Höllenfracht
achtzigtausend Fuß Höhe für jeden Überflug absolut verboten, und zwar für Militär und für Zivil, und für überhaupt jeden. Sie bekämen auf der Stelle ein Verfahren wegen Vorschriftsverletzung und obendrein eine Sicherheitsprüfung an den Hals, die sie so schnell nicht vergessen würden. Dafür garantiere ich persönlich.«
Schließlich fand Elliott, nachdem er immerhin eine Weile hatte suchen müssen, das niedrige, nur schwach erleuchtete Wachtpostenhaus doch und führte Curtis hin. »Ich bin zwar mindestens einmal die Woche hier draußen«, sagte er, »aber ich habe immer noch Schwierigkeiten, die verdammte Wachhütte zu finden.«
Kurz darauf hatten sie das kleine Betongebäude erreicht. Das Fenster vorne bestand aus doppelten, kugelsicheren Scheiben.
Daneben war eine einzige Tür, und in allen Wänden rundherum gab es zahlreiche Schießscharten. Das Haus war von einem vier Meter hohen Zaun umgeben, dessen oberes Ende mit langen, silbrig schimmernden Stacheldrahtspitzen gespickt war. Drei Wachposten kamen heraus und hatten Elliott und Curtis schnell und lautlos umzingelt. Sie hielten ihre M-16-Gewehre im Anschlag, einer hatte zusätzlich noch eine bedrohlich aussehende M-203, die Schleuder für Handgranaten, an der Unterseite seines Gewehrkolbens. Dann wurde ein deutscher Schäferhund herausgeführt, der an den beiden Besuchern herumzuschnüffeln begann. Der Hund roch nur einmal an Wilbur Curtis und setzte sich dann direkt vor ihm nieder, zehn Zentimeter von dessen Schuhspitzen entfernt.
»Bitte, bewegen Sie sich nicht, Sir«, sagte der Hundeführer.
»Haben Sie Ihren Ausweis in der Brusttasche?«
Curtis nickte langsam. Der Posten holte die Brieftasche heraus, während ein anderer den General schnell abtastete.
»Soll ich vielleicht auch die Hände hochnehmen?« fragte Curtis.
»Nein, er meint nur, daß Sie sich nicht bewegen sollen, Sir«, sagte Elliott, während seine Ausweise geprüft wurden. »Dieses Hündchen da wiegt über hundertfünfzig Pfund und könnte sie eine senkrechte Leiter hochziehen.«
Curtis spürte, wie sich alles in ihm spannte, als er auf den Hund blickte.
»Ich wußte gar nicht, daß Sie eine Waffe tragen«, sagte Elliott, als der Wächter dem General eine Neun-Millimeter-Automatik aus einem Schulterhalfter zog.
Curtis knurrte etwas, weil er kaum die Lippen zu bewegen wagte.
Der Hund wurde vorsichtig ganz nah an Curtis herangeführt, um ihn noch einmal zu beschnuppern, und dann weggebracht.
Bis ihre Ausweisüberprüfung beendet war, tranken die beiden Generäle draußen vor dem Postenhaus heißdampfenden Kaffee, und Curtis musterte die Umgebung. Innerhalb des hohen Zaunes war alles völlig dunkel. Etwas entfernt standen nebeneinander drei dunkle Hangars. Nirgends war auch nur eine Spur von Licht zu entdecken. Neben den drei großen Hangars standen einige kleinere.
Von ihren Rückseiten führten breite Rampen weg, bis hin zum Horizont.
»Wieso habt ihr da überhaupt kein Licht, Brad?« fragte Curtis, als das Überprüfungsverfahren beendet war und sie durch den Zaun gelassen wurden.
»O doch, Licht ist da schon«, meinte Elliott. »Infrarotes. Damit sehen die Posten durch ihre Sensoren und Sichtfernrohre wie am hellen Tag. Außerdem ist die Dunkelheit auch gut für die Dobermänner.«
Curtis schluckte. »Was denn für Dobermänner?«
»Die frei herumlaufenden Wachhunde. Wenn man sie so umherstreifen läßt, sind sie viel nützlicher als an der Leine. Aber sie sind sehr lichtscheu. Und obendrein hat man den armen Teufeln allen den Kehlkopf wegoperiert. Wenn die Sie aufspüren, bekommen Sie nicht einmal höflichkeitshalber ein warnendes Bellen zu hören, ehe sie Ihnen an der Kehle sitzen.«
Curtis blickte sich nervös um.
»Jetzt sind sie nicht da«, sagte Elliott. »Zumindest hoffe ich, daß
sie sie eingesperrt haben. Falls nein, hätten wir keine Chance mehr zu erfahren, was uns umgeworfen hat.«
Sie gelangten nach einigen hundert Metern zum rückwärtigen Eingang des ersten Hangars. »Einzeln nacheinander«, sagte Elliott.
Sie vernahmen einen Summton, Elliott faßte an den Türgriff, öffnete die Metalltür und ging hinein. Einige Augenblicke später unterzog sich Curtis derselben Prozedur und folgte ihm nach.
Innen standen sie auf einem langen Korridor, dessen Wände völlig glatt und kahl waren. Alles war dick kunststoffverkleidet, selbst der Boden. Elliott kam eben aus dem zweiten Teil des ungewöhnlichen Ganges heraus. Auch hier beobachteten Posten sie mit
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