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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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überschlugen sich plötzlich die Ereignisse.
Hinter den beiden Phryxen ertönte ein Schlag; ein spitzer Aufschrei folgte, dann ein Gurgeln Mandalors. Die Phryxe fuhren herum, strebten auseinander; dann sah Ullrik Laura und Azrani am
Boden liegen. Auch Mandalor war gefallen, er kroch auf allen vieren, um seinen Stab zurückzuerlangen. Ullrik war es ein Rätsel,
wie Laura dorthin gelangt war; sie musste Mandalors Gruppe umgangen und sich von hinten genähert haben. Ihre Entschlusskraft; und ihr Mut waren unglaublich.
Der rechte der beiden Phryxe fuhr herum und stieß mit seinem
Spieß drohend in Richtung der Menge, während der andere versuchte, Azrani zu packen. Laura sprang plötzlich auf, sie hatte ein
kräftiges Holzstück in der Hand, ein Stuhlbein vielleicht, und hieb
es dem Phryx mit voller Wucht gegen den Arm. Das erschütterte
ihn nicht sonderlich, aber er griff an Azrani vorbei, die sich soeben verwirrt in die Höhe kämpfte. Laura hieb noch einmal auf den
Arm des Phryx, gab dann Azrani einen Stoß nach vorn, sodass sie
unter seinen Armen hindurchtaumelte, und stürzte sich mit ihrem
Knüppel auf Mandalor, der gerade wieder seinen Stab zu fassen
bekam.
Augenblicke später hatte Ullrik die verwirrte Azrani im Arm,
aber Laura war noch mitten im Gefecht. Er stieß Azrani nach hinten weg und sprang vor, konnte aber nur um ein Haar dem nach
vorn schnellenden Spieß des rechten Phryx ausweichen. Laura
zerschmetterte in diesem Moment mit ihrem Knüppel Mandalors
Stab, der dies mit einem entsetzten Aufschrei quittierte. Dann
hatte der zweite Phryx Laura gepackt.
»Nehmt sie!«, schrie Mandalor seinen beiden Wächterkreaturen
zu. »Sie gehört auch zu dem Komplott! Nehmt sie!«
Ein paar weitere Männer hatten Mut gefasst und setzten nach.
Ullrik, der zu Mandalor vordringen wollte, erhielt von dem Phryx,
der Laura festhielt, einen mächtigen Schlag gegen die Brust. Das
verfluchte Biest hatte vier Arme! Ächzend ging Ullrik zu Boden.
Dann zischte ein knisternder Strahl aus einem wurzelähnlichen,
weißen Gebilde, das Mandalor hochgereckt hielt – offenbar der
Rest seines Stabes, der noch immer funktionierte. Der Strahl traf
einen der nachrückenden Männer in den Bauch. Mit einem Aufheulen brach der Mann zusammen. Ein zweiter Strahl ging ins
Leere. Laura schrie und strampelte, aber es half ihr nichts, der
Phryx hielt sie unter den Arm geklemmt. Einige wollten ihr helfen,
aber der Phryx teilte wuchtige Schläge nach ihnen aus. Dann begann ihr Rückzug.
Dem einen, der Laura hielt, schrie Mandalor zu, er solle sie fortschaffen, während er sich mit dem anderen zusammentat und
versuchte, die Angreifer zurückzuhalten. Der Spieß des Phryx traf
einen Mann in den Oberschenkel, der knisternde Blitz aus dem
abgebrochenen Ende des Stabes einen anderen ins Gesicht. Ullrik
brüllte vor Wut und Verzweiflung auf, als der Phryx sich mit Laura
auf dem Arm umwandte und mit weiten Schritten davonrannte.
Die Männer fassten immer mehr Mut. Einige nahmen die Verfolgung auf, andere drangen mit Wutgebrüll auf Mandalor und seinen Beschützer ein.
»Laura!«, schrie Ullrik, sprang auf die Füße, wand sich an Mandalor und seinem Phryx vorbei und nahm ebenfalls die Verfolgung
auf. Mehrere Männer waren bei ihm, auch Azrani war für kurze
Zeit an seiner Seite, aber er hängte sie alle ab und rannte dem
Phryx hinterher, so schnell er nur konnte.
Mit schweren, aber gleich bleibend schnellen Schritten stampfte
der Phryx einen langen Korridor entlang. Ullrik und den anderen
Verfolgern steckte noch die letzte Nacht in den Beinen, die zahllosen hohen Treppenstufen, die endlosen Wege, die kräftezehrenden Kämpfe. Doch er gab nicht auf. »Laura!«, brüllte er. »Halt
durch! Ich lasse dich nicht im Stich!« Mit aller Willensanstrengung
rannte er weiter. Er wusste aber, dass er ohne Chance war, wenn
die erste Treppe kam.
Und sie kam.
Der Phryx, fast doppelt so groß wie Ullrik, nahm die Stufen mit
jeweils einem Schritt, während Ullrik jede einzelne erklettern
musste. Tränen der Wut und der Verbissenheit stiegen ihm in die
Augen, er keuchte und schnaufte, aber er gestattete sich kein
Innehalten. Mit schmerzenden Beinen und Lungen kletterte weiter; nur noch zwei Männer waren bei ihm, jeder von ihnen wog
sicher ein gutes Viertel weniger als er. Langsam ließ er sie hinter
sich.
Laura hatte wieder einmal das Undenkbare getan. Ein weiteres
Mal hatte sie Azrani gerettet, das Mädchen, das ihr Ullrik wegnahm, ihre große

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