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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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hier.« Er zeigte ein Dia eines noch weiter vergrößerten Ausschnitts.
    »In diesem Gebäude hier befindet sich das Spiegelsystem. Es ist eine große Kuppelhalle von etwa fünfzehn Metern Durchmesser.
    Von dort aus wird nach Ansicht des CIA der Laserstrahl in den Weltraum geschossen. Zwei Striker sind auf dieses Ziel programmiert. Eine dritte Gleitbombe hat als anzusteuerndes Ziel die Hauptradaranlage, und eine weitere schließlich soll den Flugplatz Ossora nordöstlich von Kawaschnija treffen.
    Wie Sie hier sehen können, Sir, steht die Spiegelkuppel sehr isoliert. Der Rest der Anlage, außer dem Kernkraftwerk, befindet sich unter der Erde. Das Kernkraftwerk ist als Alternativziel vorgesehen. Wenn die Besatzung -«
    »O nein«, unterbrach ihn der Präsident. »Nicht das Kernkraftwerk, um Himmels willen! Wenn wir vorhaben, ihnen ein Kernkraftwerk zu zerbomben, könnten wir auch gleich direkt eine Atombombe werfen. Kein Alternativziel! Vergessen Sie das. Wenn die B-1 nicht ausschließlich das Spiegelgebäude angreifen können, werden sie nicht fliegen.«
    Curtis, dem diese Mitteilung keine besondere Freude bereitete, nickte dennoch gehorsam und projizierte eine Karte des Nordpazifik.
    »Nach dem Angriff ziehen sich die Flugzeuge auf niedrigem Bodenparallelkurs wieder in die Berge zurück, bis sie aus der Reichweite des Niedrigflugradars sind, und fliegen dann hinaus aufs Meer in Richtung Alaska. Mögliche Rückkehrorte sind Attu, Shemy, Elmendorf und Eielson.
    Nach der Landung dort tanken sie auf und kehren nach Ellsworth zurück... wo sie zweifellos sofort neu gewartet werden und dann in erhöhter Atomalarm-Bereitschaft bleiben müssen.«
    »Falls der Stützpunkt dann noch existiert«, murmelte jemand.
    Der Präsident starrte auf die Karte mit der Flugroute. »Es sieht alles ... zu leicht aus«, sagte er halblaut.
    »Verzeihung, Mr. President?«
    »Es sieht zu leicht aus«, wiederholte der Präsident kaum lauter.
    Curtis mußte sich anstrengen, ihn zu verstehen. »Wo ist die russische Abwehr? Seit Jahren erzählen Sie mir, wie stark die ist. Und hier auf einmal spielt sie überhaupt keine Rolle?«
    »Das Zielgebiet hat nach wie vor eine sehr starke Verteidigung.
    Dazu gehören -«
    »Aber die beiden Excalibur kommen da durch, General?«
    unterbrach ihn der Präsident. »Sie kommen einfach durch?«
    »Das glaube ich, Sir, ja. Mit der neuen Ausrüstung, die wir in ›Traumland‹ getestet und in diese B-1-Maschinen eingebaut haben, dürfte ihnen wirklich nicht allzuviel passieren. Im Tiefflug sehen die Russen die Excalibur überhaupt nicht, bis sie vierzig, fünfzig, meinetwegen sechzig nautische Meilen vor ihrem Ziel sind. Und in zweihundert Fuß Höhe in den Bergen haben sie danach überhaupt keine Chance, sie zu finden. Und wenn sie wirklich angegriffen werden, haben die Excalibur Treibstoffreserven genug für einen Überschallsprint über das Ziel hinweg, und sie haben außerdem spezielle Störgeräte, Anti-Radar-Raketen und sogar fliegende Attrappen, die zur Täuschung gegen die Boden-Luft-Raketen abgeschickt werden können. Aber nachdem die Striker schon fünfzehn Meilen vor der Laser-Anlage abgeworfen werden, können die B-1 sogar den ganzen Weg über in den Bergen versteckt bleiben.«
    Der Präsident wandte sich kurz nach hinten um und betrachtete noch einmal die Vergrößerung von Kawaschnija. Dann blickte er wieder seine Berater an.
    »Ich weiß, was Sie denken. Dieser Angriff, der immerhin das Letzte ist, an was wir bisher auch nur denken wollten, scheint jetzt wirklich unabwendbar zu sein. Unsere wiederholten Bemühungen in der Vergangenheit, die Sowjets von ihrer unflexiblen Haltung abzubringen, sind leider fehlgeschlagen. Noch sind die diplomatischen Kanäle offen, und ich hoffe nach wie vor, daß Außenminister Brent doch noch irgendeine Bereitschaft der Sowjets erreicht, die es mir ermöglicht, den Einsatz dieser beiden B-1 abzublasen. Aber wenn er das nicht schafft und ich gezwungen bin, den Befehl zum Losschlagen zu geben, dann will ich, daß dabei jedermann offenkundig und auch klar ist, daß das, was wir dann tun werden, im eigentlichen und wörtlichen Sinne eine Polizeiaktion ist.
    Es muß jede denkbare Vorsorge getroffen sein, daß diese Aktion kontrolliert abläuft und nichts anderes als den direkten Angriff auf das direkte Ziel umfaßt. Wir wollen keinen Krieg mit den Sowjets.
    Wir wollen keinen nuklearen Schlag, der nur einen Gegenschlag auslösen und einen Vernichtungsaustausch bedeuten

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