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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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un­ter­las­sen.
    »Eh, wenn ich so einen Un­sinn noch ein­mal hö­re, be­för­de­re ich dich quer­kant durchs Pack­eis. Klar, du Schwäch­ling?«
    Man­zo fing sich so­fort. Nach­sich­tig blick­te er auf den Zwerg, der ihm kaum bis zur Gür­tel­li­nie reich­te. Han­ni­bal hat­te mit sei­ner ziem­lich rau­hen Be­mer­kung die Si­tua­ti­on ge­ret­tet. Ich ging ein­fach dar­über hin­weg und zeig­te auf das schma­le La­ger, das wir ihm ui dem en­gen Raum ein­ge­rich­tet hat­ten.
    »Leg dich hin, Man­zo. Du kannst ja kaum ste­hen. Nun mach schon.«
    Wort­los ließ er sei­nen ge­wal­ti­gen Kör­per auf die Ma­trat­ze aus Po­ro-Schaum sin­ken. So konn­te er sich we­nigs­tens aus­stre­cken.
    »Vor­sicht«, mahn­te der Klei­ne, »du zer­drückst sonst dei­nen neu­en Hö­cker. Das Zeug, das du dar­in her­um­schleppst, wer­den wir noch drin­gend brau­chen.«
    Man­zo fuhr mit der Hand tas­tend über den Rücken, wo sich ein be­acht­lich großer Hö­cker ab­zeich­ne­te. Wenn ich das Ge­bil­de auf den Rücken ge­schnallt hät­te, wä­re von mei­nen Schul­tern nicht mehr zu se­hen ge­we­sen. In sei­nem Fall wirk­te es nur wie ei­ne klei­ne­re Er­he­bung.
    Ha­be ich schon er­wähnt, daß un­ser mu­tier­ter Freund seit ei­ni­gen Ta­gen ei­ner wan­deln­den Atom­bom­be glich? Nein, ich glau­be nicht!
    Es stand fest, daß Man­zos Hö­cker-La­dung aus­ge­reicht hät­te, ei­ne mit­tel­große Stadt mit zwei­hun­dert­tau­send Ein­woh­nern in ato­ma­re Ga­se zu ver­wan­deln. Das war aber langst nicht al­les, was un­se­re her­vor­ra­gen­den Mi­kro-Me­cha­ni­ker in den »Tor­nis­ter« ein­ge­baut hat­ten. Er ent­hielt die Spe­zi­al­aus­rüs­tun­gen für zwei GWA-Schat­ten und für einen au­ßer­or­dent­li­chen Mit­ar­bei­ter der GWA.
    Wenn man ein Ge­päck­stück ge­schickt aus­füllt, ist es er­staun­lich, was in einen re­la­tiv klei­nen Be­häl­ter al­les hin­ein­geht. Das hat­ten auch die Spe­zia­lis­ten un­se­rer Aus­rüs­tungs­ab­tei­lung er­kannt.
    Die che­mi­sche Ab­tei­lung war be­auf­tragt wor­den, in Zu­sam­men­ar­beit mit den Me­di­zi­nern, Bio­lo­gen und Kunst­stoff-Ex­per­ten et­was zu schaf­fen, das wie ein na­tur­ge­treu­er Hö­cker aus­sah.
    Die Auf­ga­be war in­so­fern schwie­rig ge­we­sen, weil Man­zo ei­ne sand­pa­pier­ähn­li­che Haut be­saß, die eher ei­nem fein­kör­ni­gen Pan­zer glich. Un­se­ren Freund konn­te man bei­spiels­wei­se nicht rönt­gen, da sei­ne Haut selbst har­te Gam­ma­strah­lun­gen re­flek­tier­te. Es muß­te al­so ein. Werk­stoff ver­wen­det wer­den, der eben­falls un­durch­läs­sig für Rönt­gen­strah­lun­gen war. An sich war das her­vor­ra­gend, da bei ei­ner even­tu­el­len Durch­leuch­tung der Hohl­raum un­ent­deckt blei­ben muß­te.
    Un­se­re Me­di­zi­ner hat­ten ein Mo­dell ent­wor­fen, das au­ßer ei­nem ver­krümm­ten Rück­grat auch Mus­kel­strän­ge ent­hielt. Der »Bu­ckel« war so­gar be­weg­lich. Es wa­ren ope­ra­ti­ve Ein­grif­fe not­wen­dig ge­we­sen, doch da­nach konn­te Man­zo das »Mus­kel­ge­we­be« sei­nes Aus­wuch­ses ein­wand­frei be­we­gen. Die Zugsträn­ge wa­ren mit der na­tür­li­chen Rücken­mus­ku­la­tur ver­bun­den wor­den.
    Un­se­re Spe­zia­lis­ten hat­ten ein Wun­der­werk ge­schaf­fen, das so­gar ein fä­hi­ger Arzt nicht als sol­ches er­kannt hat­te. Na­tür­lich hat­ten wir den Gut­ach­ter vor­her nicht über Man­zos Rücken­bür­de in­for­miert. Wir hat­ten sei­ne un­vor­ein­ge­nom­me­ne Mei­nung er­fah­ren wol­len.
    Han­ni­bal be­gann noch heu­te zu grin­sen, wenn ich ihn an die zö­gernd aus­ge­spro­che­nen Fach­aus­drücke des Man­nes er­in­ner­te.
    Man­zo er­trug sei­ne Last mit stoi­scher Ge­duld. Ins­ge­samt hat­te er ein­und­fünf­zig Ki­lo­gramm auf dem Rücken hän­gen, aber das mach­te ihm nichts aus. Für sei­ne Be­grif­fe han­del­te es sich um ein un­be­deu­ten­des Ge­wicht.
    Ich per­sön­lich be­gann Blut zu schwit­zen, wenn er sich zu un­vor­sich­tig be­weg­te. Al­lein die Mu­ni­ti­on un­se­rer Ther­mo-Rak-Pis­to­len hät­te aus­ge­reicht, um die »Skor­pi­on« zu ver­damp­fen. Da­zu ka­men noch an­de­re

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