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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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waren uns begegnet, hatten uns noch im gleichen Augenblick ineinander verliebt und wußten sofort, daß wir heiraten und für alle Zeiten zusammenbleiben wollten. Das war für uns beide keine Frage. Sie erzählte mir ihre Lebensgeschichte, meine kannte sie schon. Aber unsere brennendste und einzige Sorge bestand eigentlich darin, unsere Verbindung zu legalisieren, da Schloß Roogna nur einen echten Zauberer als Ehekandidaten gutheißen würde. Andererseits durfte sie Schloß Roogna auch nicht verlassen, ehe sie verheiratet war. Das Schloß hatte nicht vorhergesehen, daß eines Tages ein magiekundiger Nichtmagier den Weg zu Rose fände. Natürlich hatte das alte Schloß ein ganzes Arsenal an Zaubertricks aufgefahren, um mich daran zu hindern. Sie waren allesamt fehlgeschlagen, was zum Teil vielleicht mit meiner königlichen Erfahrung zusammenhing. Deswegen war das Schloß sich nicht ganz sicher gewesen, ob ich nicht doch ein Magier war. Aber es wollte Rose nicht freigeben. Sie hieß jetzt Rose von Roogna, und das Schloß hatte bei ihr die Elternrolle angenommen. Daran gab es wirklich nichts zu rütteln. Immerhin hatte es (beinahe) zweieinhalb Jahrhunderte gut für sie gesorgt. Andernfalls – und das wäre nun gewiß ein Unglück – wären wir einander nie begegnet.
    »Wo befindet sich denn die Magische Universität?« fragte ich sie. »Wenn ich auch schon von vielen magischen Dingen in Xanth gehört habe, so ist mir eine Universität der Magie doch noch nie untergekommen.«
    »Das liegt daran, daß sie nicht zum Reich der Menschenwesen in Xanth gehört«, erklärte sie. »Ich habe im Buch der Geheimnisse davon gelesen. Es ist eine Universität für Dämonen. Die meisten Dämonen leben irgendwo unter der Erde. Nur einige wenige lassen sich von Zeit zu Zeit recht halbherzig dazu herab, auf der Oberfläche Xanths zu erscheinen.«
    »Ich weiß Bescheid«, stieß ich widerwillig hervor, denn ich mußte dabei sofort an Dana denken. Sie war über ihr menschliches Gewissen gefangen worden und mußte für lange Zeit die entwürdigenden menschlichen Unzulänglichkeiten und Schwächen wie Liebe und Moral ertragen. Mir war sie in jeder Hinsicht eine wundervolle Frau gewesen, bis sie es schließlich schaffte, sich ihrer Seele zu entledigen. Auch unser Sohn Dafrey war ein netter Kerl. Ich konnte nur hoffen, daß er, nachdem er geheiratet und Nachkommen gezeugt hatte, nicht ebenfalls sein Gewissen verloren hatte wie seine Mutter. Ein richtiger Dämon machte sich nämlich nicht besonders viel aus Menschen.
    »Ja, dir ist das alles nicht neu«, sagte sie leise und berührte beschwichtigend meine Hand. Sie kannte die ganze Geschichte über mein Verhältnis mit Dana, hatte es mir aber nie zum Vorwurf gemacht. Rose, meine zweite ganz große Liebe, war meine erste große Liebe, die ich auch heiratete – das hatte ich ausgerechnet MähreAnnes vehement verteidigter Unschuld zu verdanken.
    »Du mußt also zu den Dämonen gehen, dich an ihrer Universität einschreiben, die erforderlichen Kurse absolvieren, deinen Magister machen und dann ein anerkannter Zauberer werden, damit wir heiraten und bis in alle Ewigkeit glücklich und zufrieden miteinander leben können?«
    »Aber ich weiß doch gar nicht, wie ich die Dämonen ansprechen soll«, wagte ich zu bemerken. »Und selbst wenn ich es wüßte, kann ich mir kaum vorstellen, warum sie ausgerechnet mich an ihrem Institut zulassen sollten.«
    »In einem der Bände der Schloßbibliothek steht auch eine Abhandlung über das Beschwören von Dämonen«, überlegte sie laut.
    Allmählich wurde ich richtig neugierig auf diese Bibliothek. Wahrscheinlich konnte ich Jahre darin verbringen, um all die Dinge zu lernen und zu studieren, die einem sonst nirgends beigebracht wurden. Wenn ich erst ein echter Zauberer und mit Rose verheiratet wäre, könnte das Schloß mir den Zugang nicht mehr verwehren. Selbst wenn es dann immer noch nicht erlaubte, daß ich dort übernachtete. »Vielleicht ließe sich ja eine Art Handel abschließen«, lenkte ich ein, obgleich ich vermutete, daß ein solcher Handel, was auch immer die Dämonen als Gegenleistung verlangten, kein Spaß für mich werden würde. Andererseits, und auch da war ich mir sicher, war ein Leben ohne Rose für mich unvorstellbar geworden. Der Besuch einer dämonischen Universität schien somit das geringere Übel zu sein.
    »Ich gehe gleich mal hinunter, suche diesen Band heraus und lerne die Beschwörungsformel auswendig«, schlug Rose vor. »In der

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