Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
Quadratseite befanden sich zwei Scheibenantennen zur Datenübertragung, die eine erdwärts ausgerichtet, die andere himmelwärts. Die noch übrige vierte Seite des Quadrats endlich war mit einem 3,5 Meter langen Zylinder bestückt, der einen Durchmesser von etwa 45 Zentimetern hatte und ein großes »Glasauge« am erdwärts gerichteten Ende. An allen vier Seiten des Quadrats waren schwer gepanzerte Container angebracht, die Treibstoffzellen beinhalteten, Raketentreibstofftanks, Treibstoff-leitungen und andere Verbindungsstücke und Kontrolleinheiten, die durch das ganze Stahlgerüst der Plattform liefen.
    Im Zentrum des Quadrats war ein gewaltiger Zylinder montiert. Er maß etwa zwanzig Meter im Durchmesser und war etwa zehn Meter lang, verkleidet und bedeckt mit einer glänzenden Aluminiumaußenhaut. Die Atlantis mußte dann und wann ihre Position ändern, damit die starke Sonnenreflektion dieser Außenhülle ihr nicht die Kameras ruinierte. Das himmelswärts zeigende Ende des Zylinders war verschlossen, das zur Erde gerichtete besaß einen aufklappbaren schweren Deckel, unter dem fünf Rohre von je 4,5 Meter Durchmesser zum Vorschein kamen, die rund um ihre glänzende, polierte Innenbeschichtung das Licht von der Erde reflektierten. Sie waren alle leer.
    Dies war Ice Fortress, die »Eisfestung«.
    In den zahllosen Artikeln, Präsentationen und Zeichnungen hatte sie ausgesehen wie eines dieser Schrottspielzeug-Kunstobjekte von Rübe Goldberg. Hier draußen aber vermittelte sie einen erschreckenden und bedrohlichen Eindruck. Die zwei großen Radarantennen waren, wie Seedeck wußte, Zielsuchanlagen zum Aufspüren see- und landgestarteter interkontinentaler ballistischer Flugkörper. Die kleineren Scheibenantennen waren Datenantennen, die eine zur Übermittlung von Steuerungsdaten von der Plattform aus, die andere für den Empfang von Zielsuchdaten von Beobachtungssatelliten, die in höheren Umlaufbahnen um die Erde kreisten. Der große Zylinder mit dem Glasauge war ein InfrarotDetektor und -Zielverfolger, der die Rückstoß-Brennflamme interkontinentaler Ballistikraketen in der Startphase aufspüren und verfolgen konnte. Die Radars ihrerseits konnten Sprengkopfträger, die sogenannten »Busse«, in ihrer mittleren Flugphase und einzelne Sprengköpfe beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre aufspüren.
    Dabei konnten sie zwischen Attrappen und wirklichen, scharfen Sprengköpfen unterscheiden.
    Der große Zylinder in der Mitte war der »Projektil-Container«, das Silo für die Ice Fortress -Waffen. Die gesamte Raumstation war mit hitzebeständigem Hochedelstahl verkleidet. Glatte Oberflächen und kritische Komponenten wie die Deckel von Raketenzylindern oder Treibstofftanks waren zusätzlich mit einem Alumiumfilm überzogen.
    Seedeck hatte schon früher gerüchteweise von all diesen seltsamen Ice Forfress -Zutaten gehört, aber sie gingen ihn letzten Endes nichts an.
    Sein Job war jetzt nur, Ice Fortress erstmals operationsbereit zu machen.
    Die Raumstation war fast eine militärische Einheit in und für sich selbst, dachte er, während er seine Inspektion beendete. Sie empfing von Beobachtungssatelliten in Erdumlaufbahnen Informationen über die Entdeckung von Raketenstarts, woraus sie sich selbst errechnen konnte, wo sie nach diesen Raketen suchen mußte. Zu deren Lokalisierung und Verfolgung während des Aufstiegs in die Atmosphäre konnte sie entweder ihre Radars benutzen oder aber die Wärmesensoren der Infrarot-Dektoren. Und dann konnte sie ihre »Projektile« gegen jede ICBM abschießen, die auf Nordamerika zuflog.
    Projektile. Merkwürdige Bezeichnung, dachte Seedeck, für die Waffen von Ice Fortress. Diese bestanden in fünf Röntgen-Laser-Satelliten. Jeder davon besaß eine Hauptreaktorkammer und fünfzehn Bleipulsarstäbe in einer Zinkdraht-Laser-Spule.
    Die Reaktorkammer stellte im wesentlichen nichts anderes dar als eine 20-Kilotonnen-Uranbombe, was in etwa der Zerstörungskraft jener ersten Atombombe entsprach, die damals über Hiroshima explodierte.
    Die Ice Fortress -Sensoren konnten jede angreifende ICBM aufspüren und ihre Röntgen-Laser-Satelliten gegen sie losschicken.
    Bei der Annäherung an die Rakete wurde von Ice Fortress aus automatisch der nukleare Sprengkopf im Satelliten gezündet. Diese Atomexplosion löste eine massive Welle von Röntgenstrahlung aus, die von den Pulsarstäben sowohl zielgerichtet wie gebündelt wurde.
    Die Röntgenstrahlenenergie führte zu einem extrem starken

Weitere Kostenlose Bücher