Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
überdenke.«
    »Aber ist das aufrichtig, Eure Majestät? Ich meine, wenn Ihr nicht die Absicht…«
    »Vielleicht ändert sie ja meine Meinung. Man kann nie wissen, was die Zukunft bringt.«
    Ich hielt das für einen guten Kompromiß. Im Augenblick hatte der König keine Ambitionen, Dana zu heiraten. Aber vielleicht sah er das im nächsten Jahr anders. Dana war mit Sicherheit einnehmend genug und hatte zudem noch ein nettes Wesen.
    »Ich danke Euch«, sagte ich. »Ich werde es ihr ausrichten.« Ich hatte eine weitere Lektion in Diplomatie erhalten und gelernt, wie man seinen Zielen näher kommt.
    Ich berichtete ihr. Dana war gerührt – wenn man den Ausdruck bei einem Wesen benutzen kann, das eigentlich keine Gefühle kennt. »Das ist mehr, als ich zu hoffen wagte«, sagte sie. »Ich werde dir weiter helfen, und vielleicht kann ich den König kennenlernen, wenn du ihm das nächste Mal berichtest. Ohne jeden Zweifel wird er kein Interesse daran haben, eine Fremde zu heiraten.«
    Damit hatte sie recht. Wir befragten die Faune und Nymphen, die verfluchten Unholde vom Ogerlagersee (später vergaß ich ihre Existenz, aber davon werde ich noch später berichten). Und wir berührten das Reich des Wahnsinns und befragten die Bewohner vom Dorf des magischen Staubes. Dort entdeckten wir ein wirklich ungewöhnliches Wesen: einen Zentaurfüßler – wie ein Zentaur mit einhundert Beinpaaren. Sie hieß Margaret und war unbezahlbar, wenn die Staubbewohner irgendwohin reisen mußten. Das ganze Dorf konnte auf einem einzigen Reittier aufsitzen. Die geflügelten Pferde und Einhörner waren sehr nützlich und manchmal auch die Seepferdchen des Ozeans – und ich liebte und brauchte MähreAnne sowohl für die Nachforschungen als auch als Mann. Aber natürlich bewahrte sie ihre Unschuld, was ich selbstverständlich akzeptierte.
    Dana war ebenfalls eine große Hilfe, und ich mochte auch sie. Sie hingegen hatte keine Probleme mit der Unschuld. »Wenn es nicht um mein Gewissen und die Aufgabe mit den Einhörnern ginge, würde ich dich jetzt verführen«, meinte sie zuckersüß zu mir. »Ich weiß alles über die Verschwörung der Erwachsenen und könnte dich in ungefähr neunzig Sekunden darin einführen. Aber solange du MähreAnne liebst und sie dich, werde ich es nicht tun.«
    »Ich danke dir«, sagte ich etwas unsicher. Ich wurde ziemlich neugierig auf die Geheimnisse, die die Erwachsenen auf so vehemente Weise zu verbergen suchten. Und ein so leichter Zugang zu diesen Geheimnissen war wirklich verführerisch. Allerdings nicht, wenn er meine Beziehung zu MähreAnne gefährdete.
    Inzwischen erstatteten wir in gewissen Abständen König Ebnez Bericht. Ich hatte viele interessante Dinge entdeckt, zu unserem gemeinsamen Bedauern jedoch keine Zauberertalente. Dana lernte den König kennen. Sie war sehr höflich zu ihm, und er war zunehmend nett zu ihr. Es sah so aus, als würde er langsam seine Einstellung ändern, was eine mögliche Heirat betraf. Es wurde gemunkelt, daß eine Dämonin, wenn sie es darauf anlegte, einen Mann unglaublich glücklich machen konnte. Und Dana bemühte sich bei ihm sehr darum. Doch er machte sich Sorgen um seinen Ruf und sein Erscheinungsbild sowie darum, was Dana wohl ohne ihre Seele tun würde. Aus diesem Grunde blieb er weiterhin wachsam und zurückhaltend.
    Drei Jahre gingen vorüber. Ich alterte von Ende fünfzehn auf Anfang neunzehn. MähreAnne erging es nicht anders. Dana hingegen änderte sich nicht. Dämonen sind relativ zeitlos. Wir besuchten die menschlichen Bewohner, die in der Nähe der Drachen und der Zentauren in Zentral-Xanth und in der Nähe der fünf großen Elemente in Nord-Xanth lebten. Außerdem befragten wir Elfen und Kobolde, weil sich herausgestellt hatte, daß sie von Menschen abstammten und eine Seele besaßen. Und einige verfügten über individuelle, magische Gaben. Meine Aufzeichnungen wurden umfangreicher und ebenfalls meine Sammlung nützlicher Gegenstände. Eine Flasche mit Heilelixier war nur die erste von vielen. Ich füllte einen ganzen Raum mit meinen Flaschen, die alle etwas Magisches oder zumindest einigermaßen Erstaunliches enthielten. Wann immer König Ebnez einen Gegenstand oder eine spezielle Information brauchte, fragte er mich. Immer öfter war ich in der Lage, seine Bedürfnisse mit einem entsprechenden Mittelchen zu befriedigen. Man nannte mich den Magier der Information. Sowohl MähreAnne als auch König Ebnez drängten mich, die Leute in ihrem Glauben an meine

Weitere Kostenlose Bücher