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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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mich zukam, reichten völlig.
    »Ich …«, begann ich.
    »Was zum Teufel treibst du eigentlich, Chloe? Ich habe gesagt, wir kommen später hier raus und versuchen, diesen Geist zu kontaktieren. Das Schlüsselwort dabei war das
Wir.
Wenn du hier bist …«
    Ich hob beide Hände »Okay, du hast mich erwischt. Ich hab mich allein ins Freie geschlichen und gehofft, keiner würde es merken. Deswegen habe ich ja auch nach dir gerufen.«
    Das brachte ihn immerhin zum Schweigen.
    Ich sprach weiter. »Ich hab schon wieder so eine frühmorgendliche Begegnung in unserem Zimmer gehabt, und ich habe gedacht, nach der Sache gestern hole ich lieber Verstärkung. Tori und Simon schlafen, aber du bist auf, also hab ich nach dir gesucht.«
    »Oh.« Er rieb sich mit einer Hand über den Mund und murmelte etwas, das möglicherweise eine Entschuldigung war.
    »Wandelst du dich?«, fragte ich.
    »Hm? Nee. Ich hätte dich geholt, wenn ich’s täte.«
    »Gut. Denn wir sollten uns gerade jetzt aufeinander verlassen können.«
    Ich ging zurück zum Garten, Derek schloss sich mir an. Der Pfad war schmal, aber er ging neben mir, so dicht neben mir, dass seine Hand ein paarmal meinen Ellenbogen streifte, bevor er irgendetwas murmelte und zurückfiel, so dass ich vorangehen konnte.
    »Was hast du also gemacht?«, fragte ich. »Morgendliches Joggen?«
    »Umgesehen. Einfach … ruhelos.«
    Ich warf einen Blick zu ihm zurück und bemerkte die Anspannung in seinem Gesicht. Aber die Art, wie sein Blick umherschoss, ließ eher Besorgnis als Ruhelosigkeit vermuten. Ich trat aus dem Wald in den Garten hinaus und drehte mich zu ihm um.
    »Macht dir irgendwas zu schaffen?«
    »Nee.« Eine Pause. »Ja, okay. Ich hab nicht schlafen können, also bin ich raufgegangen aufs Dach und habe gedacht, ich hätte hier unten irgendwas gesehen. Ein Licht im Wald. Aber ich konnte nichts finden.«
    Sein Blick kehrte zum Wald zurück, und seine Finger trommelten gegen den Oberschenkel, als könnte er es nicht erwarten, dorthin zurückzukehren.
    »Willst du weitersuchen?«, fragte ich.
    »Ja, vielleicht.«
    »Dann lasse ich dich besser in Frieden.« Ich machte mich auf den Weg in Richtung Tür.
    »Nein.« Er sagte es rasch und griff nach meinem Arm, hielt aber inne, bevor er mich berührte. »Ich meine, wenn du müde bist, klar. Aber du brauchst nicht.«
    »Okay.«
    Er nickte. Dann standen wir einfach da. Nach einer Pause rieb er sich den Nacken und ließ die Schultern kreisen.
    »Also, äh, du hast irgendwas von einem Geist gesagt?«
    »Stimmt, ja.« Ich erzählte ihm, was passiert war.
    »Alles okay mit dir?«, fragte er, als ich zum Ende gekommen war.
    »Bisschen erschrocken, aber klar, mir geht’s gut.« Er sah mich immer noch an, als glaubte er mir nicht, und ich redete hastig weiter. »Und hast du gestern Abend was gefunden, als du dir das Haus angesehen hast?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich hab versucht, in den Keller zu kommen, aber der ist abgeschlossen. Muss irgendwo ein Schlüssel rumliegen.«
    »Altmodisches Schloss, braucht einen altmodischen Schlüssel?«
    »Yeah, wieso …?«
    »Du und Simon, ihr habt ein Kommunikationsproblem. Er hat ihn längst gefunden. Na ja,
einen
Schlüssel jedenfalls. Wir sollten ausprobieren, ob er passt, bevor die anderen aufstehen.«
    Wir hatten die Hintertür fast erreicht, als sie sich öffnete. Andrew sah stirnrunzelnd zu uns heraus. Er sagte nichts, aber der Blick, den er uns zuwarf, erinnerte mich stark an die Blicke, die wir uns von den Angestellten von Lyle House eingefangen hatten, als sie Derek und mich zusammen aus dem Kriechkeller klettern gesehen hatten. Andrews Gesichtsausdruck war zweifelnder, als hoffte er, sich zu irren. In Anbetracht der Tatsache, dass er mich zwei Abende zuvor Hand in Hand mit Simon gesehen hatte, konnte ich es ihm nicht mal übelnehmen.
    Als Derek und ich das letzte Mal zusammen erwischt worden waren, hatte ich Entschuldigungen gestammelt. Er hatte nichts gesagt, was mich zu diesem Zeitpunkt geärgert hatte. Aber er hatte recht gehabt – meine Entschuldigungen ließen es lediglich so aussehen, als hätten wir etwas getan, das entschuldigt werden
musste.
Andrew hatte uns nicht dabei erwischt, dass wir herumknutschten oder Händchen hielten oder auch nur zusammen aus dem Wald kamen. Wir hielten uns beide im Garten auf, es war hell, wir gingen herum und redeten. Daran war nicht das Geringste auszusetzen. Warum also sah er uns an, als erwartete er eine Erklärung?
    »Es wird wärmer

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