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Höllenbote Angela

Höllenbote Angela

Titel: Höllenbote Angela Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ziegelsteinmauer dahinter.
    Er bewegte seine Hand mit der Lampe. Der Strahl wanderte mit. Der helle Kegel schlich über die Sargseite hinweg von links nach rechts, und Big Smith schüttelte den Kopf.
    Da stimmte was nicht!
    Er war ein eiskalter Hund. In seinem Geschäft durfte man keine Gefühle kennen. Zumindest nicht anderen gegenüber. Er selbst hatte sie. Gefühle kann man nicht ausradieren. In ihm stieg plötzlich ein Feeling hoch, das überhaupt nicht gut war. Keine positiven Vibrationen. Das Gegenteil war der Fall.
    Herzklopfen. Die ersten leichten Schweißausbrüche. Etwas, das wie Leim auf der Stirn klebte. Zugleich rann es kalt seinen Rücken hinab, als wären Spinnen dabei, ihren Weg zu suchen.
    Big Smith hatte diesen alten Bau bisher immer als sicher betrachtet. Das war nun vorbei. Er fühlte sich mies. Es war kalt geworden. Nicht äußerlich, mehr in seinem Innern. Der Mann im grauen Mantel stand wie ein Zinnsoldat vor dem Sarg. Er starrte ihn an wie jemand, der nach etwas suchte, aber diesen Gegenstand nicht kannte.
    Der Mann zog die Schultern hoch. Der Mantelstoff schuf Falten, die aneinanderschabten. Das Geräusch irritierte ihn, weil es sich anhörte wie schleichende Schritte.
    Er hatte plötzlich das Bedürfnis, sich drehen zu müssen, was er auch sofort tat. Dabei bewegte er seine rechte Hand heftig von rechts nach links, so daß aus dem starren Strahl ein zuckendes, hin- und herhuschendes Etwas wurde.
    Kein Ziel. Nur der schmutzige Boden und das ebenfalls schmutzige Mauerwerk. Das Licht huschte auch über den abgestellten Lincoln hinweg. Es glotzte für einen Moment durch die Scheibe in den Wagen hinein und schuf dabei einen ungewöhnlichen Reflex, der blaß wie das aufgeschwemmte Gesicht eines Toten aussah.
    Nur eine Einbildung, nicht mehr. Sie allerdings hatte den harten Mann schon mitgenommen, und er hörte sich selbst schwer atmen. Besser ging es ihm nicht, obwohl er nichts entdeckt hatte. Trotzdem kam er sich wie jemand vor, der nicht allein in dieser Halle stand. Da war noch etwas, auch wenn er es nicht zu Gesicht bekam. Ein unsichtbarer Feind. Einer, der sich raffiniert versteckt gehalten hatte, der nicht zu atmen brauchte, aber existent war.
    Big Semith’ Nerven beruhigten sich wieder. Für einen Moment schloß er die Augen, dann drehte er sich langsam um, und der Strahl schwenkte wieder auf das ursprüngliche Ziel zu.
    Der Sarg stand noch immer am gleichen Platz. Big Smith grinste schief.
    Angela lag darin. Sie war tot. Das hatte sogar noch ein Arzt festgestellt. Eine Kugelgarbe hatte sie gezeichnet und ihrem Dasein ein Ende gesetzt.
    Verdammt noch mal, so fragte er sich, warum bin ich eigentlich hergekommen? Was suche ich hier? Warum tue ich mir das an?
    Er wußte keine Antwort auf die Fragen. Es mußte an der Toten liegen. Als Lebende hatte er sie begehrt und war verrückt nach ihr gewesen. Jetzt, da sie nicht mehr lebte, wollte er ihr noch einen letzten Blick des Abschieds gönnen, obwohl ihr Körper zerschossen worden war.
    Big Smith wartete nicht mehr länger. Er wirkte jetzt wie ein Mensch, der zu allem entschlossen ist und auch die letzten Schritte hinter sich bringen will.
    Weit hatte er nicht zu gehen. Vier Schritte reichten aus, um den Sarg zu erreichen.
    Ein Stück davor blieb er stehen. Die eigenen Gedanken hatte er ausgeschaltet. Jetzt interessierte ihn nur mehr der Gegenstand, auf dessen Deckel er hinabschaute.
    Seine Augenbrauen bewegten sich in die Höhe. Bei ihm ein Zeichen, daß etwas nicht stimmte. Diesmal war es der Deckel, der ihn störte. Zwar lag er noch auf dem Unterteil, aber er schloß längst nicht so bündig ab, wie es hätte sein sollen. Big Smith kam es vor, als wäre der Deckel abgenommen und später wieder auf das Unterteil gelegt worden.
    Er lachte sich selbst aus. Vielleicht wollte er sich auch Mut machen, und das Lachen versickerte schließlich wie in einem tiefen Schacht. Nein, keiner aus der Firma hatte sich für die Person interessiert. Das hätte er längst gewußt. Hier mußte etwas anderes passiert sein, etwas Unerklärliches, obwohl der Mann daran nicht glaubte, weil er zu sehr Realist war.
    Big Smith wollte es genau wissen.
    Er bückte sich. Seine Hände umfaßten den Deckel. Der Mann trug dünne Handschuhe, die ihn nicht störten. Er konnte das Oberteil des Sarges mühelos heben.
    Es ging so leicht – zu leicht. Der Deckel hatte gar nicht richtig auf dem Unterteil gelegen, und auch das billige Holz hatte so gut wie kaum Gewicht.
    Ein Knall

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