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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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hatte; sie
war zwar etwas aufgeregt, insgesamt aber gefasst. Sie hatten
beide schon einige schwierige Situationen gemeistert und würden
es auch diesmal schaffen. Doch dann stutzte er, unterbrach die
Sprechverbindung zu dem fremden Schiff und deutete hinaus.
»Das ist kein Schiff der Hüller! Sieh nur!« Nicht weit entfernt
schob sich ein kleines Jagdschiff zwischen Wolken aus Eiskristallen hervor. Es war schwarz wie das All, etwa dreimal so groß wie
ein Hopper und fünfmal so groß wie die Swish. Seine Form war
lang gestreckt, und es wirkte gefährlich.
»Hüller würden hier mit einem Haifanten herumfliegen«, meinte
Roscoe. »Das Ding sieht viel mehr nach einem Drakkenschiff
aus.«
»Huntress«, wiederholte Leandra nachdenklich.
»Keine Kennung und nichts sonst als dieser Name… Ist das
nicht ungewöhnlich? Mai:Tau’Jui hat sich ja auch mit dem vollen
Namen der Swish gemeldet.«
Roscoe nickte, während er das fremde Schiff eingehend betrachtete. »Eben inoffiziell«, sagte er nur. Er beugte sich nach
links und drückte wieder die Taste. »Was haben Sie mit uns
vor?«, fragte er.
»Mal sehen, wie kooperativ Sie sind. Mit wem spreche ich da?«
»Mit dem Piloten.«
»Haben Sie auch einen Namen, Mann?«
»Nein. Der ist inoffiziell.«
Für Momente herrschte Schweigen. »Verstehe«, meldete sich
die Stimme wieder. »Wie ich sagte: Es kommt drauf an, wie kooperativ Sie sind. Im besten Fall liefern wir Sie an die nächste
Drakkenpatrouille aus. Wenn’s nicht so gut läuft, grillen wir Sie
gleich hier.«
Roscoe hieb wieder auf die Taste.
»Die Drakken!«, flüsterte er. »Hätte ich mir denken können,
dass hier etwas faul ist. Sieht ganz so aus, als wüssten die Hüller
längst, dass es hier Leviathane gibt, und die Drakken auch. Vielleicht arbeiten sie zusammen.« Mai:Tau’Jui kam aus dem Hintergrund und drängte sich an Roscoe heran; sie zitterte, und Tränen
liefen ihr über die Wangen. Leandra hatte gar nicht gewusst, dass
die Ajhan ebenfalls weinen konnten. Mitgefühl ergriff sie, und sie
schloss die Arme um Mai:Tau’Jui. Sie mochte die junge Ajhana
sehr, war sogar auf unbestimmbare Weise ein wenig verliebt in
das wunderschöne Mädchen. Sie konnte sich gut vorstellen, dass
diese Situation sie überforderte. Es war keine zwei Jahre her,
dass sie selbst zum ersten Mal ernstlich in Lebensgefahr geraten
war, und damals hatte sie auch nichts als ihre Tränen gehabt, mit
denen sie der Bedrohung hatte begegnen können.
»Hab keine Angst«, flüsterte sie Mai:Tau’Jui zu, die fast einen
ganzen Kopf größer war als sie. »Wir machen das schon. So leicht
kriegen die uns nicht.«
Sie wusste zwar nicht, was sie gegen die Bedrohung unternehmen konnten, aber allein der Umstand, dass Darius bei ihr war,
erfüllte sie mit Zuversicht. Sie waren schon mehr als einmal gemeinsam den Drakken entkommen.
»Eins steht fest«, meinte Roscoe. »Festnehmen lassen dürfen
wir uns nicht. Wenn die uns einmal haben, landen wir wirklich bei
den Drakken. Und dann ist es aus. Besonders für dich, mein
Schatz.« Leandra nickte.
Noch immer hielt sie Mai:Tau’Jui fest, hatte aber den Kopf nach
links gewandt und beobachtete die Huntress, die nur noch wenige
hundert Meter entfernt war und immer näher heranschwebte.
Kein Zweifel – das war ein echtes Jagdschiff, dem sie hier in den
Ringen des Halon nicht entkommen konnten. Die Swish war unbewaffnet – und die Huntress sicher das genaue Gegenteil. Dass
sie einer auf sie abgefeuerten Rail davonfliegen konnten, wie damals mit dem Hopper, war mit der Swish ausgeschlossen.
»Was sollen wir tun?«, fragte Leandra. »Wir haben etwas entdeckt, das offenbar niemand entdecken durfte. Ich denke, sie
wollen uns auf jeden Fall töten. Stell dir nur vor, welche Tragweite es hätte, würde unsere Entdeckung an die Öffentlichkeit dringen.«
»Sie… wollen uns töten?«, jammerte Mai:Tau’Jui. »So weit ist es
noch lange nicht«, meinte Roscoe grimmig.
»Dieses kleine Schiff hier – das hält doch ziemlich viel aus, nicht
wahr? All die Felsbrocken und das Eis…
Woraus besteht die Hülle, Mai:Tau’Jui?«
Die Ajhana wischte sich die Tränen weg. »Aus einer AndanitLegierung. Haben wir selbst entwickelt, in den Labors von Gladius. Damit wir den Schwärmen durch die Ringe folgen können.«
Roscoe nickte und deutete hinaus. »Die Huntress besteht aus
Kerastahl, das sieht man. Ist diese Andanit-Legierung härter?«
Mai:Tau’Jui nickte. »Ja. Etwa dreimal so hart. Allerdings auch

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