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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Stiftung der Dämonenfänger zur Unterstützung ihrer Familien. Ich nahm an, du hättest nichts dagegen.«
    Genau das hätte sie auch getan.
    Beck nestelte an einem Schnürsenkel herum, obwohl er wie immer einen Doppelknoten gebunden hatte. Er hatte noch etwas auf dem Herzen. »Wenn das alles vorbei ist, machst du dann vielleicht … backst du dann ein paar von den Keksen von deiner Mom?«, fragte er.
    Natürlich ging es ihm nicht nur um die Kekse. Er hoffte, dass irgendwann, wenn all das Kämpfen ein Ende hatte, sie noch da war, um Kekse für ihn zu backen, und dass er dann noch am Leben sein würde, um sie zu essen.
    »Klar«, sagte sie und lächelte ihn an. »Wie viel möchtest du?«
    »Ein paar Dutzend müssten es schon sein. Ich bin sicher, dass die anderen Dämonenfänger auch welche wollen.«
    Sie konnte ihm jetzt unmöglich vom Auftrag des Himmels erzählen. Er brauchte diesen Hoffnungsschimmer. Sie alle brauchten ihn.
    »Riley, ich …« Beck sah ihr tief in die Augen. »Wenn die Sache schiefgeht …«
    Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass irgendjemand von deinem Kaninchen erfahren oder herausfinden würde, dass du nicht lesen und schreiben kannst. Du brauchst dir bis in alle Ewigkeit um nichts mehr Sorgen zu machen .
    »Egal, was passiert, sei vorsichtig«, sagte er.
    »Natürlich«, antwortete sie und fragte sich, was er gesagt hätte, wenn er den Mut dazu gefunden hätte. »Ich habe schließlich einen Backauftrag angenommen.«
    Beck lächelte. Er wischte ihr einen Kuchenkrümel aus dem Gesicht. Eine Sekunde lang dachte sie, er würde versuchen, sie zu küssen, aber das tat er nicht.
    »Aber das gilt auch für dich«, mahnte sie. »Du musst aufhören, den Helden zu spielen.« Ich will dich nicht sterben sehen .
    »Mach dir deswegen keine Sorgen.«
    Wir lügen, und wir wissen es beide.
    Beck stand auf und klopfte sich die Jeans sauber, obwohl sie es nicht nötig hatte. »Ich muss gehen. Stewart wartet auf mich. Er sagt, er will mir beibringen, wie man ein Schwert ordentlich benutzt.«
    Riley johlte. »Darf ich zusehen? Das wird bestimmt saukomisch.«
    »Du hast einfach keinen Respekt, Frau«, gab Beck zurück. Nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, fiel ihr auf, was er gesagt hatte.
    Frau? Er nannte sie nicht länger Mädel.
    Wenn das kein Zeichen dafür war, dass das Ende der Welt nahte, welchen Beweis brauchte sie denn noch?

30.
    Kapitel
    Um sechs Uhr morgens versammelten sie sich am Westeingang des Oakland-Friedhofs. Sie hatten diesen Ort ausgewählt, weil geweihter Boden die letzte Waffe gegen Höllenbrut darstellte. Für Riley hatte diese Stunde Symbolcharakter – das Licht drängte die Dunkelheit zurück, als die Sonne für einen neuen Tag aufging.
    Wie an den meisten Tagen im Februar war es kalt, der backsteinerne Torbogen des Friedhofeingangs war von Raureif bedeckt. Zwanzig Jäger standen in zwei strengen Reihen draußen vor dem Eingangstor, ihr Atem vermischte sich in der kühlen Luft zu kleinen Wolken. Sie trugen Kampfanzüge, und die roten Ohren und Nasen waren der einzige Hinweis darauf, dass die Kälte irgendeinen Effekt auf sie hatte. Jeder von ihnen hatte ein Schwert vor sich auf dem Boden liegen. Jetzt gingen sie in die Knie und senkten die Köpfe, während Vater Rosetti ein Gebet anstimmte.
    »Daran hat sich im Laufe der Jahrhunderte nicht viel verändert«, sagte Stewart leise, als er sich neben Riley stellte, und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Jäger und ihren Priester. »Direkt vor einer Schlacht erbitten wir immer noch göttlichen Beistand.«
    »Tun Sie das?«, fragte sie und blickte zu dem Mann auf, der auf sie eher wie ein Großvater als ein Meister wirkte.
    »Aye, ich habe ein paar Worte an den Allmächtigen gerichtet. Ob Er zugehört hat, weiß ich allerdings nicht.«
    »Ich hab’s auch getan«, gab sie zu. »Ich frage mich immer noch, ob ich irgendetwas hätte tun können, um das hier zu verhindern.«
    Stewart seufzte schwer, das Gesicht in Sorgenfalten gelegt. »Das bezweifle ich. Sobald du von einem Strudel erfasst bist, gibt es keinen Ausweg mehr.«
    Die Dämonenfänger standen in einer Gruppe für sich, in sicherer Entfernung zu ihren Rivalen. Verglichen mit dem geschniegelten Trupp des Vatikans waren sie ein zusammengewürfelter Haufen. Einige trugen Lederjacken, andere Denimjacken. Es gab ein ganzes Sortiment an Waffen, einschließlich Schwertern, Stahlrohren und Baseballschlägern. Sie sprachen miteinander, und hier und da hörte sie ihren

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