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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Platz und griff zuerst nach der Kaffeekanne, deutete dann aber Brents Blick und die Fältchen in seinen Augenwinkeln richtig und langte gleich nach der Cognac-Karaffe. Er goß großzügig für sie beide ein und reichte dem Außenminister der Vereinigten Staaten ein Glas.
    »Auf Ihr Wohl, Herr Minister«, sagte er auf englisch.
    Brent hob das Glas. »Und auf Sie und Ihr Wohl, Botschafter«, antwortete er.
    Sie widmeten sich dem Genuß des anregenden Getränks und schmeckten ihm nach, wie es durch ihre Kehlen floß. Dann setzte Brent sein Glas ab.
    Karmarow begann als erster zu sprechen. »Ich bin in völliger Verlegenheit, Herr Minister«, sagte er. »Ich hatte nicht die leiseste Ahnung ...«
    »Es ist an mir, mich zu entschuldigen«, wehrte Brent ab. »Dies hier widerspricht natürlich jeder Form, aber ich hatte einfach das Gefühl, ich sollte sofort mit Ihnen sprechen.«
    »Aber ich bitte Sie«, sagte Karmarow. Er nahm noch einmal einen größeren Schluck von seinem Cognac.
    »Es geht um die Befürchtungen, die einige Mitglieder unserer Regierung wegen der Forschungen dort in Ihrem Komplex Kawaschnija hegen«, begann Brent. »Sie, glauben -«
    »Herr Minister«, unterbrach ihn Karmarnw, »bitte. Ich habe keine Befugnis, über Kawaschnija zu sprechen. Das ist nicht nur eine Geheimsache, Sir. Es ist schlicht ein Tabu.«
    »Dann erlauben Sie mir, darüber zu sprechen«, sagte Brent.
    »Betrachten Sie dies bitte als eine Botschaft von unserer an Ihre Regierung. Sie brauchen sich selbst nicht zu äußern.« Er verschränkte seine Finger, stützte sich aber mit den Armen auf die breiten Lehnen seines Sessels.
    »Das Pentagon ist davon überzeugt, und zwar auf Grund von Informationen, die mir etwas ungenau und lückenhaft erscheinen, daß Ihre Regierung für die Zerstörung eines amerikanischen Aufklärungssatelliten und eines amerikanischen Flugzeugs vom Typ RC-135 verantwortlich ist.«
    Karmarow unterbrach ihn hier sogleich. »Meine Regierung hat bereits kategorisch bestritten, irgendwie daran beteiligt zu sein -«
    »Ja, Botschafter«, fuhr Brent fort, »das ist mir bekannt.« Er nahm seinen Cognacschwenker, schnupperte daran und legte seine Handfläche an das Glas, um den Branntwein zu wärmen. Dann lehnte er sich zurück.
    »Erlauben Sie mir, Botschafter, ganz offen zu reden. Ich bin kein Freund der Militärhierarchie meines Landes«, sagte Brent. »Ich glaube, es war Montesquieu, der einmal sagte: ›Sollte unsere Welt einmal zerstört werden, dann von den Militärs. ‹«
    »Er bezog sich dabei auf Europa, soviel ich weiß«, warf Karmarow ein. Seine Augen zogen sich etwas zusammen.
    Brent nickte. »Schon. Aber es trifft auch auf die Konflikte zwischen unseren beiden Nationen zu. Botschafter, wir stehen an der Schwelle eines historischen Vertrags über Rüstungsbegrenzung und -
    kontrolle. In den ganzen zwei Jahren, die die Verhandlungen darüber gedauert haben, ist es auf beiden Seiten gelungen, die Militärs aus diesen Verhandlungen herauszuhalten. Wir haben auf einem Niveau miteinander verhandelt, das vorher niemals üblich war. Statt ständig nur mit den Säbeln zu rasseln und uns pausenlos mit gegenseitigen Drohgebärden zu traktieren, wie es im Mittelalter in den Turnierkämpfen üblich war, saßen wir wie erwachsene Menschen beieinander und verhandelten ernsthaft über die Möglichkeiten echter Abrüstung.«
    Er pausierte einen Augenblick. »Botschafter, es erscheint möglich, daß wir die Abschaffung aller Nuklearwaffen noch erleben werden.
    Nicht nur schöne Worte, die in Wirklichkeit allenfalls eine kontrollierte Eskalation tarnen. Nicht einmal nur eine tatsächliche numerische Reduzierung. Nein, wirkliche echte Abrüstung.«
    Er drehte das Glas in seiner Hand und starrte hinein. »Aber da gibt es alle die, denen Abrüstung immer nur als Schwäche erscheint. Sie versuchen alles, um unsere Bemühungen zu konterkarjeren, wo sie nur können. Vor den Aktionen eben dieser Leute, Botschafter, möchte ich Ihre Regierung warnen.«
    »Welche - Aktionen meinen Sie, Herr Minister?« fragte Karmarow.
    »Wie ich schon sagte, gibt es Kreise in unserer Regierung, die von Ihrer Schuld an dem Verlust unseres Flugzeuges überzeugt sind. Sie glauben, Sie hätten eine gewaltige Laserkanone mit geradezu überirdischen Fähigkeiten, direkt wie aus einem Hollywoodstreifen, und sie auf Ust-Kamtschatskij, mitten in Ihrem Forschungszentrum Kawaschnija, installiert. Bewiesen oder nicht, jedenfalls haben sie den Präsidenten schon so

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