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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ge­gen­stän­de von un­vor­stell­ba­rer Ver­nich­tungs­kraft. Des­halb sag­te ich ein­dring­lich:
    »Ru­hig, Jun­ge, schön ru­hig! Ich weiß zwar, daß die Din­ger al­le gut be­fes­tigt und ge­si­chert sind, aber ich möch­te dich nicht hoch­ge­hen se­hen.«
    Man­zo amü­sier­te sich köst­lich. Au­gen­bli­cke spä­ter er­fuhr ich end­lich, warum uns der Mu­tant ge­ru­fen hat­te.
    TS-19 hat­te über Ki­ny ei­ne Nach­richt vom Chef durch­ge­ben las­sen. Da­nach hat­te Ge­ne­ral Re­ling in Ab­än­de­rung der Plä­ne doch noch da­für ge­sorgt, daß im hie­si­gen See­ge­biet kein ame­ri­ka­ni­scher Un­ter­see­kreu­zer auf rou­ti­ne­mä­ßi­ger Pa­trouil­len­fahrt war. Wir hat­ten al­so die Ge­wiß­heit, daß wir von ei­nem ei­ge­nen Boot nicht an­ge­grif­fen wer­den konn­ten. TS-19 hat­te in­zwi­schen sei­nen flug­fä­hi­gen Stütz­punkt in die Nä­he der Dod­son-In­sel ver­legt, da­mit er uns so na­he wie mög­lich war. Die Tarn­sta­ti­on mit den an­geb­lich ver­bre­che­ri­schen Bio­lo­gen war mit dem letz­ten Aus­rüs­tungs­ge­gen­stand ver­se­hen wor­den. Die drei An­ge­hö­ri­gen der Ge­hei­men-Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei war­te­ten nur noch auf spe­zi­el­le Be­feh­le, die ich aber noch nicht ge­ben konn­te.
    Ich ließ über Man­zo un­se­ren der­zei­ti­gen Stand­ort und die Sach­la­ge mit­tei­len. Die Ver­bin­dung mit dem klei­nen Mäd­chen klapp­te ein­wand­frei. Ich blick­te Man­zo an­er­ken­nend an. Er wur­de sehr ver­le­gen, wie je­des­mal, wenn ich ihn lob­te oder mich be­dank­te.
    An­schlie­ßend gab ich noch ei­ni­ge knap­pe Ver­hal­tens­re­geln, da ich das Ge­fühl hat­te, als müß­ten wir uns wie­der in der Zen­tra­le se­hen las­sen.
    Ehe ich die Tür hin­ter mir schloß, fiel mir noch et­was ein. Es war ei­ne Sa­che, mit der wir un­be­dingt rech­nen muß­ten. Han­ni­bal kniff die Au­gen zu­sam­men, als ich sag­te:
    »Eh, Man­zo, du weißt doch, was ein Be­fehl ist, nicht wahr?«
    Der Mu­tant sah mich starr an. Wäh­rend er sich lang­sam auf den El­len­bo­gen auf­rich­te­te, fuhr ich fort:
    »Wir wer­den das See­ge­biet ab­kreu­zen, bis wir von den Un­be­kann­ten ge­or­tet wer­den. Die Be­sat­zung weiß nichts da­von. Wenn wir al­so die Su­chim­pul­se ei­nes frem­den Boo­tes emp­fan­gen, ist man be­stimmt über­zeugt, daß wir ei­nem ame­ri­ka­ni­schen U-Kreu­zer in den Ul­tra­schall-Tas­ter ge­lau­fen sind. Die Bur­schen mei­nen, du wä­rest ge­zwun­ge­ner­ma­ßen an Bord. Was wer­den sie al­so un­ter­neh­men, wenn wir an­ge­hal­ten wer­den?«
    »Ver­flucht«, sag­te Han­ni­bal. »Dar­an ha­be ich nicht ge­dacht.«
    »Du hast auch einen klei­nen Kopf. Nun, Man­zo, was wer­den die Män­ner un­ter­neh­men?«
    Er be­gann zu ver­ste­hen. In sei­nen Au­gen flamm­te Wut auf.
    »Sie wer­den mich um­brin­gen wol­len, da­mit ich nicht ge­fun­den wer­de«, kam es rauh über sei­ne Lip­pen.
    »Ge­nau«, er­klär­te ich. »Man wird den Be­weis für ein Ver­bre­chen Be­sei­ti­gen wol­len. Wenn sich je­mand nach ei­ner er­folg­ten Or­tung dei­nem Raum nä­hert, so ach­te auf die Be­wußt­seinsim­pul­se. So­bald du er­kennst, daß sich die be­tref­fen­de Per­son mit Mord­ab­sich­ten trägt, hast du so­fort Ge­gen­maß­nah­men zu er­grei­fen. Wenn es nicht an­ders geht, mußt du von der Waf­fe Ge­brauch ma­chen. Ha­be ich mich klar aus­ge­druckt?«
    Man­zo lach­te nur. In sei­nen Au­gen leuch­te­te die ur­wüch­si­ge Wild­heit.
    »Ist dein Säu­re­strah­ler in Ord­nung?« flüs­ter­te Han­ni­bal has­tig. »Zum Teu­fel, so et­was hät­te uns noch ge­fehlt.«
    Man­zo sah auf sei­nen star­ken Un­ter­arm. Un­ter der gelb-grü­nen Haut, ge­tarnt zwi­schen den schup­pen­ar­ti­gen Ge­bil­den, war die win­zi­ge Dü­se ei­nes Not­wehr-Säu­re­strah­lers zu se­hen. Das dün­ne Röhr­chen war von un­se­ren Chir­ur­gen »ein­ge­baut« wor­den. Es be­stand aus mo­le­kül­ver­dich­te­tem Stahl, der einen Druck von 100 atü aus­hal­len konn­te.
    »Ich brau­che kei­ne Säu­re«, er­tön­te die Stim­me des Mu­tan­ten. »Ich ha­be Ih­ren Be­fehl ver­stan­den, Sir.«
    Ich nick­te ihm kurz zu. Au­gen­bli­cke

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