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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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spä­ter be­fan­den wir uns wie­der zwi­schen den La­deräu­men. Han­ni­bal biß sich er­neut auf die Lip­pen, als ich mei­ne zwölf­schüs­si­ge Hen­der­ley, Ka­li­ber 38, aus dem Schul­ter­half­ter zog.
    Es war ei­ne et­was ver­al­te­te Ar­mee­aus­füh­rung, die wir selbst­ver­ständ­lich nicht als GWA-Ein­satz­waf­fe ver­wen­de­ten. Wir hat­ten sie nur un­ter­ge­schnallt, um über­haupt be­waff­net zu sein. Un­se­re Spe­zi­al­pis­to­len be­fan­den sich in Man­zos Hö­cker. Wenn wir nach Plan ge­faßt wur­den, be­stand kein Zwei­fel, daß man uns die Waf­fen ab­neh­men wür­de. Für die­sen Zweck wa­ren die al­ten Au­to­ma­tiks gut ge­nug.
    Ich sah nach, ob die Waf­fe durch­ge­la­den war. Der Klei­ne be­ob­ach­te­te mich und frag­te:
    »Warum das? Willst du dich mit un­se­ren Geg­nern in ein Feu­er­ge­fecht ein­las­sen? Da­für eig­net sich das Ding aber nicht.«
    »Es gin­ge zur Not. Ich ha­be Ex­plo­siv­ge­schos­se ge­la­den«, be­lehr­te ich ihn. »Na­tür­lich will ich das nach Mög­lich­keit ver­mei­den, aber ich muß wie­der an Man­zo den­ken. Halt ja die Au­gen auf. Komm jetzt!«
    Mi­nu­ten spä­ter wa­ren wir wie­der in der Zen­tra­le. Mit un­se­rer ziem­lich ho­hen Fahrt hat­ten wir in­zwi­schen den 73. Brei­ten­grad Süd er­reicht.
    Akrul klet­ter­te aus dem Turm nach un­ten. Kans­man gab ei­ne neue Was­ser­tie­fen-Mel­dung durch.
    Der Mee­res­bo­den hob sich lang­sam. Wir nä­her­ten uns dem ant­ark­ti­schen Kon­ti­nent. Noch konn­ten wir die Tauch­tie­fe von sie­ben­hun­dert Me­ter ein­hal­ten.
    Die ro­te Li­nie auf dem Re­flex­schirm des Un­ter­was­ser-Ro­bot­na­vi­ga­tors wan­der­te be­harr­lich auf dem 50. Län­gen­grad ent­lang. Nur zwei Grad wei­ter west­lich muß­te et­was zu fin­den sein, das der ehe­ma­li­ge Na­vy-Of­fi­zier als Heiß­was­ser-Tun­nel be­zeich­net hat­te.
    Akruls Ge­sicht ver­zog sich zu ei­nem har­ten Grin­sen, als er frag­te:
    »Na, was macht denn das Un­ge­heu­er? Ist es noch im­mer fried­lich? Zum Teu­fel, ich ge­he nicht mehr al­lem in die Ge­rä­te­kam­mer. Das Mon­s­trum starrt einen an, als woll­te es al­le Au­gen­bli­cke zu­sprin­gen. Nur noch mit schuß­be­rei­ter Waf­fe, das sa­ge ich Ih­nen.«
    Han­ni­bal war sehr blaß. Auch ich muß­te mich mü­he­voll be­herr­schen.
    »Dann pas­sen Sie nur auf, Akrul, daß Sie dem Un­ge­heu­er ei­nes Ta­ges nicht in die Fin­ger fal­len.«
    Der »Ers­te« fluch­te. Mein Ma­schi­nen­maat lach­te. Le­ferts war ein un­an­ge­neh­mer Mann, aber wer von den Ver­bre­chern war schon an­ge­nehm?
    »An Chef­in­ge­nieur«, gab Han­ni­bal ge­las­sen durch. »Um­dre­hung für zehn Kno­ten. Auf Fern­seh­tie­fe ge­hen. Ver­schwin­den Sie, Akrul. Sie ha­ben doch Frei­wa­che, nicht wahr?«
    Ich schal­te­te. Das Boot jag­te wie­der nach oben. Wir muß­ten lan­ge mit dem Ob­jekt­tas­ter su­chen, bis wir ei­ne Lücke in den dich­ter wer­den­den Eis­fel­dern fan­den. Es war nicht mehr weit bis zur Pack­eis­gren­ze dicht vor dem Kon­ti­nent, des­sen Gren­zen durch die­se Eis­mas­sen ver­wischt und un­sicht­bar ge­macht wur­den. Man wuß­te nie­mals ge­nau, ob man schon fes­ten Bo­den oder star­kes Eis un­ter den Fü­ßen hat­te.
    Ich lüf­te­te das Boot er­neut durch. Han­ni­bal such­te mit Fern­se­h­op­tik und Radar­tas­ter das Ge­biet ab. Wie­der war nichts zu be­mer­ken. Lang­sam ging nur die Sa­che eben­falls auf die Ner­ven. Wo blie­ben nur die an­geb­lich so ge­fähr­li­chen U-Boo­te? Wir wa­ren doch schon dicht vor ih­rer Haus­tür. Es muß­te doch ir­gend et­was ge­sche­hen, falls die gan­ze Ge­schich­te kein Mär­chen war.
    Ich konn­te mir gut vor­stel­len, daß die Leu­te kein son­der­li­ches In­ter­es­se dar­an hat­ten, mehr oder we­ni­ger zu­fäl­lig in ih­rem un­ter­see­i­schen Tun­nel auf­ge­spürt zu wer­den.
    Han­ni­bal schi­en ähn­li­che Über­le­gun­gen an­zu­stel­len, denn gleich dar­auf be­fahl er, den Kurs zu wech­seln. Ich ließ das Boot um neun­zig Grad schwen­ken. Mit lang­sam­lau­fen­der Ma­schi­ne glit­ten wir nach Wes­ten. Es war ein Ri­si­ko, aber es muß­te ge­wagt wer­den.
    Die Ro­bot­steue­rung mel­de­te den

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