Höllenfeuer (German Edition)
Freundin.“
„Wer? “ , f ragte Johannes erstaunt. „Der Sepp ? D er ist aber gewachsen . Vor Kurzem hat er noch mit Anna im Sandka s ten gespielt.“
„Da kannst d u mal sehen, wie die Zeit vergeht. Wir we r den alle nicht jünger.“
„Und wer ist das Mädchen?“
„Seine Freundin, die wohnt in der Stadt.“
„ W as macht Sepp jetzt?“
Der arbeitet bei einer Security-Firma. Meist steht er vor der ‚Starligth-Disco ‘. “
„ Na, dann wirst d u ihn ja sicher kennen?“ , sagte er zu Lukas.
Lukas nickte: „Freilich kenne ich ihn.“
Johannes versuchte , das Thema in eine andere Richtung zu lenken.
„Warum sagst d u das nicht gleich? Du kannst mal einen Witz erzählen . “
„Lieber nicht“, warf Manfred ein . „ D er kennt doch nur Schweinische .“
„Ja, erzähl schon mal einen!“ , forderte Horst ihn auf.
„Also gut, aber nur einen. - Vati, was hat den n Mami unter der Bluse? Das sind zwei Luftballons, und wenn sie mal stirbt, fliegt sie damit in den Himmel! Tage später kommt der Kleine: Vati komm schnell, Mami stirbt! Wie kommst d u den n darauf? Der Briefträger pustet gerade ihre Luftba l lons auf, und Mutti schreit immer: O Gott, o Gott, ich ko m me.“
Lautes Gelächter am Tisch, nur Johannes verzieht nur leicht den Mund und schmunzelt.
„Passt auf, noch einen: Was macht ein Österreicher, ein Türke und ein Tscheche in einem Puff? Der Österreicher p u dert, der Türke putzt und der Tscheche wartet auf seine Frau.“
Während Lukas nun einen Witz nach dem anderen e r zählt e und den gesamten Stammtisch zum Johlen brachte , schaut e Johannes lieber hinüber zum Nachbartisch. Das Mädchen deutet e unauffällig mit dem Zeigefinger nach unten, dann legt e sie beide Hände auf ihre Obers chenkel. Ihren kurzen Lederrock schob sie ein wenig nach oben, s o dass man den Gummi ihrer halterlosen Strümpfe sehen konnte .
Johannes wurde es heiß. Das kühle Weißb ier reichte nicht mehr aus, um sein erhitztes Gemüt zu kühlen. Mit einem Taschentuch wischt e er sich die Stirn ab. Doch er konnte seinen Blick nicht von dem brünetten Mädchen a b wenden. Genüsslich öffnete sie mit ihren Händen ganz lan g sam ihre Beine und signalisierte somit Johannes, dass sie unter ihrem kurzen Rock keinen Slip trug. Gebannt starrten Johannes Augen auf ihren Schoß, der sich ihm Stück für Stück offe n barte. S chnell schloss sie ihre Beine wieder und zog den Rock etwas nach unten. Bei all diesen Provokati o nen erka n nte Johannes immer ein schelmisches Grinsen auf ihren roten Lippen, welche sie zu einem spitzen Kus s mund formte.
Sepp amüsierte sich anscheinend über die lasziven Spielchen seiner Freundin. Es schien, als würden ihn diese erotische n Vorstellung en seiner Freundin in die richtige Sti m mung für die kommende Nacht versetzen .
Durch seine nervösen Reaktionen gab Johannes dem Mädchen zu verstehen, dass ihm ihre provozierenden Spie l chen gefielen . Das animierte sie, die pikante Vorste l lung noch ein Weilchen fortzusetzen. Als das Pärchen schließlich um halb elf Uhr das Gas t haus verließ, kam die junge Frau am Stammt isch vorbei und drückte Johannes im Vorüberg e hen wortlos und von Sepp unbemerkt einen kleinen Zettel in die Hand. Darauf stand ihre Telefon nu m mer geschrieben . Johannes steckte den Zettel schnell und von den Anderen u n bemerkt in seine Jackentasche.
G egen halb zwölf Uhr nachts löste sich die kleine , recht angeheiterte, Gruppe auf. Lukas verabschiedete sich schon etwas früher , er wollte noch in die Disco, so wie an jedem Freitag a bend. Ruben machte sich auch auf den Weg , er musste noch für eine Klausur in der ko m menden Woche lernen , auch wenn es mittlerweile schon Mitternacht war .
Nun saß Johannes ganz allein am Tisch. Er holte noc h mals den kleinen Zettel hervor, den ih m das Mädchen vom Nebentisch zusteckte, dreht e ih n rum. Es war eine Eintritt s karte der ‚ Starlight- Disco ‘ vom 17. Mai. Er war fa s sungslos. Was hatte dies zu bedeuten ? Es war haa r g enau das Datum , an dem seine Scheune abbrannte und Anna auf so tragische Weise ums Leben kam .
*
Als Johannes den Gasthof verließ, verspürte er an di e sem herrlichen Abend , an dem der Himmel voller leuchte n der Sterne hing, noch keine Lust nach Hause zu gehen. Seit dem tragischen Tod seiner Tochter fand er häufig keine i n nere Ruhe mehr. Besonders an den Abenden k amen i m mer wieder die entsetzlichen Eri n nerungen an den Unfall in ihm hoch , s o auch in
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