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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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würde ...
    General Curtis fassen Sie bitte noch einmal den Ablauf und die Risiken zusammen.«
    Der Chef der Vereinigten Stäbe erhob sich wieder. »Sir, wir benötigen einen direkten Befehl von Ihnen zum Start der beiden Bomber, danach einen zweiten zum Weiterflug über den bekannten SNOWTIME-Luftraum in der Arktis hinaus, in welchem sonst Übungsflüge stattfinden. Und schließlich ist ein dritter Befehl von Ihnen persönlich erforderlich, damit die Bomber die Sicherheitszone überschreiten und ihre Sprengköpfe zünden können. Der dritte Befehl ist auch gleichzeitig die Ermächtigung zur Durchführung der eigentlichen Aktion.
    Die Bomber werden laufend Kontakt mit SATCOM und den HF-
    Radios halten, damit etwaige codierte Abbruch- und Rückkehrinstruktionen sie erreichen können, und sie können auch zu jedem Zeitpunkt zurückgerufen werden. Unsere Nachrichten-
    satelliten sind darauf programmiert, jede halbe Stunde automatisch einen Rückruf auszusprechen, wenn wir nicht eine gegenteilige Anweisung geben. Falls also die Kommunikation von uns zu den Flugzeugen unterbrochen wird, wird die Aktion automatisch gestoppt und abgebrochen.«
    Der Präsident nickte und sah sich im Raum um. Niemand hatte mehr etwas zu bemerken oder vorzuschlagen. Nach einer schier unerträglich langen Pause griff der Präsident zu dem Aktendeckel mit dem roten Umschlag, der vor ihm lag und der am Tag zuvor für ihn vorbereitet worden war. Er brach dessen Siegel auf und las das Dokument, das er enthielt. Es war die Ermächtigung zum ersten Schritt des Planes von General Curtis.
»TRAUMLAND«
    Patrick McLanahan saß allein im Halbdunkel seiner engen, wenig komfortablen Holzbaracke, als er ein leises Klopfen an der Tür hörte.
    Er lächelte und öffnete.
    In der Tür stand in einer dunkelgrauen Fliegerjacke, einer Fliegerkombination und wärmeisolierten Winterflugzeugstiefeln, wie auch er sie trug, sein alter Partner Dave Luger. Er hatte die Hände in den Taschen vergraben und stocherte mit den Schuhspitzen im Sand herum.
    »Fertig, Pat?« fragte er, ohne mit dem Stochern aufzuhören.
    McLanahan sah auf die Uhr und blickte zum Himmel. »Null-
    siebenhundert-Uhr, mein Lieber«, sagte er demonstrativ, »du bist ein bißchen spät dran, oder?«
    Luger sah achselzuckend auf die Uhr. »Na und? Die letzten beiden Tage war es völlig überflüssig, pünktlich zu sein. Wir sind sowieso nur auf unseren Hintern rumgesessen.«
    McLanahan hatte sich umgewandt, um nach seiner Jacke zu
    greifen, die am Bettpfosten hinter ihm hing. »He, he!« sagte er mit einem Blick über die Schulter. »Was höre ich da? Ist das derselbe Bursche, der mir seit zwei Monaten in den Ohren liegt wegen all unserer Überstunden? Der mir drei Wochen lang drohte, mich zu erwürgen, weil ich es arrangiert habe, daß er nach ›Traumland‹
    kam?«
    Luger gab sich angriffslustig. »Ja, ganz richtig. Vierzehn Stunden pro Tag die Primadonna Anderson ertragen zu müssen, ist schließlich kein Spaß. Und seit vor zwei Tagen die beiden B-1 nach Ellsworth abkommandiert wurden, kommt man hier vor Langeweile um. Was kannst du hier schon groß anfangen, wenn du nicht im Simulator sitzt oder auf Übungsflug bist?«
    »Überhaupt nichts«, gab McLanahan zu, während er die Tür seines Zimmers hinter sich zuzog und verschloß. Stimmt nicht ganz, dachte er. Er selbst hatte in den letzten beiden Tagen immerhin eine Menge Zeit mit Wendy verbringen können und war sehr dankbar dafür gewesen. Seit sie mit den anderen Zivilisten ihres Teams wieder zurückgekommen war, weil es mit dem Projekt doch weiterging, war dies auch die erste Gelegenheit gewesen, die Mauer zu überwinden, die sie um sich herum aufgerichtet hatte. Vor diesen letzten beiden Tagen war sie auch während ihrer vielen gemeinsamen Lernstunden am späten Abend überaus zugeknöpft geblieben. Nachdem sie jetzt aber einige entspanntere Stunden miteinander verbracht hatten, wußte er auch, warum sie so reserviert war. Sie wollte zuallererst und in erster Linie als »Profi« anerkannt werden. Als jemand, der jede Aufgabe genauso erfüllen konnte wie jeder Mann, und zwar mit maximaler Perfektion. Dies war wohl, vermutete er, eine Folge ihres langen und harten Durchsetzungskampfes in der männerdominierten Welt der Air Force. Und das Verbergen des Teils von ihr, der weich und feminin war, mußte ihr dabei nach einer Weile wohl zur zweiten Natur und automatischen Verteidigungshaltung geworden sein. Er kam nicht umhin, sie immer wieder mit

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