was
geht mich dieser Mist an? Er hat einen Wachsoldaten beleidigt
und tätlich angegriffen! Trunkenheit in der Öffentlichkeit ist ebenfalls ein Vergehen.«
Der aZhool ließ Griswold los, und dieser plumpste auf den Hintern. In der Hoffnung, geistige Unzurechnungsfähigkeit könne
seine Tätlichkeit entschuldbar machen, begann er zu lallen. Roscoe bückte sich nieder und half ihm auf. »Es tut mir wirklich
Leid«, sagte Roscoe. »Können wir… jetzt wieder gehen?«
Der Liin überprüfte die Echtheit von Roscoes Karte gerade in
seinem Scannen »Nein«, sagte er und reichte die Karte Roscoe
zurück. »Wir müssen ihn mit auf die Wache nehmen. Es wird auf
jeden Fall ein Bußgeld verhängt. Wenn er das nicht bezahlen
kann, wird eine Gefängnisstrafe ausgesprochen. Sie kommen am
besten gleich mit!«
»Ich…?«, stammelte Roscoe. »Aber…«
Der Liin nahm eine drohende Haltung ein. »Was ist? Wollen Sie
sich weigern?«
»Nein, aber…« Er wandte sich um, schien Leandra mit Blicken
zu suchen. »Meine Tochter. Ich wollte mich hier mit ihr treffen…«
»Ihre Tochter?«
»Ja. Sie ist erst dreizehn. Wir wollten Onkel Simon hier abholen
und mit in unsere Kirchengemeinde nach Gondola nehmen… Er
braucht jetzt Hilfe. Sie sehen doch, dass er völlig durcheinander
ist!«
»Das ändert nichts«, beharrte der Drakken. »Er hat einen
Wachsoldaten angegriffen. Wenn Sie wegen Ihrer Tochter hier
bleiben müssen, nehmen wir ihn allein mit.«
»Kann ich die Strafe nicht bezahlen? Hier und jetzt?«
Der Drakken stutzte. »Sie wollen sein Bußgeld bezahlen?«,
fragte er und deutete auf Griswold, als wäre er ein hässliches und
Ekel erregendes Insekt.
»Ja. Warum nicht? Es ist ohnehin alles meine Schuld.«
Roscoe fischte abermals seine ID-Karte aus der Brusttasche und
hielt sie dem Offizier hin. Griswold konnte kaum glauben,

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