Hölle unter Null Grad
unterlassen.
»Eh, wenn ich so einen Unsinn noch einmal höre, befördere ich dich querkant durchs Packeis. Klar, du Schwächling?«
Manzo fing sich sofort. Nachsichtig blickte er auf den Zwerg, der ihm kaum bis zur Gürtellinie reichte. Hannibal hatte mit seiner ziemlich rauhen Bemerkung die Situation gerettet. Ich ging einfach darüber hinweg und zeigte auf das schmale Lager, das wir ihm ui dem engen Raum eingerichtet hatten.
»Leg dich hin, Manzo. Du kannst ja kaum stehen. Nun mach schon.«
Wortlos ließ er seinen gewaltigen Körper auf die Matratze aus Poro-Schaum sinken. So konnte er sich wenigstens ausstrecken.
»Vorsicht«, mahnte der Kleine, »du zerdrückst sonst deinen neuen Höcker. Das Zeug, das du darin herumschleppst, werden wir noch dringend brauchen.«
Manzo fuhr mit der Hand tastend über den Rücken, wo sich ein beachtlich großer Höcker abzeichnete. Wenn ich das Gebilde auf den Rücken geschnallt hätte, wäre von meinen Schultern nicht mehr zu sehen gewesen. In seinem Fall wirkte es nur wie eine kleinere Erhebung.
Habe ich schon erwähnt, daß unser mutierter Freund seit einigen Tagen einer wandelnden Atombombe glich? Nein, ich glaube nicht!
Es stand fest, daß Manzos Höcker-Ladung ausgereicht hätte, eine mittelgroße Stadt mit zweihunderttausend Einwohnern in atomare Gase zu verwandeln. Das war aber langst nicht alles, was unsere hervorragenden Mikro-Mechaniker in den »Tornister« eingebaut hatten. Er enthielt die Spezialausrüstungen für zwei GWA-Schatten und für einen außerordentlichen Mitarbeiter der GWA.
Wenn man ein Gepäckstück geschickt ausfüllt, ist es erstaunlich, was in einen relativ kleinen Behälter alles hineingeht. Das hatten auch die Spezialisten unserer Ausrüstungsabteilung erkannt.
Die chemische Abteilung war beauftragt worden, in Zusammenarbeit mit den Medizinern, Biologen und Kunststoff-Experten etwas zu schaffen, das wie ein naturgetreuer Höcker aussah.
Die Aufgabe war insofern schwierig gewesen, weil Manzo eine sandpapierähnliche Haut besaß, die eher einem feinkörnigen Panzer glich. Unseren Freund konnte man beispielsweise nicht röntgen, da seine Haut selbst harte Gammastrahlungen reflektierte. Es mußte also ein. Werkstoff verwendet werden, der ebenfalls undurchlässig für Röntgenstrahlungen war. An sich war das hervorragend, da bei einer eventuellen Durchleuchtung der Hohlraum unentdeckt bleiben mußte.
Unsere Mediziner hatten ein Modell entworfen, das außer einem verkrümmten Rückgrat auch Muskelstränge enthielt. Der »Buckel« war sogar beweglich. Es waren operative Eingriffe notwendig gewesen, doch danach konnte Manzo das »Muskelgewebe« seines Auswuchses einwandfrei bewegen. Die Zugstränge waren mit der natürlichen Rückenmuskulatur verbunden worden.
Unsere Spezialisten hatten ein Wunderwerk geschaffen, das sogar ein fähiger Arzt nicht als solches erkannt hatte. Natürlich hatten wir den Gutachter vorher nicht über Manzos Rückenbürde informiert. Wir hatten seine unvoreingenommene Meinung erfahren wollen.
Hannibal begann noch heute zu grinsen, wenn ich ihn an die zögernd ausgesprochenen Fachausdrücke des Mannes erinnerte.
Manzo ertrug seine Last mit stoischer Geduld. Insgesamt hatte er einundfünfzig Kilogramm auf dem Rücken hängen, aber das machte ihm nichts aus. Für seine Begriffe handelte es sich um ein unbedeutendes Gewicht.
Ich persönlich begann Blut zu schwitzen, wenn er sich zu unvorsichtig bewegte. Allein die Munition unserer Thermo-Rak-Pistolen hätte ausgereicht, um die »Skorpion« zu verdampfen. Dazu kamen noch andere
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