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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Karmarow nahm den Cognacschwenker in beide Hände. »Was, zum Teufel, machen die da zu Hause, Andrina? Wollen sie den Abrüstungsvertrag kaputtmachen? In was wollen sie die Amerikaner hineinrennen lassen?«
    Andrina Asserni antwortete nicht. Karmarow starrte in seinen Cognac. »Halten Sie mir die Sicherheitsleitung in den Kreml den ganzen Vormittag offen«, sagte er schließlich.
    »Selbstverständlich, Genosse Botschafter.«
    Er trank aus und stöhnte etwas - über die feurige Schärfe des Alkohols, aber auch über die Bedrohungen, die nun von beiden Seiten auf ihn eindrangen.
    »Was tun die da wirklich? Was?«
AIR FORCE-STÜTZPUNKT FORD, KALIFORNIEN
    Patrick McLanahan hatte Probleme.
    Sein Partner Dave Luger war erheblich verletzt worden.
    Herumfliegende Glasscherben und Metallsplitter hatten ihn getroffen, als sein kleiner Radarschirm explodiert war. Eine sowjetische SA-4-Boden-Luft-Rakete hatte sie fast getroffen, als sie von einer kleinen Staffel von vier MiG-25 angegriffen worden waren. Nachdem sie aus der Tiefflug-Position ins helle Tageslicht emporgestiegen waren, stellten sie für die hochentwickelten sowjetischen Abfangjäger die schönste Zielscheibe dar.
    Luger beobachtete in seinem Schleudersitz seinen Kollegen, wie er seinen Radarschirm vom Angriffsmodus auf den Erkundungsmodus mit einer Reichweite von fünf Meilen umschaltete. Er versuchte ihrer aller Leben zu retten.
    »Kann ich irgendwie helfen, Pat?« sagte Luger.
    »Du kannst auf die verdammten Jäger aufpassen«, erwiderte McLanahan.
    »Kann ich nicht, Kampfgenosse. Ich bin schwer verwundet, erinnerst du dich nicht?«
    Als wollte er das besonders unterstreichen, ließ er sich wie leblos seitlich aus dem Sitz in den Mittelgang hängen, so daß ihn seine Fallschirmgurte gerade noch im Schleudersitz hielten und die Arme verdreht nach unten hingen.
    »Wann ist denn das ins Drehbuch aufgenommen worden?« fragte McLanahan.
    »Keine Ahnung«, sagte Luger. »Gefällt mir aber nicht schlecht. Es sieht übrigens nicht schlecht aus, wie du dich so abstrampelst, Partner.«
    »Warum haben sie dir nicht auch eine Maulverletzung ins Programm geschrieben, damit du es halten mußt?« sagte McLanahan und legte ein paar Schalter auf dem Pult vor ihm um, während er seinem Kollegen einen Blick zuwarf. »Schnall dich mal anständig an, Mensch. Wie ist das, kannst du noch auf den Schleudersitzknopf drücken, oder haben sie dir die Pfoten auch weggeputzt?«
    Luger machte eine große Vorstellung daraus, seine Hände zu überprüfen. »Sieht nicht so aus«, sagte er schließlich. »Sie scheinen in Ordnung zu sein.« Er griff nach seinen Fallschirmgurten und bemerkte einen schwachen geriffelten Lichtstreifen in der linken oberen Ecke des großen Radarschirms des Radarnavigators.
    »Auf zehn Uhr«, sagte er, »Interferenz-Muster. Könnte -«
    »Keine Späßchen jetzt, Luger«, unterbrach ihn Instrukteur Paul White von der Kontrollkonsole außerhalb des Trainers. »Sie sind blind, erinnern Sie sich? Alles fertig fürs Finale?«
    »Alles verwanzt hier drin«, knurrte Luger und zog eilig an seinem Fallschirm.
    »Hallo, Pilot«, meldete sich nunmehr McLanahan, als spreche er wirklich mit seinem Piloten, »ich sehe Bogey auf zehn Uhr, fünf Meilen. Bewegt sich schnell auf elf Uhr.«
    »Roger«, antwortete White in der Rolle des Piloten. Dann wechselte er in die Rolle des EW-Offiziers und schrie: »Hallo, Pilot, ziehen Sie weg, nach links.« Gleichzeitig drehte er an einem großen schwarzen Knopf auf seiner Konsole, die er vor sich hatte, und zog den Trainer scharf nach links weg. Die Kabine, in der McLanahan und Luger saßen, war auf vier drei Meter hohen hydraulischen Beinen gelagert, die auf Kommando des Instrukteurs jede Höhen-und Seitenbewegung ausführen konnten.
    »Bogey auf ein Uhr, dreieinhalb Meilen«, meldete McLanahan.
    Das Interferenz-Muster auf seinem Radarschirm, der untrügliche Hinweis dafür, daß die Radarsignale des gegnerischen Jagdflugzeuges sich mit dem Radar der B-52 überlagerten, verschwand und verdichtete sich dann in einen deutlichen, klaren weißen Punkt in der oberen rechten Ecke des Schirms.
    Als der Radarstrahl diesen wieder erfaßte, hatte er seinen Standort bereits erheblich verändert. »Beginnt rasch von meinem Schirm zu verschwinden, auf drei Uhr, drei Meilen. Hallo, Waffen, ihr müßtet ihn jetzt eigentlich kriegen.«
    »Hallo, Pilot«, sagte White, jetzt in der Rolle des Bordschützen, »mein Zündungskontrollsystem ist ausgefallen. Alle

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