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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nicht, daß die an­geb­lich schlecht fun­dier­te Fir­ma schon im­mer ein Tarn­un­ter­neh­men der GWA ge­we­sen war! MA-23 hat­te nur auf un­se­ren Son­der­fonds zu­rück­zu­grei­fen brau­chen, um die Ree­de­rei auf­zu­kau­fen.
    Ich nick­te be­ein­druckt und stell­te ver­schie­de­ne Fra­gen, wie es sich für einen ge­ra­de ent­las­se­nen Häft­ling auch ge­hör­te, zu­mal ich vier Jah­re lang von der Au­ßen­welt iso­liert ge­we­sen war.
    Akrul er­zähl­te. Er gab mir In­for­ma­tio­nen, die un­se­re Ex­per­ten spe­zi­ell für ihn vor­be­rei­tet hat­ten. Das war GWA-Maß­ar­beit, wie ich sie ge­wohnt war.
    Akrul be­klei­de­te den Rang ei­nes Ers­ten Of­fi­ziers, da er das Steu­er­mannspa­tent für Un­ter­see-Trans­por­te er­wor­ben hat­te. MA-23 hat­te sich ge­nau die Leu­te aus­ge­sucht, die wir für un­se­ren Ein­satz be­nö­tig­ten.
    Mein Kol­le­ge hat­te schon vor Wo­chen die An­wei­sung er­hal­ten, die acht Be­sat­zungs­mit­glie­der in ver­steck­ter Form dar­auf auf­merk­sam zu ma­chen, daß sie bei ei­nem ge­fähr­li­chen Un­ten­leh­men mit­wir­ken soll­ten. Sie hat­ten an­ge­nom­men, ob­wohl sie na­tür­lich nicht ahn­ten, worum es sich wirk­lich han­del­te. Sie muß­ten je­doch dar­auf ge­faßt sein, von ei­nem ame­ri­ka­ni­schen U-Kreu­zer ge­or­tet und ver­nich­tet zu wer­den. Es war streng ver­bo­ten, die Ant­ark­tis oh­ne Son­der­ge­neh­mi­gung an­zu­lau­fen.
    In­so­fern hat­ten wir da­für ge­sorgt, daß die Män­ner die Wahr­heit wuß­ten, auch wenn es nicht die gan­ze Wahr­heit war. Sie hat­ten sich be­reit er­klärt, mit der »Skor­pi­on« in die ge­fähr­li­chen Ge­wäs­ser vor­zu­drin­gen, den Treib- und Pack­eis­gür­tel vor der Wed­dell-See zu un­ter­tau­chen und die ant­ark­ti­sche Küs­te an­zu­lau­fen. Für ein nicht ge­mel­de­tes U-Boot be­deu­te­te das ei­ne Fahrt mit er­höh­tem Ri­si­ko.
    Wäh­rend wir in den klei­nen Hub­schrau­ber klet­ter­ten und Akrul die Ga­stur­bi­ne an­lau­fen ließ, fühl­te ich ihm vor­sich­tig auf den Zahn. Schließ­lich hat­ten wir einen Auf­trag aus­zu­füh­ren, nach des­sen Pla­nung wir erst ein­mal in die süd­po­la­ren Ge­wäs­ser kom­men muß­ten. Be­son­ders die mo­der­nen, voll­au­to­ma­ti­sier­ten U-Boo­te be­an­spruch­ten ei­ne gut­ge­schul­te Be­sat­zung, die zwar klein, da­für aber zu­ver­läs­sig sein muß­te.
    Es stell­te sich her­aus, daß er frü­her für ei­ne große Un­ter­was­ser-Ree­de­rei ge­fah­ren war, bis er dort we­gen ei­ni­ger De­lik­te ent­las­sen wor­den war.
    Mit lei­se lau­fen­der Tur­bi­ne bo­gen wir in die Luft­stra­ße Nord ein. Sie war in ei­ner Hö­he zwi­schen 350 und 400 Me­ter vor­ge­schrie­ben und brei­ten­mä­ßig durch au­to­ma­ti­sche Ra­dar­feu­er mar­kiert. Er hielt sich ge­nau an die Luft­ver­kehrs­vor­schrif­ten, die prak­tisch je­des Jahr noch ver­schärft wer­den muß­ten. Seit et­wa acht­zehn Jah­ren muß­te je­de Ma­schi­ne, an­ge­fan­gen vom preis­wer­ten Kunst­stoff-Schrau­ber bis zum schwers­ten Luft­trans­por­ter mit dem so­ge­nann­ten Aus­weich-Tas­ter aus­ge­rüs­tet sein. Die­ses Ge­rät ver­hin­der­te die An­nä­he­rung an einen an­de­ren Flug­kör­per, selbst wenn das der Pi­lot ge­wollt hät­te. Das Ge­rät schal­te­te sich au­to­ma­tisch ein, so­bald ei­ne frem­de Ma­schi­ne nä­her als bis auf drei­ßig Me­ter her­an­kam.
    Die­se Aus­weich-Tas­ter ar­bei­te­ten auf ei­ner stör­si­che­ren Spe­zi­al­fre­quenz und strahl­ten au­ßer­dem Kon­trol­lim­pul­se aus, die von je­der Bo­den­sta­ti­on und je­der Ma­schi­ne der Luft­po­li­zei emp­fan­gen wer­den konn­ten. Wur­den die Im­pul­se nicht auf­ge­nom­men, so stand fest, daß der be­tref­fen­de Pi­lot sei­nen Tas­ter nicht ein­ge­schal­tet hat­te. Nach dem neu­en Ver­kehrs­ge­setz wur­de das Ver­ge­hen mit dem so­for­ti­gen Ent­zug der Flug­li­zenz auf Le­bens­zeit ge­ahn­det.
    Jim Akrul war des­halb sehr vor­sich­tig. Wir um­flo­gen New Or­leans in wei­tem Bo­gen und gin­gen erst tiefer, als un­ter uns der Pon­chap­train-See auf­tauch­te.
    Das Ge­wäs­ser liegt nörd­lich der Stadt. Wäh­rend der

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