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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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hier und in Okaryn, wenn du es unbedingt wissen
willst. Was macht das jetzt schon noch aus? Sollst du es ruhig
erfahren.
    Ullrik kämpfte um seine Fassung. »Aber ihr wart doch mindestens ein Dutzend, zusammen mit den Abon’Thul!«
Zehn! Zwei starben im Kampf gegen die verräterischen
Abon’Shan, als wir nach Xahoor kamen. Zwei andere nach der
Schlacht am Wrack. Sie erlagen ihren Kampfverletzungen – haben nicht einmal mehr Okaryn erreicht. Habt ihr ihre Leichen
nicht gefunden, als ihr gekommen seid? Na, vielleicht sind sie in
den See gestürzt. Es ist ja auch egal.
»Es… ist dir egal? Meados, welcher Geist treibt dich an? Wie
kommst du dazu, selbst gegen deine eigene Art so grausam zu
sein?«
Ein bitteres Lachen hallte durchs Trivocum. Wie du schon sagtest – Jonissar ist eine sterbende Welt.
Alles starb hier, auch die Abon’Dhal. Ein verweichlichtes Volk.
Kampflos habe ich ihre Anführerschaft übernommen – es fehlte
ihnen an Willen, große Schritte zu unternehmen. So, wie ich es
jetzt getan habe!
Ullriks Puls hämmerte wild. Ihm blieb nichts anderes übrig, als
zu versuchen, Meados zu beruhigen… vielleicht, ihm Versprechungen zu machen. Laura hatte es für den Moment aufgegeben,
dem Phryx entkommen zu wollen; das Wesen war doppelt so groß
und fünfmal so schwer wie sie. Sie hatte einfach keine Chance.
»Ullrik!«, weinte sie verzweifelt. »Hilf mir!«
Er hob beschwichtigend die Hände. »Alles wird gut, Laura.
Vertrau mir.«
Fieberhaft überlegte er, wie er vorgehen sollte. Meados war
herrschsüchtig, selbstgerecht und eitel; im Augenblick schien es
ihm vor allem darum zu gehen, seinen ärgsten Feind zu beeindrucken. Vielleicht half es ja, wenn er Meados das Gefühl gab, dass
er ihn respektierte.
»Und… welche Schritte hast du unternommen?«, fragte er vorsichtig.
Der Drache ließ sich gelassen auf sein Hinterteil nieder und legte die Schwingen an. Im Plauderton fuhr er fort: Siehst du diese
großartige Festung hier? Das ist der Mhorad Mhor, sozusagen der
Ur-Mhorad, der allererste von Jonissan. Der erste Felsen, der sich
aus dem Boden erhob, als damals die Monde ihre Kräfte über die
Welt breiteten. Früher einmal war Mhor eine Stadt, die großartigste Stadt dieser Welt, von den Abon’Dhal erbaut. Sie ist die
Quelle aller Kraft und Macht, welche die Abon’Dhal je besaßen, in
ihr wurden große Dinge erschaffen! Auch die Abon’Shan und die
Abon’Thul wurden hier ins Leben gerufen, was sich jedoch als ein
Fehlschlag erwies. Aus irgendeinem Grund ließ man den Mhorad
Mhor später hinab ins Schwarz sinken. Es scheint fast, als hätten
sich die Abon’Dhal von Jonissar seiner geschämt. Unglaublich!
Alles in Ullrik sträubte sich. Es war ihm unmöglich, wie ein Speichellecker aufzutreten.
Meados hätte ihm eine demütige, unterwürfige Rolle ohnehin
nicht mehr abgenommen. »Denkst du nicht, sie hatten Grund,
sich seiner zu schämen?«, rief er erbost.
Was weißt du schon?, höhnte Meados. Die niederen Völker
brauchen eine feste Hand, die sie regiert. Und wenn sie nicht gehorchen, müssen sie bestraft werden! Nichts anderes ist auf Jonissar geschehen. Es war recht so!
Ullrik stand mit bebender Brust und geballten Fäusten da.
Laura wand sich erneut im Griff des Phryx.
Ich erhebe nun den Mhorad Mhor wieder aus dem Dunkel!, verkündete Meados. Er soll leuchten, vor der großartigen Mauer!
Diese Mauer ist ein Erbe aus alten Zeiten, als die Abon’Dhal noch
stark waren! Und sie werden es wieder sein!
»Aber wie?«, rief Ullrik wütend und verwirrt zugleich. »Ihr seid
ein sterbendes Volk! Du bist der Letzte, du hast es selbst gesagt!
Welche Abon’Dhal sollen hier regieren? Und über wen?«
Ich werde Jonissar für die Rückkehr Sonnendrachen der der
Höhlenwelt vorbereiten. Und dann ihr Anführer sein, der Höchste
unter ihnen, ihr Gott! Der Mhorad Mhor verleiht die Macht dazu!
»Was?«, rief Ullrik mit sich überschlagender Stimme.
Meados redete sich förmlich in einen Rausch hinein. Und herrschen werden wir über euch Menschen und die Amaji, von denen
es noch immer welche auf Jonissar gibt. Vereinzelt zwar, in abgelegenen, kleinen Enklaven wie dem Tal von Okaryn, aber das
macht nichts. Sie werden sich vermehren! Durch unsere Gnade.
Und wir werden auch die Amaji der Höhlenwelt wieder hierher
holen und über sie herrschen!
»Meados!«, rief Ullrik hilflos. »Was redest du da?
Die Sonnendrachen der Höhlenwelt willst du herholen, auch die
Amaji? Ist dir nicht aufgefallen, dass es

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