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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie eine Zeitlang herausläßt, wenn ich dafür dieselbe Zeit in der Hölle verbringe, aber…«
    Die verschleierten Augen der Gorgone verengten sich. »Du meinst also, du verbringst mit ihr einen Monat in der Hölle, und dann kommt ihr beide für einen Monat zusammen heraus?« forschte sie nach. »Es macht für euch wohl keinen großen Unterschied, an welchem Ort ihr euch gerade aufhaltet?«
    »Ja, so ist es«, meinte Pünktchen.
    »Er ist ein ganz Schlauer«, bemerkte Tüpfelchen.
    Der verschleierte Blick der Gorgone richtete sich auf die beiden Kleinen. »Kinder?«
    »Das ist nur die gegenwärtige Gestalt des Dämons«, machte Lacuna ihr klar.
    Der Blick der Gorgone heftete sich wieder auf Humfrey. »Nun ja, nichts dergleichen wird geschehen. Ich werde statt dessen der Hölle einen Besuch abstatten.«
    Humfrey sah überrascht aus, doch Lacuna war ihm auf die Schliche gekommen. Auch das gehörte zu seinem Plan. Es war ihm gelungen, sowohl die Gorgone als auch den Dämon dazu zu bringen, sein Vorhaben zu unterstützen. »Ich würde dich nie bitten, so etwas…«
    Die Gorgone blickte die Kinder an. »Wirst du mir ermöglichen, meine Traumbildkarriere weiterzuverfolgen, solange ich mich in der Hölle aufhalte?«
    »Wenn der Nachthengst daran interessiert ist«, sagte Pünktchen.
    »Die Hölle ist auf jeden Fall ein böser Traum«, warf Tüpfelchen ein.
    »Aber… «, hob Humfrey an.
    »Dann werde ich es tun«, bestimmte die Gorgone.
    »Einverstanden«, ließ Pünktchen sich vernehmen.
    »Sie kann als Ersatz für dich gehen«, bestätigte Tüpfelchen.
    Humfrey tat verblüfft. »Wenn du das wirklich tun würdest…«
    »Ich werde auf den Handel eingehen«, entschloß sich Pünktchen.
    »Die Gorgone kann als Ersatz für deine Frau in die Hölle gehen«, fügte Tüpfelchen abschließend hinzu.
    »Dann bin auch ich gezwungen zuzustimmen.« Humfrey hob scheinbar hilflos die Hände.
    Lacuna begriff, daß Humfreys Rechnung aufgegangen war. Er hatte einen direkten Wettkampf vermieden und trotzdem die zeitweilige Freilassung von Rose erreicht, ohne dabei das Problem zu berühren, daß er zwei lebende Ehefrauen zur gleichen Zeit in Xanth hatte. Der allmächtige Dämon war überlistet.
    Pünktchen wandte sich Lacuna zu. »Das würde ich nicht sagen«, meinte er.
    Auch Tüpfelchen drehte sich um. »Ich würde sagen, er ist einfach vernünftig«, gab sie ihr zu verstehen.
    Lacuna war entgeistert. Der Dämon wußte, was in ihrem Kopf vor sich ging! Demnach hatte Humfrey sich nicht durch List einen Vorteil verschafft, sondern dadurch, daß er dem Dämon wirklich einen guten Kompromiß vorgeschlagen hatte. Pünktchen streckte die Hand aus, und eine Papierrolle entstand vor ihren Augen. »Hier ist der Vertrag«, sagte er.
    Tüpfelchen streckte ebenfalls die Hand aus, und ein langer Federkiel erschien. »Unterschreibe«, forderte sie ihn auf.
    Pünktchen entrollte das Dokument und strich es an der Wand glatt, wobei er einen Teil von Lacunas ständig weiterlaufender Geschichte verdeckte. Tüpfelchen reichte Humfrey die Feder.
    Lacuna schielte über Humfreys Schulter, um das Dokument zu lesen. Dort stand in sorgfältig gesetzten Buchstaben:
     
    Hiermit erkläre ich mich einverstanden,
daß der Gute Magier Humfrey die Erlaubnis erhält,
in der Hölle eine Ehefrau gegen die andere
auszutauschen, et cetera, usw.
     
    Unter diesem Text verzierte eine breite Schmuckzeile das Dokument, die den Vertrag vom Platz für die Unterschrift abteilte. Humfrey studierte das Geschriebene sorgfältig durch seine Brille, zuckte die Schultern und unterschrieb.
    Dann nahm Pünktchen den Federhalter und unterzeichnete: Dämon.
    Tüpfelchen setzte Xan th hinzu. Dann überreichte sie Lacuna die Schreibfeder.
    »Aber ich habe damit doch gar nichts zu tun!« lehnte sie ab.
    »Du mußt es bezeugen«, erklärte ihr die Gorgone. »Ich kann es nicht, weil ich eine Verwandte bin.«
    Lacuna senkte die Feder auf das Papier. Doch aus irgendeinem Grund zögerte sie. »Ich bin nicht sicher, daß…«
    »Unterschreibe«, wies Humfrey sie schroff an.
    Voller Zweifel unterschrieb auch Lacuna.
    »Gut, das war’s«, sagte Pünktchen.
    »Ja, das war’s«, bestätigte Tüpfelchen.
    »Also laßt uns mit dem Austausch beginnen«, schlug Humfrey vor.
    »Was für ein Austausch?« fragte Pünktchen.
    »Ja, was für ein Austausch?« fügte Tüpfelchen hinzu.
    »Der Austausch der Frauen«, meinte Humfrey entrüstet. »Wie vereinbart.«
    Pünktchen und Tüpfelchen warfen sich einen

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