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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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bringen. Aber ich wusste auch, dass dies erst der erste Teil gewesen war. Er würde sich zurückwandeln müssen, und das würde Zeit kosten. Außerdem musste er sich vorher ausruhen.
    Und wie würde es dann vor sich gehen? Würde er abwarten müssen, bis sein Körper so weit war, so wie bei der Wandlung zum Wolf? Wie lang würde das dauern? Stunden? Tage?
    Ich spürte seinen Blick, rang mir ein Lächeln ab und schluckte meine Befürchtungen hinunter. Es würde sich schon irgendwie ergeben. Er
konnte
sich wandeln, und das war die Hauptsache.
    Als ich mich entspannte, schob er sich dichter an mich heran. Pelz streifte meine Hand. Ich berührte ihn vorsichtig, spürte das grobe Deckhaar und die weiche Wolle darunter. Er drückte sich gegen meine Hand, als wollte er mir sagen, dass dies okay war, und ich vergrub die Finger in seinem Pelz. Seine Haut war immer noch so heiß, dass es sich anfühlte, als legte ich meine Hände auf eine Heizung. Meine kühlen Finger mussten sich genauso gut anfühlen, denn er legte sich zurecht, bis ich mich an ihn lehnte, und war innerhalb weniger Minuten eingeschlafen.
    Ich schloss meinerseits die Augen.
    Ich hatte nicht vorgehabt, mich länger als ein paar Minuten auszuruhen, aber als ich wieder aufwachte, stellte ich fest, dass ich zusammengerollt auf der Seite lag und Derek als Kopfkissen benutzte. Ich fuhr hoch, und er sah mich an.
    »T-tut mir leid. Ich hab nicht vorgehabt …«
    Er unterbrach mich mit einem Knurren, offenbar eine Zurechtweisung dafür, dass ich mich entschuldigte, und versetzte mir einen Schlag gegen das Bein, der mich wieder gegen seine Flanke fallen ließ. Ich blieb einen Moment lang dort liegen und genoss die Wärme. Er stieß ein fauchendes Gähnen aus und ließ dabei Reißzähne sehen, die so lang waren wie mein Daumen.
    Irgendwann setzte ich mich auf. »Also, ich nehme an, du solltest jetzt irgendwas Wölfisches tun. Jagen vielleicht?«
    Ein Grunzen, der Tonfall sagte
nein.
    »Rennen? Ein bisschen trainieren?«
    Wieder ein Grunzen, weniger entschieden, eher wie ein
mal sehen.
    Er arbeitete sich auf die Beine, unsicher und nach wie vor damit beschäftigt, sich an seine neue Körpermitte zu gewöhnen. Er bewegte vorsichtig eine Vorderpfote, dann die zweite, eine Hinterpfote, dann die andere. Er beschleunigte ein bisschen, lief aber immer noch langsam, als er die Lichtung umrundete. Ein Schnauben, als hätte er es jetzt raus, dann begann er zu traben, stolperte und pflügte mit der Nase voran ins Unterholz.
    Ich versuchte ein Auflachen zu verschlucken, ohne viel Erfolg, und er starrte mich an.
    »Vergiss das mit dem Rennen. Ein gemächliches Schlendern ist im Moment wahrscheinlich besser für dich.«
    Er schnaubte und fuhr zu mir herum. Als ich zurückwich, stieß er ein leises, grollendes Lachen aus.
    »Und du kannst nach wie vor nicht anders, als die Leute einzuschüchtern, stimmt’s?«
    Er stürzte wieder vor. Dieses Mal blieb ich stehen, und er brach den Satz im letzten Moment ab … und kippte zur Seite. Ich versuchte gar nicht mehr, das Lachen zu verbergen. Er fuhr herum, packte mich am Bein meiner Schlafanzughose und zerrte, und ich landete auf dem Boden.
    »Du Grobian.«
    Ein geknurrtes Lachen. Ich befingerte einen imaginären Riss im Hosenbein.
    »Wirklich toll. Da kriege ich endlich wieder einen Schlafanzug, und du zerreißt ihn.«
    Er kam näher, um einen Blick auf den Schaden zu werfen. Ich versuchte, seine Vorderpfote zu packen, aber er schoss außer Reichweite und mit wenigen Sätzen über die Lichtung. Dann blieb er stehen und sah sich über die Schulter um, als wollte er fragen:
Wie hab ich denn das gemacht?
Er drehte sich um und versuchte, den Spurt zu wiederholen, aber seine Beine verhedderten sich ineinander, und er landete wieder auf dem Boden.
    »Du denkst zu viel nach, wie üblich«, sagte ich.
    Ein abfälliges Schnauben, während er sich aufrappelte. Er versuchte es noch einmal mit wirklichem Rennen, und dieses Mal stürzte er nicht, aber es war eher ein Geschlinger als ein Spurt, und seine Füße drohten sich bei jedem Schritt zu verknoten.
    »Das kann allem Anschein nach noch eine Weile dauern, also lasse ich dich lieber üben und gehe währenddessen wieder rein …«
    Er schoss an mir vorbei und versperrte mir den Weg.
    Ich lächelte. »Ich hab gewusst, dass das funktionieren würde. Also, hab ich recht? Es ist besser, wenn du handelst, statt zu denken?«
    Ein Seufzer drang zischend aus seinen Nasenlöchern, der Dampf blieb in der

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