Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
langen Leinenmantel ab, den er über den Lenker legte. Als Nächstes zog er die Beinschoner aus und nahm Kappe und Schutzbrille ab. Während er sein blondes Haar zurückstrich, trat Bell ins Licht und schlenderte den Pfad entlang, der von der Caddiehütte zu dem herrschaftlichen Clubhaus führte. Das gesamte Gelände wurde von elektrischem Licht erhellt, das durch die Fenster fiel, und von hohen Lampen am Rand einer schmalen Zufahrt, die von der Straße zur Rückseite des Country Clubs führte. Mehrere Transportfahrzeuge standen am Fuße einer breiten Treppe, die zum Hintereingang hinaufführte. Speiselieferanten in blauen, militärisch geschnittenen Uniformen trugen Tabletts mit Geschirr und Gerät aus den Transportern in die Küchen.
    Oben an der Treppe schob sich Bell zwischen zwei der Lieferanten und betrat die Küche, als würde sie ihm gehören. Keiner der Kellner, die durch die Saaltüren schössen und Tabletts voller Speisen davontrugen, und auch keiner der Köche beachtete ihn. Sie gingen davon aus, dass der Mann im Smoking einer der Geschäftsführer des Country Club war. Sein Problem, in den Speisesaal zu gelangen, war damit gelöst. Er stieß einfach eine der Küchenschwingtüren auf, mischte sich unter die feinen Clubmitglieder und schlenderte zwischen den Tischen hindurch, während er Ausschau nach Rose Manteca hielt.
    Bereits nach zwei Minuten entdeckte er sie auf der Tanzfläche.
    Bell erstarrte.
    Rose tanzte mit Nicholas Alexander.
    Er stellte sich kurz den Ausdruck in ihren Gesichtern vor, wenn er zu ihnen hinüberging und sich höflich erkundigte, ob er störte. Doch Diskretion war gefragt. Er hatte mehr zu sehen bekommen, als er erwartet hatte. Nun kannte er die Identität des Spions. Doch Bell war sich sicher, dass Alexander kein bezahlter Agent des Schlächters und seiner Schnüfflerin war. Er ließ sich lediglich von einem hübschen Gesicht an der Nase herumführen und sich zum Narren machen. Er war froh, dass sie ihn nicht bemerkt hatten.
    Bell legte sich eine Serviette über den Arm und schnappte sich eine Kaffeekanne. Er konnte die Kanne auf Gesichtshöhe halten, falls entweder Rose oder Alexander in seine Richtung schauten. Die Musik endete, und er sah sie zu ihrem Tisch zurückgehen. Sie saßen zusammen, Alexander zwischen Rose und einer älteren, mit Schmuck behängten Frau, die nach Bells Einschätzung die Gattin des Agenten war. Wenn es auch sonst nichts bewies, dann doch, dass sie sich nicht zufällig beim Tanz begegnet waren. Dass sie zusammensaßen, bedeutete, dass der Tisch im Voraus reserviert worden war. Sie kannten sich also bereits.
    Bell starrte Rose unverhohlen an. Sie war in einem roten Seidenkleid erschienen, das beinahe die gleiche Farbe hatte wie ihr flammendes Haar. An diesem Abend trug sie es mit einer Schleife am Hinterkopf und Locken in der Stirn und an den Seiten. Ihre Brüste wölbten sich gegen Seidenfransen, die das Mieder des Kleids umgaben. Sie war von Kopf bis Fuß eine wunderschöne Frau.
    Ihre Lippen waren zu einem bezaubernden Lachen verzogen, und ihre goldbraunen Augen zwinkerten fröhlich. Ihre Hand fiel auf Alexanders Arm, was Bell zeigte, dass sie Körperkontakt mochte. Etwas Erregendes ging von ihr aus, was ihre Tischnachbarn anzustecken schien. Sie war charmant, hinreißend und wunderschön, doch ihre Ausstrahlung übte keinerlei Wirkung auf Bell aus. Er spürte kein Verlangen nach ihr, keine erregende Leidenschaft für sie. Sein analytischer Verstand sagte ihm, dass sie der Feind war und kein Objekt der Begierde. Hinter ihrer lieblichen Fassade erkannte er List und Durchtriebenheit.
    Er entschied, dass er genug gesehen hatte. Schnell versteckte er sich hinter einem Kellner, der in die Küche zurückging, und lief neben ihm her, bis sie durch die Schwingtüren getreten waren.
    Als Bell den Mantel, den er über das Motorrad gehängt hatte, wieder anzog, kam er zu dem Schluss, dass er Glück gehabt hatte. Er hatte eine Situation vorgefunden, mit der er eigentlich nicht gerechnet hatte, von der er aber profitieren konnte. Als er zum Brown Palace zurückfuhr, beschloss er, dass die einzigen Informationen, die er Alexander preisgeben würde, falsch und irreführend sein würden. Er würde vielleicht auch ein paar kleine Tricks anwenden, um Rose Manteca zu täuschen.
    Dieser Teil des Plans faszinierte ihn. Er fühlte sich, als wäre er bei seiner Verfolgung eines gerissenen Biests bereits ein gutes Stück vorangekommen.

7
    Kurz nachdem Bell am nächsten

Weitere Kostenlose Bücher