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Hoelle aus Feuer und Eis

Hoelle aus Feuer und Eis

Titel: Hoelle aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Störungen. »Leßter!« sagte Charity gehetzt. »Tun Sie etwas!« »Das habe ich schon«, antwortete Leßter. »Wir brauchen nur noch ein paar Minuten. Vielleicht schaffen wir es. Auch Charity nahm jetzt ihr Gewehr von der Schulter und entsicherte die Waffe, während sie den Lauf auf die Tür richtete. Sie suchte vergeblich nach glühendem Metall oder Rissen oder anderweitigen Beschädigungen. Aber irgend etwas geschah dort draußen. Sie spürte ein schwer zu beschreibendes, kribbelndes Gefühl, daß ihren ganzen Körper durchflutete, als wäre die Luft plötzlich mit Elektrizität erfüllt, und aus den Augenwinkeln sah sie, wie sich Skudder und Faller unruhig bewegten. Offensichtlich erging es ihnen ebenso. Charitys Blick wanderte immer nervöser zwischen der Tür und Leßters Gestalt hin und her. Aber sie wußte nicht einmal, was ihr mehr Sorgen machte - der Gedanke an das, was die Moroni dort draußen taten, oder die beinahe unheimliche Schnelligkeit, mit der Leßters Finger über das Instrumentenpult huschten und Dinge taten, deren Wirkung sie nicht einmal zu erahnen vermochte. Für einen Moment fragte sie sich ganz ernsthaft, wer dieser Mann war. Ganz bestimmt nicht das, was zu sein er ihnen bisher vorgespielt hatte. Das Knistern elektrischer Spannung in der Luft wurde stärker und erreichte fast schmerzhafte Intensität. Gleichzeitig glaubte Charity, eine Anzahl haarfeiner Risse zu erkennen, die plötzlich die Tür und einen Teil der Wand daneben überzogen, war aber nicht ganz sicher. »Geht von der Tür weg«, sagte Leßter. »Und schießt, sobald sie sich öffnet.« Sie gehorchten hastig. Die Risse waren nun deutlicher zu sehen, und allmählich begannen sie ein mattes, grünes Glühen wahrzunehmen, das durch diese Risse hindurchschimmerte. Und dann ging alles sehr schnell und mit unheimlicher Lautlosigkeit: Aus den winzigen Sprüngen wurden fingerbreite, gezackte Risse, die lautlos und rasend schnell zusammenwuchsen, während das Metall der Tür einfach zu verschwinden schien; wie Eis, das in der Sonne verdampfte. Eine Flut grünen kalten Lichtes strömte in die Zentrale und begann alles aufzulösen, auf was es traf - Charity sah mit einem hastigen Blick, daß sich ein Teil der Instrumente an der Rückwand des Steuerraumes in grauen Staub auflöste. Funken und Flammen stoben auf, und in der Luft lag ein Ozongestank, der ihr fast das Atmen unmöglich machte. »Schießt!« schrie Leßter. Charity und auch Faller waren viel zu verblüfft, um auf ihn zu hören, aber Skudder zögerte keine Sekunde mehr. Er hob seine Waffe, richtete den Lauf auf das Zentrum des unheimlichen grünen Leuchtens und drückte ab, drei-, vier-, fünfmal hintereinander. Die grellen Laserschüsse waren in der grünen Lichtflut kaum zu sehen, aber Charity hörte das dumpfe Echo krachender Explosionen draußen auf dem Korridor. Schließlich überwand auch sie ihre Lähmung und hob ihr Gewehr, aber sie mußte nicht mehr abdrücken. Einer von Skudders Schüssen schien die Waffe der Moroni getroffen zu haben, denn das grüne Licht erlosch plötzlich. Gleichzeitig wurde es fast unheimlich still. Alles, was noch zu hören war, war das leise Rieseln des grauen Staubes, in den der Energiestrahl das Metall verwandelt hatte. Charity erhob sich vorsichtig hinter dem Pult, hinter dem sie Deckung gesucht hatte, und näherte sich geduckt der Tür. Draußen flackerten Flammen, und sie konnte nichts erkennen außer orangefarbenem Licht und tanzenden Schatten. Trotzdem bewegte sie sich mit äußerster Vorsicht. Skudders Schüsse hatten vielleicht die Waffe zerstört, aber dort draußen mußten Dutzende von Ameisen auf sie warten. Mit klopfendem Herzen näherte sie sich der Tür, preßte sich eng mit dem Rücken gegen die Wand daneben und wartete, bis Skudder auf der anderen Seite dasselbe getan hatte. Sie warteten noch eine halbe Sekunde, nach einem raschen Blick, den sie tauschten und der alles war, was sie an Verständigung benötigten, dann warfen sie sich beide in einer fast synchronen Bewegung vor. Charity sprang mit einem Satz aus der Tür und rollte draußen über die Schulter ab, um mit schußbereit erhobener Waffe wieder auf die Füße zu kommen, während Skudder sich auf ein Knie herabfallen ließ und sein Gewehr hob. Keiner von ihnen gab auch nur einen Schuß ab. Einer von Skudders ungezielten Energiestößen hatte die Waffe der Moroni getroffen und in einen glühenden Schrotthaufen verwandelt, und daneben, dahinter und auch

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