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Hoellenflirt

Hoellenflirt

Titel: Hoellenflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrix Gurian
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Bastardrasse. An alle, die nicht wahrhaft dem ewigen Herrn der Dunkelheit dienen und ihn aufrichtig verehren:
    FUCK YOU!
    Unsere Zeit wird kommen.
    Auf ewig heil Luzifer, heil Satan.
    Die Kräfte aus dem Jenseits wollen, dass ich den Gott der Christen und seine Jünger bekämpfe, das christliche Weltreich in Schutt und Asche lege. Das Christentum ist pathetisch und schwach. Wir können nichts akzeptieren, das auf den Schutz der Schwachen und Ehrlosen aufgebaut ist.

1 9
    »Sie war so scharf darauf, in die Band zu kommen, dass sie gar nicht gemerkt hat, wie ich sie auf Distanz hielt. Aber irgendwann wollte ich sie ganz besitzen und war bereit, ihr mein Universum zu zeigen – und genau in diesem Moment trennte sie sich. Von MIR.«

D iesmal wird mir die Haustür schon beim ersten Klingeln von einer der Anwaltsfirmen geöffnet, der hölzerne Aufzug steht bereit. Das ist bestimmt ein gutes Omen, sage ich mir, während ich die Klappentüren verschließe.
    Mit einem Rumpeln kommt der alte Fahrstuhl ein paar Stockwerke weiter oben zum Stehen. Sofort nach dem Aussteigen sehe ich, dass die Tür von Valles Wohnung geschlossen ist, und gleichzeitig höre ich Geräusche, die eindeutig von innen kommen.
    Ich wünsche mir so sehr, dass es Valle ist, aber natürlich weiß ich, dass das Unsinn ist. So, wie Valle ausgesehen hat, kann er diese Geräusche nicht verursachen. Wer ist dann aber in seiner Wohnung? Ich brauche Hilfe, ich sollte da wirklich nicht alleine reingehen. Auf keinen Fall!
    Plötzlich kommt mir ein anderer Gedanke. Was, wenn der Hausmeister in der Wohnung ist oder eine Putzfrau? Oder die Polizei? Schließlich sah es hier so aus, als ob ein Einbrecher die Wohnung verwüstet hat.
    Ich versuche, mich zu erinnern, ob ich die Tür hinter mir geschlossen hatte. Wenn ja, kann ich das mit der Polizei streichen. Aber dann müsste derjenige, der im Apartment ist, einen Schlüssel gehabt haben. Egal, alles Unsinn, alles Spekulationen. Ich halte mein Handy griffbereit und drücke entschlossen die Klingel.
    Schritte nähern sich der Tür und sie wird aufgemacht.
    »Robert?«
    Ich starre meinen Ex an.
    »Höchstpersönlich. Mit mir hast du nicht gerechnet, oder?« Er verzieht sein Gesicht zu einer gequälten Grimasse.
    »Was tust du hier?«
    »Was glaubst du denn? Ich bin dein rettender Engel.« Er macht eine übertriebene Verbeugung. »Deine Schwester hat mich hergeschickt.«
    Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Deswegen hat mich Kati ohne große Widerstände gehen lassen. Sie muss, gleich nachdem ich aus der Bahn ausgestiegen bin, Robert angerufen haben! Im Grunde genommen hat sie ja recht. Nach allem, was passiert ist, hat sie die einzig vernünftige Lösung gewählt. Aber ich fühle mich trotzdem unwohl. Zwischen Robert und mir hat in den letzten Wochen eine solche Eiszeit geherrscht, dass ich gar nicht weiß, was ich jetzt sagen soll. Etwa: »Danke, dass du uns helfen willst?«
    »Wie bist du hier reingekommen?«, frage ich zögernd.
    »Die Tür stand offen.« Er schiebt ein paar Keramikscherben mit dem Fuß zur Seite und macht die Eingangstür weiter auf. »Komm schon rein. Hier herrscht das totale Chaos. Kati hat gesagt, du suchst etwas und ich soll dir dabei helfen. Es wäre dringend, hat sie gesagt. Es ginge um Leben und Tod.«
    »Valle ist verschwunden«, platze ich heraus.
    Er hebt eine Augenbraue. »Was kein Verlust ist«, sagt er kühl und betrachtet mich jetzt so missbilligend wie bei den Bandproben, wenn ich einen neuen Song mal wieder nicht so rübergebracht habe, wie er es sich vorgestellt hat.
    Ich balle die Fäuste zusammen.
    Danke, Kati! Jetzt noch einen eifersüchtigen Ex an der Backe zu haben, das ist wirklich genau das, was ich brauche.
    »Kannst ja wieder gehen«, schnappe ich.
    Robert hebt abwehrend die Hände. »Raste doch nicht gleich aus«, sagt er. »Also gut, was suchst du denn?«
    »Weiß ich auch nicht«, sage ich mürrisch und dränge mich an ihm vorbei in die Wohnung.
    Robert folgt mir.
    Er schaut sich in den Zimmern um und ich habe ganz den Eindruck, dass ihm die Zerstörung zu gefallen scheint. Wahrscheinlich ist dieses Chaos Balsam für seinen verletzten Stolz.
    »Beginnen wir bei den Büchern«, schlage ich vor. »Ich helfe dir gleich, muss nur mal eben ins Bad für...ähm... kleine Königstigerinnen.« So etwas Lachhaftes sage ich normalerweise nie. Robert bringt mich völlig durcheinander.
    Ich gehe zum Bad und schließe hinter mir ab.
    Drücke Katis Nummer und sie ist sofort

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