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Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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eine speziesübergreifende Politik.
     
    Der Vampirkandidat. Wie viele andere war auch Daraks Crew hergekommen, um sich die Wahl anzusehen.
    Michael de Winter wurde von der Vampirkönigin Omara unterstützt. Ihr Ziel waren gleiche Rechte für Nichtmenschliche, doch eine Menge Vampire sehnten sich nach den guten alten Tagen von Kronen und Zeptern. Schließlich überlebten Vampire, indem sie sich von den Schwächeren nährten. Folglich lag der Wunsch nach Dominanz in ihrer Natur.
    Blieb also die Frage: Wollte die Königin über mehr als nur die Vampire herrschen? Die Hälfte der Menschen machte sich zum Aufstand bereit, weil sie anscheinend mit dem Schlimmsten rechneten. Derweil saßen Omaras Vampirfeinde auf der Lauer und warteten auf einen Vorwand, sie vom Thron zu stürzen.
    Wer hat behauptet, Politik wäre kein blutiger Sport? Unter Vampiren jedenfalls endete er häufig mit Krieg, und das wiederum bedeutete, dass Unschuldige starben.
    Gar nicht okay.
    Deshalb hatten Darak und seine Brüder sich für kalten Stahl entschieden.
    Darak wandte sich von dem Plakat ab und ging weiter auf den Brandherd zu. Ja, es hatte wahre Kraft erfordert, diese Feuersbrunst zu verursachen.
    Vielleicht konnte Darak sich den Narren mit dem Zauberbuch zunutze machen. Sollte das Wahlfieber in die falsche Richtung kippen, wären ein paar zusätzliche Waffenreserven nicht schlecht.
    Oder aber er riss dem Idioten einfach den Kopf ab.
    Solche Übungen waren seine Spezialität.
    Dienstag, 28. Dezember, 23 Uhr 40
101.5 FM
    »Guten Abend und willkommen zurück bei CSUP . Für alle, die eben erst zugeschaltet haben: Unser heutiges Nachtprogramm dreht sich ganz um die besonderen Bande zwischen Liebenden und Geliebten, Jägern und Beute. Wo überschneidet sich beides, und was hat der Kampf der Geschlechter mit dem zwischen den Arten zu tun?
    Und das, meine treuen Nachthörer, bringt uns zum Thema Hinrichtungen. Dieser Tage möchte man beinahe glauben, dass jeder Cheerleader mitmischen darf, der zufällig einen Pflock besitzt. Und ich spreche hier nicht von Möchtegerns oder den ach so furchteinflößenden Kopfgeldjägern, die Prämien dafür kassieren, dass sie uns um die Ecke bringen. Nein, ich rede von den Irren, die aus einer fehlgeleiteten Glaubensüberzeugung heraus töten.
    Es gibt menschliche Stämme aus Osteuropa, die sich die Schlächter nennen. Sie töten nicht aus Sport oder für Geld. Bei ihnen handelt es sich um eine Familientradition, die von einer Generation zur nächsten weitergereicht wird, solange man sich erinnern kann. Für sie bedeutet es einen puren Akt der Liebe zu ihrer eigenen Art, uns zu töten.
    Sie sind diejenigen, die mir Sorgen machen, wenn ich das Licht ausschalte.«
    Dienstag, 28. Dezember, 23 Uhr 45
Lors Wohnung
    Als sie hörte, wie Lor die Wohnung verließ, rollte Talia sich auf die Seite und stützte die angekettete mit ihrer freien Hand ab. Vor Erleichterung schwand der letzte Rest Kraft aus ihren Gliedern. Er hatte ihr nichts getan, was nicht hieß, dass er das nicht noch nachholen würde. Niemand legte eine Frau – eine fremde Frau – in Handschellen, ohne sich zumindest diese Möglichkeit offenzuhalten. Und der letzte Blick, mit dem er sie bedacht hatte, war der eines erbarmungslosen Raubtiers gewesen.
    Aber wenigstens war er erst einmal fort. Sie brauchte dringend Zeit für sich, um ihre Gedanken zu sammeln. Zu viel war geschehen, seit sie … war sie wirklich erst Stunden zuvor shoppen gewesen?
    Nun, da sie allein war, lösten sich ihre Gefühle aus dem schmerzenden Knoten in ihrem Bauch. Angst. Schuld. Verlust. Einsamkeit.
    Talia drückte ihr Gesicht in die Überdecke. Es waren zu viele Emotionen, als dass sie weinen konnte. Sie hatte ihre Mutter verloren, dann ihren Verlobten und danach den Rest ihrer Familie. Es war wie ein Alptraum in Endlosschleife, in dem ihr Stücke ihrer selbst aus dem Leib gerissen wurden, bis nichts mehr übrig war, was sie wiedererkannte. Nachdem Talia ihre Menschlichkeit verloren hatte, dachte sie, man könnte ihr nichts mehr nehmen; doch der Horror war zurückgekommen. Sie hatte immer noch etwas zu verlieren gehabt. Es gab noch mehr Schmerz, den sie ertragen musste.
Wieder einmal.
    Vielleicht war das jetzt das letzte Mal. Michelle war alles gewesen, was ihr geblieben war. Jetzt hatte sie niemanden mehr. Rosa Tränen befleckten den Kopfkissenbezug. Endlich fand die Trauer ein Ventil.
    Michelle war Talias Anker gewesen, hatte sie geduldig daran erinnert, dass mit ihrer

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