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Hoellenpforte

Hoellenpforte

Titel: Hoellenpforte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Privatdetektiven Tag und Nacht über sie. Sie hatten Glück, dass Scarlett in England lebte. Das machte vieles einfacher. Ein Mitglied des Nexus war ein hochrangiger Polizeibeamter namens Tarrant, der dafür gesorgt hatte, dass ihre Telefongespräche überwacht wurden. Inzwischen ging Scarlett wieder zur Schule. Ihr Vater war immer noch bei ihr in London und eine schottische Hausangestellte lebte bei ihnen. Richard wusste mittlerweile eine ganze Menge über sie. Sie machte bei der Schulaufführung mit. Sie hatte einen Freund namens Aidan, den sie regelmäßig beim Tennis besiegte.
    Sie schien ein glückliches Leben zu führen.
    Das alles würden Richard und Matt zerstören. Matt hatte Schuldgefühle deswegen, aber es ließ sich nicht vermeiden. Sie war aus einem bestimmten Grund geboren worden. Sein Job war es, ihr diesen Grund zu erklären.
    Irgendwo in der Dunkelheit rief eine Eule. Das Haus lag etwas außerhalb von Nazca, aber die beiden konnten die Lichter des Ortes in der Ferne funkeln sehen. Alles wirkte sehr friedvoll, doch ihnen war klar, dass das nur eine Illusion war. Schon bald würde sich die ganze Welt verändern.
    »Ich finde, ihr solltet nicht gehen«, sagte Richard plötzlich. »Wie meinst du das?« Matt war überrascht. Alles war vorbereitet. Die Tickets waren gekauft.
    »Ich habe darüber nachgedacht – diese Reise nach England. Du und Pedro und Scott und Jamie, alle im selben Flugzeug. Was, wenn die Alten die Kontrolle über den amerikanischen Luftraum übernommen haben? Dann können sie euch gegen einen Berg krachen lassen. Oder in ein Gebäude.«
    »Sie wollen uns nicht umbringen«, sagte Matt. Dessen war er sich ziemlich sicher. »Wenn sie uns töten, werden wir alle durch unsere Persönlichkeiten aus der Vergangenheit ersetzt. So läuft das nun mal. Und was soll ihnen das bringen? Sie müssten dann von vorn anfangen, uns zu suchen. Es ist einfacher für sie, uns am Leben zu lassen.«
    Richard schüttelte den Kopf. »Sie können das Flugzeug trotzdem irgendwo zur Landung zwingen und euch gefangen nehmen.«
    Matt dachte über diese Möglichkeit nach. Das Problem war, dass sie seit Monaten nichts mehr von den Alten gehört hatten.
    Sie schienen untergetaucht zu sein, es war, als hätten sie nie existiert. Richard hatte immer wieder das Internet nach Neuigkeiten oder Katastrophen irgendwo auf der Welt durchsucht, die darauf schließen ließen, dass die Alten darin verwickelt waren. Es gab genug Berichte. Der Krieg in Afghanistan. Ethnische Säuberungen in Darfur. Hunger und Elend in Simbabwe. Aber das waren alltägliche Nachrichten. Das wäre auch ohne die Alten passiert. Er hatte nach etwas Schlimmerem, Auffälligerem gesucht.
    »Was meinst du, was sie tun?«, fragte Matt. »Was glaubst du, warum sie sich nicht gezeigt haben?«
    Richard zuckte mit den Schultern. »Ich vermute, dass sie warten.«
    »Worauf warten?«
    »Auf Scar.«
    Auf der Terrasse bewegte sich etwas und Matt erstarrte für einen kurzen Augenblick. Doch er erkannte die Professorin, auch ohne sich umzudrehen. Der Geruch ihrer Zigarre hatte sie verraten. In der anderen Hand hatte sie ein Glas peruanischen Brandy.
    »Kommt ihr beide ins Haus?«, fragte sie. »Ich möchte den Alarm anstellen.«
    Das Haus war durch ein Sicherheitssystem geschützt, das kurz nach der Ankunft von Richard, Pedro und Matt installiert worden war. Es gab keine Zäune oder uniformierten Wächter, weil die Professorin behauptet hatte, damit nicht leben zu können.
    Das System war unsichtbar. Rund um die Grundstücksgrenze verliefen Infrarotstrahlen und im Garten befanden sich an verschiedenen Stellen unter dem Rasen Drucksensoren. Aber das Raffinierteste war eine Radarantenne auf dem Dach, die Bewegungen noch in einer Entfernung von hundert Metern wahrnahm. So hatten sie in letzter Zeit gelebt. Es mochte aussehen, als wären sie frei, aber jedem von ihnen war bewusst, dass sie eigentlich in einem Belagerungszustand lebten.
    »Wir haben gerade über morgen gesprochen«, sagte Richard. »Es ist schon fast heute.« Chambers blies einen Rauchring.
    »Kurz vor Mitternacht. Solltet ihr nicht ins Bett gehen?« Richard tippte Matt auf die Schulter. »Nach dir.«
    Die drei gingen ins Haus. Matt sagte Gute Nacht zu Richard und ging hinauf in das kleine Zimmer, das er sich ausgesucht hatte. Er fühlte sich wohl darin. Wenn er im Bett lag, befand sich sein Kopf direkt unter einer Dachschräge mit einem Fenster, durch das er zu den Sternen hinaufsehen konnte. Seine

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