Hölle unter Null Grad
Gegenstände von unvorstellbarer Vernichtungskraft. Deshalb sagte ich eindringlich:
»Ruhig, Junge, schön ruhig! Ich weiß zwar, daß die Dinger alle gut befestigt und gesichert sind, aber ich möchte dich nicht hochgehen sehen.«
Manzo amüsierte sich köstlich. Augenblicke später erfuhr ich endlich, warum uns der Mutant gerufen hatte.
TS-19 hatte über Kiny eine Nachricht vom Chef durchgeben lassen. Danach hatte General Reling in Abänderung der Pläne doch noch dafür gesorgt, daß im hiesigen Seegebiet kein amerikanischer Unterseekreuzer auf routinemäßiger Patrouillenfahrt war. Wir hatten also die Gewißheit, daß wir von einem eigenen Boot nicht angegriffen werden konnten. TS-19 hatte inzwischen seinen flugfähigen Stützpunkt in die Nähe der Dodson-Insel verlegt, damit er uns so nahe wie möglich war. Die Tarnstation mit den angeblich verbrecherischen Biologen war mit dem letzten Ausrüstungsgegenstand versehen worden. Die drei Angehörigen der Geheimen-Bundeskriminalpolizei warteten nur noch auf spezielle Befehle, die ich aber noch nicht geben konnte.
Ich ließ über Manzo unseren derzeitigen Standort und die Sachlage mitteilen. Die Verbindung mit dem kleinen Mädchen klappte einwandfrei. Ich blickte Manzo anerkennend an. Er wurde sehr verlegen, wie jedesmal, wenn ich ihn lobte oder mich bedankte.
Anschließend gab ich noch einige knappe Verhaltensregeln, da ich das Gefühl hatte, als müßten wir uns wieder in der Zentrale sehen lassen.
Ehe ich die Tür hinter mir schloß, fiel mir noch etwas ein. Es war eine Sache, mit der wir unbedingt rechnen mußten. Hannibal kniff die Augen zusammen, als ich sagte:
»Eh, Manzo, du weißt doch, was ein Befehl ist, nicht wahr?«
Der Mutant sah mich starr an. Während er sich langsam auf den Ellenbogen aufrichtete, fuhr ich fort:
»Wir werden das Seegebiet abkreuzen, bis wir von den Unbekannten geortet werden. Die Besatzung weiß nichts davon. Wenn wir also die Suchimpulse eines fremden Bootes empfangen, ist man bestimmt überzeugt, daß wir einem amerikanischen U-Kreuzer in den Ultraschall-Taster gelaufen sind. Die Burschen meinen, du wärest gezwungenermaßen an Bord. Was werden sie also unternehmen, wenn wir angehalten werden?«
»Verflucht«, sagte Hannibal. »Daran habe ich nicht gedacht.«
»Du hast auch einen kleinen Kopf. Nun, Manzo, was werden die Männer unternehmen?«
Er begann zu verstehen. In seinen Augen flammte Wut auf.
»Sie werden mich umbringen wollen, damit ich nicht gefunden werde«, kam es rauh über seine Lippen.
»Genau«, erklärte ich. »Man wird den Beweis für ein Verbrechen Beseitigen wollen. Wenn sich jemand nach einer erfolgten Ortung deinem Raum nähert, so achte auf die Bewußtseinsimpulse. Sobald du erkennst, daß sich die betreffende Person mit Mordabsichten trägt, hast du sofort Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Wenn es nicht anders geht, mußt du von der Waffe Gebrauch machen. Habe ich mich klar ausgedruckt?«
Manzo lachte nur. In seinen Augen leuchtete die urwüchsige Wildheit.
»Ist dein Säurestrahler in Ordnung?« flüsterte Hannibal hastig. »Zum Teufel, so etwas hätte uns noch gefehlt.«
Manzo sah auf seinen starken Unterarm. Unter der gelb-grünen Haut, getarnt zwischen den schuppenartigen Gebilden, war die winzige Düse eines Notwehr-Säurestrahlers zu sehen. Das dünne Röhrchen war von unseren Chirurgen »eingebaut« worden. Es bestand aus molekülverdichtetem Stahl, der einen Druck von 100 atü aushallen konnte.
»Ich brauche keine Säure«, ertönte die Stimme des Mutanten. »Ich habe Ihren Befehl verstanden, Sir.«
Ich nickte ihm kurz zu. Augenblicke
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