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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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weiter.
    Warten Sie in einer Stunde am Wachhaus am Tor wieder auf uns.«
    Der Lkw hielt und der Fahrer, ein junger Lieutenant mit einer kleinen Uzi-MP, kam zu General Elliotts Tür herum und hielt sie ihm auf. Sie stiegen aus.
    »Sie verlaufen sich doch nicht, General?« fragte der Lieutenant Elliott so leise, daß es Curtis nicht hören konnte. »Geradeaus, ungefähr vierhundert -«
    »Hal, das hier ist meine Wüste!« grummelte Elliott. Dann lächelte er und sagte: »Hauen Sie ab. Die sollen uns im Wachhaus frischen Kaffee machen. Und trinken Sie nicht alles alleine weg!«
    Der junge Offizier salutierte, setzte sich wieder hinter das Steuer und fuhr davon.
    »Dies hier, Sir, ist ›Traumland‹«, sagte Elliott stolz und machte dazu eine weite Geste über das ganze Land hin. »Hier werden Ideen zu Realität, Theorien zu fettigen Waffensystemen. Männer wie Sie kommen nicht einfach zu Besuch hierher. Sie kommen, um Antworten zu erhalten.« Elliott war bereits in Fahrt, und Curtis sah es mit Vergnügen.
    »Kawaschnija, beispielsweise. Stark bewacht und verteidigt, würde ich sagen, Ihren Informationen nach zu schließen.«
    »Das wäre leicht untertrieben«, entgegnete General Curtis. »Sie haben diesen kleinen Flugplatz in einen vollausgebauten Stützpunkt mit Ganzjahresbetrieb verwandelt.«
    »Das schließt also ein kleines Überfallkommando aus«, sagte Elliott und nickte. »Das würden sie uns schon dreizehnhundert Meilen nördlich von Japan ins Wasser stampfen. Die Sowjets würden einen Flug von ein paar F-15 und ihren Auftankern natürlich schon lange entdecken, ehe die überhaupt in die Nähe von Kawaschnija kämen. Und es wären wahrscheinlich zwei Staffeln nötig, um überhaupt durch die Verteidigung zu kommen und den Auftrag auszuführen.« Er sah Curtis an. »Bomber. Schwere Bomber. B-1 vielleicht?«
    »Was sonst würde mir ein altes Schlachtroß vom SAC vorschlagen?« fragte Curtis lächelnd.
    Elliott fuhr fort. »Die Russen sollen natürlich nicht glauben, wir hätten ihnen den Krieg erklärt. Ein Bomber. Drei sollen starten, aber nur der beste soll angreifen. Ein einsamer Eindringling hat eine Chance, selbst gegen schwere Abwehr. Besonders, wenn es eine B-1 ist.«
    »Genau meine Ansicht.«
    Jetzt war es an Elliott zu lächeln. »Sie sind doch nicht nur für einen Schaufensterbummel hierhergekommen, Sir, oder? Sie wollen doch gleich kaufen? Cash and carry. Der Preis spielt keine Rolle.«
    »Ich wollte aber auch mal Ihren kleinen Spielplatz hier sehen«, erwiderte Curtis. »Obwohl ich natürlich von vornherein wußte, daß Sie genau das haben, was ich suche.«
    »Eine B-1 habe ich zwar hier nicht«, erwiderte Elliott. Sie näherten sich bereits wieder dem Wachhaus. »Doch ich habe etwas anderes.

Sie werden's nicht glauben.«
    »Wußte ich es doch, daß Sie mir eine große Show bieten würden«, sagte Curtis. »Sagen Sie, wo sind wir hier eigentlich genau?«
    »In Nevada, Sir. Am Ende der Welt. Das dort hinten sind die Groom-Berge.« Er deutete nach dem im Zwielicht liegenden Horizont. »Und dort kann man gerade noch die Bald-Bergkette sehen. Die Papoose-Berge sind dort hinten, im Süden. Wir sind an der Nordwestecke des Groom Lake.«
    »Ein See?« sagte Curtis und stocherte mit dem Schuh Staub auf.
    »Ein ausgetrockneter«, erläuterte Elliott. »Ordnungsgemäß getestet und untergrundbefestigt. Und das gibt uns eine natürliche und leicht zu tarnende drei Meilen lange Start- und Landebahn.« Er blickte wieder über den Horizont hin und atmete tief die frische, saubere, fast frösteln machende Abendluft ein. »Unser ›Traumland‹ eben.«
    Sie gingen eine Weile schweigend weiter. Plötzlich wurden einige Meilen entfernt zwei Lichtkegel erkennbar, die über die zerklüfteten Hügel auf und ab tanzten. Nur einen Augenblick danach rollte ohrenbetäubend ein doppelter Schallmauerknall über den Wüstenboden hin und verhallte nach beiden Seiten des Tals.
    »Was, zum Teufel, war das?« fragte Curtis.
    »Geheime Kommandosache«, erwiderte Elliott schmunzelnd.
    »Vermutlich zwei FB-111 auf einem Nacht-Gelände-Einsatzflug drüben bei Basis 74. Sie fliegen mit Maximalnachbrennern.
    Überschall. Zweihundert Fuß.«
    »Aber die waren doch ziemlich nahe«, sagte Curtis. »Was ist, wenn -«
    »Nur keine Panik«, beschwichtigte Elliott. »Die waren mindestens fünfzehn Meilen weg. Außerdem wissen diese Bomber-Heinis genau, daß sie ›Traumland‹ nicht zu nahe kommen dürfen. Hier ist der Luftraum vom Boden bis

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