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Hoellennacht

Hoellennacht

Titel: Hoellennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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» Vermögend?«
    » Ich habe ein Haus geerbt.«
    » Ein Herrenhaus«, erzählte Hoyle. » Es ist fantastisch, Babe. Das glaubst du nur, wenn du es mit eigenen Augen gesehen hast. Dutzende von Zimmern, eine Bibliothek, die Küche allein ist schon so groß wie unser Haus.«
    » Du Glückspilz«, sagte Anna. » Wie kommt das denn?«
    » Ein Verwandter ist gestorben«, erzählte Nightingale.
    » Ein naher Verwandter?«, fragte Anna.
    » Mein Vater.«
    Annas Augenbrauen schossen nach oben. » Jack!«
    » Okay, jemand, der behauptet hat, mein Vater zu sein.«
    Hoyle nahm einen Schluck von seinem Wein. » Offensichtlich so eine Art Satanist.«
    » Ein Teufelsanbeter?«, fragte Anna. » Das ist ein Scherz, oder?«
    » Ich weiß nicht, ob er den Teufel angebetet hat, aber gestört war er auf jeden Fall. Er hat sich den Kopf mit einer Schrotflinte weggeschossen.«
    Anna zog die Beine unter sich und umfasste ihr Glas mit beiden Händen. » Ich dachte, deine Eltern wären vor Jahren gestorben«, sagte sie.
    » Das sind sie auch, aber anscheinend bin ich adoptiert worden, und Gosling war mein leiblicher Vater.«
    » Aber du wüsstest doch bestimmt Bescheid, wenn du adoptiert wärest.«
    » Es ist gleich nach der Geburt geschehen. Ich wurde den Nightingales übergeben und so ins Geburtsregister eingetragen, als wäre ich ihr leibliches Kind. Allerdings könnte dasGanze auch nur Quatsch sein. Irgendeine Betrugsmasche.«
    » Du solltest eigentlich feststellen können, ob er dein Vater war oder nicht. Mit Hilfe der DNA , oder?«
    » Ist schon in Arbeit«, bemerkte Hoyle.
    » Wir könnten ihn jetzt sofort fragen, wenn du magst«, sagte Anna.
    Nightingale und Hoyle sahen sie verblüfft an. » Was?«, fragte Nightingale. » Wovon redest du eigentlich?«
    » Wie hieß er denn– dein Vater?«
    » Mein genetischer Vater? Ainsley Gosling.«
    » Also, dann lass uns Mr. Gosling fragen. Gehen wir direkt an die Quelle.«
    » Anna, was hast du vor?«, fragte ihr Mann.
    » Lasst uns eine Séance halten«, antwortete sie. » Die Hände auf ein Glas legen und dann mit den Toten reden– den Geistern. Robbie und ich haben das vor Jahren öfter gemacht.«
    » Es war ein Scherz, ein Partygag«, sagte Hoyle.
    » Wir hatten ein paar ziemlich eigenartige Botschaften.«
    » Es gibt immer jemanden, der am Glas rückt«, sagte Hoyle.
    » Anna, du glaubst doch nicht wirklich, dass du mit den Toten kommunizieren kannst?«, fragte Nightingale.
    » Es funktioniert! Ich kann nicht erklären, warum es funktioniert, aber man kann Botschaften von Menschen bekommen, die gestorben sind.«
    Nightingale runzelte die Stirn. » Ist das dein Ernst?«
    » Ich sage nur, dass es einen Versuch wert ist. Und es heißt ja, dass Geister, die gewaltsam gestorben sind, weil sie zum Beispiel ermordet wurden oder Selbstmord begangen haben, häufig in der Nähe bleiben– vermutlich, weil sie ihre Aufgaben nicht erledigen konnten.«
    » Na, Jack ist sicherlich so eine unerledigte Aufgabe.«
    Anna lächelte Nightingale strahlend an. » Wollen wir es auf einen Versuch ankommen lassen?«

14
    Nightingale, Hoyle und Anna saßen am Esstisch. Anna hatte die Buchstaben des Alphabets auf Papierquadrate geschrieben und dazu die Worte › Ja‹ und › Nein‹. Sie legte die Buchstaben zu einem Kreis aus, mit dem A zuoberst; das › Ja‹ und das › Nein‹ kamen ins Innere. Hoyle holte noch ein Weinglas aus der Küche und stellte es verkehrt herum in die Mitte des Kreises. » Und jetzt?«, fragte Nightingale. » Jetzt starren wir das Glas an und stöhnen uns einen ab?«
    » Wir müssen unsere rechten Zeigefinger auf den Glasboden legen«, sagte Anna, » aber zuerst müssen wir noch unsere Aura reinigen.«
    » Wir müssen was?«, fragte Nightingale.
    » Ich glaube, sie sagt, dass du eine Dusche brauchst«, meinte Hoyle.
    » Es geht darum, die Umgebung für Geister sicher und angenehm zu machen«, sagte Anna, ohne auf den Sarkasmus ihres Mannes zu reagieren. Sie ging zum Kamin, zündete drei Kerzen an und trug eine zur Anrichte neben dem Esstisch. Dann schaltete sie das Licht aus. » Die Geister fühlen sich im Dunkeln wohler«, sagte sie.
    » Geht das nicht uns allen so?«, fragte Nightingale. » Warum kann ich meinen Wein nicht behalten?«
    » Auf dem Tisch darf sich kein Alkohol befinden, keine Zigaretten und nichts Unreines«, erklärte Anna.
    » Weil?«
    » Weil unreine Dinge böse Geister anziehen«, antwortete sie.
    » Woher willst du das eigentlich alles wissen?«, fragte

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