Höllenfeuer (German Edition)
cherheitshalber geweckt und in der Küche unterg e bracht.“
„ Ach, ja, i hre Mutter erwähnte es bereits. Darf ich mal kurz zu i hnen.“
„Natürlich. Kommen s ie!“
Ruben führte Schneider in die Küche. Schneider begrü ß te beide mit Handschlag.
„Guten Morgen. Sie sind also Alma und Jakob Sandgr u ber.“
„Guten Morgen. Ja, Herr Kommissar“ , sagte Alma .
„Sie haben sicher geschlafen und sind durch den Lärm der Feuerwehren aufgewacht, oder?“
Alma schüttelte den Kopf: „Nein, Herr Kommissar, ich war schon viel eher wach. Wissen s ie, ich habe seit Jahren diese lästigen Schlafstörungen. Manchmal bin ich nachts stundenlang wach und kann ganz schlecht wieder einschl a fen. Heute Nacht lag ich auch wach. Ich hörte leise Musik aus der Scheune dringen . Solche Beatmusik wissen s ie. Es war nur ein furchtbares J ammer n und Pochen . Plötzlich hö r te ich Hi l ferufe. Es war Marie. Ich stand auf, schaute aus dem Fenster und sah das flac k ernde Licht in der Scheune und den vielen Qualm .“
„ Da haben s ie aber noch ganz gute Ohren. Und was h a ben s ie dann gemacht?“
„Ich ahnte gleich, was passiert ist und habe sofort die Feuerwehr alarmiert, die 112. Das weiß ich noch, auch wenn ich sonst viel vergesse. “
„Ach s ie waren das.“
„Ja, ich war das. Ist das so wichtig?“
Schneider schüttelte den Kopf. „Nein, ist es nicht. Und dann?“
„ Ich habe sofort Jakob geweckt. Er schläft immer wie ein Murmeltier. Kurz danach kam auch schon Karla und wir sind schnell in die Küche hinunter gegangen. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen, Herr Kommissar.“
„Danke, das reicht. Ich glaube, s ie können sich jetzt wi e der hinlegen und noch ein paar Stunden schlafen. Das Feuer ist gelöscht. Die Feuerwehr wird aber noch solange hier bleiben, bis keine Gefahr mehr von der Asche ausgehen kann.“
*
Schneider und Eller verabschiedete n sich bei den Koll e gen der Spurensicherung .
„Komm mit Frank! Wir schauen uns noch mal kurz die Scheune an.“
Sie liefen zur Unglücksstelle, von der immer noch ve r einzelt Rauch aufstieg . Schneider verschaffte sich einen letzten Überblick, machte sich ein paar Notizen und fe r tigte eine grobe Lageskizze an; die verbrannte Scheune, die G e bäude des Bauernhofes und einige ausgewachsene Bäume. Eller sagte zu Schneider: „Für mich sieht das Ganze nach fahrlä s siger Tötung aus. Für diese Marie wird das wohl noch ein böses Nachspiel haben.“
„ Schmarrn! Sie sagte doch, dass Anna selbst die Kerze umgestoßen hat. Selbst, wenn es nicht so war, wer will ihr denn in diesem Fall das Gegenteil beweisen. Einen Mord können wir ausschließen. Aber das ist Gott sei Dank nicht unsere Au f gabe, die Schuldfrage zu klären.“
„Es klingt übrigens göttlich, wenn Du als Norddeutscher ‚Schmarrn‘ sagst.“
Bevor sie den Hof verließen, blieb Schneider f ür einen Augenblick vor dem blauen Mitsubishi stehen.
Eller fragte: „Was ist? Ist wohl d ein Traumauto?“
Schneider schaute Eller an, als ob er nachdachte.
„Ich muss mich ja so langsam mal umschauen, was der Markt so alles bietet, wenn ich in knapp zwei Jahren als Pensionär einen Privatwagen fahren muss. Ich glaube aber, dass dieser W agen wohl eher nichts für den Geldbeutel eines Beamten ist . Außerdem ist der Spritve r brauch sicher viel zu hoch. “
„Klär e das lieber mit d einer Frau ab ! Frauen haben bei Autos so ihre eigenen Vorstellungen “ , schlug Eller vor.
„Sei wann weißt d u denn, wie Frauen sind. Schaff d ir erst mal eine an ! “
*
N achdem sich Karla ein wenig beruhigt hatte , fuhr sie sofort ins Krankenhaus und erkundigte sich nach dem G e sundheitsz ustand von Johannes. Der diensthabende Arzt rief Karla in sein Zimmer.
„Guten Morgen Frau Sandgruber . Ihrem Mann geht es den Umständen entsprechend gut. Er liegt zwar noch im Koma, aber er ist außer Lebensgefahr. D as Schlimmste hat er jede n falls überstanden. “
Karla war erleichtert, sie lächelte. Aber es war ein sehr ve r krampftes Lächeln.
„Oh, da fällt mir aber ein Stein vom Herzen. Ich habe mir schon große Sorgen gemacht.“
Der Arzt beruhigte Karla.
„Die brauchen s ie sich nicht machen. Körperliche Ve r letzungen hat er nicht. Wir haben sofort ein MRT vera n lasst.“
„Da ist er ja noch mal mit einem blauen Auge davon g e kommen.“
„ Wenn s ie so wollen, ja . Aber eine Sache ist momentan noch ungewiss.“
„Welche Sache meinen s ie, Herr Doktor?“ ,
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