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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Leute da; zwischen ihren Tränen hindurch erkannte sie Burly und
Pete, beide mit mächtigen Techno-Gewehren bewaffnet. Eine Frau
war da und noch ein paar Männer, und im Hintergrund sah sie
Shaani, neben der Tirao und Nerolaan soeben landeten. Sie wälzte sich herum, kroch noch einmal auf den Abgrund zu, spürte, wie
Marina sie von hinten am Hemd packte und festhielt, an Ullriks
Hemd, das sie noch immer trug. Verzweifelt starrte sie hinab,
wollte es einfach nicht wahrhaben, was passiert war.
Was machte das Leben jetzt noch für einen Sinn? Meados würde
siegen, er hatte überhaupt keine Gegner mehr, und zwei der drei
wichtigsten Menschen in ihrem Leben waren tot. In ihrem Hirn
arbeiteten Hämmer, die verzweifelt versuchten, den Schmerz aus
ihr fortzudrängen, aber es ging nicht. Wie sollte sie ein Leben im
Schatten dessen ertragen, dass Ullrik und Laura nicht mehr da
waren? Beide hatten sie geliebt, hatten mehrmals ihr Leben für
sie aufs Spiel gesetzt, einfach alles gegeben. Sie sehnte sich verzweifelt nach Ullriks liebevollen Küssen, nach Lauras warmherziger Berührung, die sie viel zu selten gespürt hatte. Marina war
da, verzweifelt klammerte sie sich an sie, versuchte all das aus
ihr zu saugen, was ihr fehlen würde, um den Schmerz bewältigen
zu können; doch sie glaubte nicht, dass ihr das gelang.
Es vergingen Minuten, während derer sie nach Gedanken suchte, mit denen sie die nächste Stunde überstehen konnte. Immer
wieder verfiel sie in Hysterie und Weinkrämpfe, hätte es womöglich wahr gemacht und sich hinabgestürzt, wäre Marina nicht da
gewesen. Nein, sie war für so etwas nicht geschaffen. Sie war nur
ein einfaches Mädchen mit einem einfachen Herzen; solche
Schmerzen konnte sie nicht ertragen. Ohne zu zögern hätte sie
mit Ullrik oder Laura tauschen wollen. Hilflos schluchzend lag sie
am Boden, von Marina umarmt. Doch dann strömte plötzlich neue
Kraft in sie. Kraft in Form von höhnischen Worten dieses Ungeheuers, das anfing, sich über ihren Schmerz lustig zu machen.
Jämmerlich, spottete er, eine bodenlose Dummheit! Er hätte
wenigstens versuchen können, gegen mich anzukommen, dieser
Narr. Woher soll er wissen, dass er ohne Chance ist, wenn er es
nicht versucht? Stattdessen bringt er sich aus verzweifelter Liebe
um. Jämmerlich! Gut, dass er tot ist.
Als Azrani das hörte, verhärtete sich etwas in ihr. Der Schmerz,
eine weiche, empfindsame Substanz, versteinerte sich plötzlich zu
einem harten, kantigen Etwas, das ihre Brust ausfüllte und ihr auf
die Beine half. Es war Wut, kochende Wut, nein, schlimmer noch,
es war Hass; Hass, wie sie ihn noch nie gespürt hatte. Und der
stellte etwas Übles mit ihr an. Er ließ sie zu einem kleinen bösen
Dämon werden, der ihre einzige große Fähigkeit schärfte, die sie
als Waffe gegen jemanden gebrauchen konnte: ihren Scharfsinn.
Sie wusste etwas über Meados, und das würde sie gebrauchen,
um ihn zu töten.
Plötzlich stand sie. Marina trat erschrocken zurück, als sie den
Ausdruck in Azranis Augen sah. Noch nie hatte sie jemand so gesehen; wer ihre sonst so warmherzige, sanfte Art kannte, musste
vor ihr zurückschrecken.
»Der Mhorad Mhor ist also die Quelle deiner neuen Macht?«,
schrie sie Meados entgegen. »Ist das wahr?«
Oh, du hast gelauscht?, meinte Meados tadelnd. Das ist aber
nicht fein.
»Deine Selbstverherrlichung dröhnt so laut durchs Trivocum,
dass man sie wahrscheinlich noch in der Höhlenwelt gehört hat,
du verfluchtes Scheusal!« Der große Drache saß entspannt da
und sah sie gelangweilt an. Die kleine Azrani, stellte er geringschätzig fest. Hast du immer noch nicht aufgegeben, du dummes
Gör? Warum stürzt du dich nicht auch hinab? Dann ist es vorbei.
Ich werde euch ohnehin alle töten. Oder soll ich euch lieber zu
Phryxen machen? Würden dir vier Arme gefallen? »Ich habe dich
etwas gefragt!«, schoss Azrani zurück und ging drohend auf den
dreißig Ellen hohen Drachen zu.
Oh… schon wieder! Schon wieder will mich eine der Schwestern
des Windes angreifen. Mit bloßen Händen vermutlich, um mich zu
erwürgen! Wie sehr ich mich fürchte!
Wirst du jetzt endlich antworten?, schrie Azrani durchs Trivocum, so laut, dass es mit Sicherheit jeder vernahm, der in der
Lage war, das Trivocum zu sehen.
Ja doch, ja!, bequemte sich Meados zu erwidern. Der Mhorad ist
die Quelle der Macht. In Mhor wurde einst die Kunst der Magie
von Jonissar ins Leben gerufen. Was kümmert dich das?
Und hier wurden auch die

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