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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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wir die Kiste unten auf einer Rollbahn.« Er beugte sich zu Ormack hinüber. »War ein Vergnügen, John, mal wieder die Beine vor diese Instrumente zu setzen. Wenn nur die Umstände angenehmer gewesen wären.«
    Er starrte zum Cockpitfenster hinaus und betrachtete die Nase des Old Dog, wie sie sich der Sonne entgegenstreckte. Er dachte an die beiden Excalibur, die jetzt auf dem Weg nach Rußland waren.
ÜBER DEM EISMEER NÖRDLICH VON BARROW, ALASKA
    »Kontakt-Ende, sieben-sieben!«
    Der Tank-Operator drückte einen Hebel an seinem Steuerknüppel, und der Tankschlauch der KC-10-Extender ploppte aus dem Stutzen der B-1-Excalibur unter ihr, wobei eine kleine weiße Wolke zersprühenden restlichen JP-4-Jet-Treibstoffs, der dabei noch auslief, sich in deren Kondensstreifen mischte. Der Tank-Operator zog den Knüppel an, und das »Futterrohr« verschwand rasch von der schwarzen Silhouette, die er unter sich zu seinen Füßen durch die Panoramascheibe sah. Er drückte auf einen anderen Hebel, und das Tankrohr fuhr ein und verstaute sich automatisch selbst in einem Schacht unter der umgebauten DC-10.
    Die B-1, die soeben das Auftanken beendet hatte, drosselte ihre Geschwindigkeit, tauchte mit der rechten Tragfläche weg und verschwand aus dem Blickfeld des Tank-Operators in der KC-10.
    Während sie wegkippte, erwischte dieser noch einen kurzen Blick auf das Trägersilo unter der Excalibur, das voll von Raketen hing.
    »Auftanken beendet«, meldete er seinem Kopiloten über Bordfunk.
    Er drehte sein Kopfhörermikrofon von seinem Mund weg und wischte sich den Schweiß von Gesicht und Hals. Das Auftanken einer B-l war immer harte Arbeit. Obwohl es fixierte Deckplatten gab, machte es ihre dunkle NATO-Tarnung schwierig, ihre offenen Tankstutzen zu finden, selbst am hellen Tag.
    Und diese beiden B-1 waren außerdem anders. Ganz anders. Ihre übliche dunkelgraue Farbe war durch ein trübes Pechschwarz ersetzt.
    Selbst mit dem elektro-fluoreszierenden Zielgitter an der Schnauze der Excalibur hatte der Tank-Operator seine liebe Not gehabt, den Schlauch an diesem dunklen, schwarzen Nichts richtig anzuschließen. Er wußte, daß er maximal zwei Meter Spielraum hatte und andernfalls mit seinem Tankanschluß entweder in der Radarkuppel oder, noch schlimmer, mitten in der Windschutzscheibe des Cockpits landen würde. Er machte nun schon seit fünfzehn Jahren diesen Job, und zwei Meter waren schließlich auch eine Menge Spielraum, mit denen man arbeiten konnte. Aber die Möglichkeit eines Fehlers war eben doch nie auszuschließen. Zwei Flugzeuge, die in ganzen vier Metern Abstand nebeneinander fliegen, und das bei fünfhundert Kilometer pro Stunde - da konnte schnell etwas passieren.
    Der Kopilot meldete den beiden Bombern das Ende der Aktion:
    »Kelly eins-zwei, Sie haben ein Total von einhundert-siebzigtausend Pfund erhalten, etwa zur Hälfte aufgeteilt. Frei für taktische Frequenz. Geben Sie uns Platz zum Abdrehen mit Steigkurve rechts.«
    Der Kommandeur der Leit-B-1, Colonel Bruce Canady, sah zu seinem linken Fenster hinaus. »Sehen Sie eins-drei da draußen, Bill?«
    Sein Kopilot blickte nach rechts hinaus. Genau in diesem Moment kam dort die zweite B-1 auf »Fingerspitzenposition«, das heißt auf sechs Meter Abstand von den Tragflügelenden, heran, und ihre Positionslichter und die Antikollisionswarnlichter gingen an.
    »Ich hab' ihn. Er ist auf Fingerspitze.«
    »Gascap-Flug, Sie können abdrehen, rechts mit Steigkurve. Danke für den Sprit.«
    »Gascap-Flug verstanden. Viel Glück, Freunde.«
    Canady sah zu, wie das riesige Auftankflugzeug nach rechts wegzog und dann über sie stieg, bis es außer Sicht war.
    »Ed, haben Sie die Auftank-Meldung fertig?« fragte er den Verantwortlichen für die Offensiv-Systeme. Der Navigator hatte gerade die codierten Meldungen für die Übermittlung via SATCOM fertig, mit welchen die Vereinigten Stäbe davon verständigt wurden, daß sie soeben ihr letztes Auftankmanöver nach Plan beendet hatten, ehe sie sich auf den asiatischen Kontinent zubewegen würden.
    »Alles bereit.«
    »Dann senden Sie. Haben wir unsere stündliche Weiterflug-
    Bestätigung schon?«
    »Die letzte kam vor fünf Minuten«, antwortete der Navigator. »Die erste Fail-Safe-Meldung muß jede Minute bei uns ankommen.«
    Im gleichen Augenblick begann der Drucker des Nachrichtensatelliten der Air Force zu rattern. Der Navigator übertrug die codierte Nachricht in sein Code-Buch und reichte sie dann über den Mittelgang dem DSO,

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