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Hölle ohne Hintertür

Hölle ohne Hintertür

Titel: Hölle ohne Hintertür Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Sekunden Zeit blieben.«
    »Also kein Dritter«, sagte
Sophia, »kein Freund, kein Verwandter oder Bekannter.«
    »Kann uns egal sein. Wir kennen
jetzt die Stadt. Wahrscheinlich lebt Alexander dort, und Gunnar ist jetzt bei ihm,
um das Geld zu holen. Alexander ist garantiert ein Single. Sonst wären nicht
immer nur die beiden auf den Fotos.«
    »Fantastisch!«, jubelte Sophia.
»Unsere Durchsuchung ist ein voller Erfolg. Können wir Alexanders Adresse
feststellen?«
    »Nichts leichter als das —
falls er Telefon hat.« Maria zog ihr Handy hervor.
    Sie rief die Auslandsauskunft
an, nannte die TKKG-Stadt und bat um Telefonnummer und Adresse von Alexander
Korlitzer.

    Es dauerte nur einen
Augenblick, dann teilte die Signorina in der Auskunft mit, dass Alexander
Korlitzer in der Messbold-Straße Nr. 62 wohne. Maria erfuhr die Telefonnummer
und wurde gefragt, ob sie gleich verbunden werden möchte, was sie aber nicht
wollte. Sie murmelte dreimal die Rufnummer vor sich hin. Sophia und Enrico
murmelten mit. Dann hatte Sophia auf dem Schreibtisch einen Kugelschreiber
gefunden und notierte die Ziffern.
    Maria überlegte. »Mit dem Geld
kann er sich Zeit lassen. Er hat noch eine Woche Frist. Wahrscheinlich erholt
er sich erst mal bei Alexander. Trotzdem müssen wir bereit sein, wenn er
zurückkommt. Dann treten wir vor ihn hin. Aussprache. Alle Karten auf den
Tisch. Gunnar ist dann total in der Defensive (Verteidigung), sodass er
Sophia das Geld geben muss. Dann überlegen wir gemeinsam, wie er trotzdem
seinen Hintern rettet. Wichtig ist nur, dass wir ihn erwischen mit dem Geld in
der Tasche. Nur das ist wichtig. Sonst bleibt er auf immer und ewig bei seinem
Märchen von damals, er hätte alles verzockt.«
    »Alles klar«, nickte Enrico.
»Das heißt also, wir überwachen diese Bude. Ich kann aber erst ab morgen
Mittag. In zwei Stunden habe ich ‘ne City-Tour. Und auch für morgen Vormittag
bin ich gebucht.«
    Maria schürzte die Lippen. »Ich
habe heute zwei Kundinnen aus der Modebranche. Und heute Abend treffe ich
Frederico Falsi. Er will mit mir eine Foto-Strecke besprechen für sein neues
Model.«
    Sophia hob entsetzt die Hände.
»Auf keinen Fall bleibe ich jetzt oder gar heute Nacht allein hier draußen.
Nein! Ich graule mich zu Tode in dieser Einsamkeit am Ende der Welt.«
    »Ich glaube, es wird nicht
nötig sein«, sagte Maria, »dass wir sofort mit der Überwachung anfangen. Gunnar
ist träge, Eile nicht sein Ding. Wahrscheinlich vergehen noch Tage, bis er
wieder antanzt. Ich will nur nicht, dass sich ein Versäumnis als Fehler
erweist. Aber es reicht, wenn wir morgen mit der Überwachung beginnen. Ich und
ihr beide — wir lösen uns dann alle paar Stunden ab, warten hier im Haus auf
ihn. Wenn er auftaucht, während ihr dran seid, ruft ihr mich sofort an. Oder
ich verständige euch. Denn richtig einwirken auf ihn — das können wir am besten
zu dritt.«
    »Gebongt.« Enrico legte die
Alben in das Schubfach zurück. »Ich muss jetzt los. Dann bis morgen, Maria.«
    Sophia schloss sich ihm an.
    Maria trat ins Freie, sah, wie
der Jeep abfuhr, versperrte die Eingangstür und schob den Schlüssel unter die
Steinplatte.
    Vielleicht, dachte sie, warten
wir eine Woche umsonst und Gunnar kommt überhaupt nicht zurück. Aber nein! Er
ist nicht blöd. Er hätte Tabula rasa (reinen Tisch) gemacht und keine so
deutliche Spur hinterlassen wie die verräterischen Fotos. Nein, das wäre ihm
nicht passiert. Er plant nicht sein Abtauchen, sondern er holt das Geld. Und
sollten alle Stricke reißen und er doch ein Esel sein — dann wissen wir ja, wo
wir ihn finden.

14.
Hinterhalt auf dem Schulweg
     
    Als Tim bei Martin
hereinschneite, saß der mit betröpfelter Miene im Bett.
    »Gut dass du kommst, Tim. Ich
wollte dich gerade anrufen. Habe nämlich eben mit dem Mistkerl telefoniert, mit
Bernd Vorderstein, und dich als Geldboten angekündigt. Die Reaktion war...
äh... irgendwie komisch.«
    Verdammt!, dachte Tim. Dreimal
vertagter... Frühlingsanfang! Jetzt hat er’s versaut. Wir erfinden eine tolle
Geschichte, aber er fuhrwerkt dazwischen und unsere Idee ist passé.
    »Nämlich? Wie hast du mich
angekündigt? Und was hat er gesagt?«
    »Äh... ich habe nur deinen
Namen genannt. Vorderstein war, glaube ich, total verblüfft. Dann aufgebracht.
Irgendwie wütend. Hat zigmal gefragt und immer wieder nachgefragt, wieso ich
auf dich komme. Weil du mein zuverlässigster Freund bist, habe ich
geantwortet.«
    »Nicht schlecht! Nein, das

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