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Höllenscript

Höllenscript

Titel: Höllenscript Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und hatte seinen PC zur Seite geschoben, damit er uns anschauen konnte. Das Beweisstück lag zwischen uns. Getrocknet und umhüllt von Plastik. Die Telefonnummer der Conollys war tatsächlich noch zu lesen. Die Worte allerdings so gut wie nicht. Da mußten wir raten, und wir hatten uns auch einiges zusammengereimt. Wir hatten gewisse Dinge erfahren. Ob sie stimmten, konnte keiner von uns sagen. Jedenfalls war Bill darauf eingegangen. Er hatte mit keinem Menschen über das Treffen mit der Toten gesprochen. Das war zur Bedingung gemacht worden, nur so hatte man den Reporter ködern können.
    »Was sagen Sie dazu?« fragte Steve Glade.
    Ich öffnete noch einen weiteren Hemdknopf, denn in dem kleinen Büro war es stickig.
    »Man hat Bill Conolly in eine Falle gelockt. Man hat ihn erpreßt.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    »Wer fand die Tote?« fragte Suko.
    Steve Glade wischte sich den Schweiß von der Nase. »Ein gewisser Fred Tremlin. Er ist Rentner und Hobby-Angler. Er wollte etwas für seinen Gartenteich aus der freien Natur besorgen, dabei hat er die Leiche in einem toten Flußarm entdeckt. Zum Glück benachrichtigte er sofort die Polizei.«
    »Wo genau war das?«
    Steve Glade stand auf. An der Wand hing eine Karte vom Großraum London. Der Kollege zeigte in südwestliche Richtung, wo sich die Flußauen befanden, die Kanäle, Teiche und Seen.
    Er zeichnete mit einem Textmarker die Stelle an. »Hier genau ist es gewesen.«
    Die Gegend war uns nicht eben bekannt. Deshalb fragte ich: »Kennen Sie sich dort aus?«
    »Kaum.«
    »Aber Sie wissen, ob es dort in der Nähe Häuser gibt?«
    Glade schüttelte den Kopf. »Da muß ich Sie enttäuschen, Mr. Sinclair. Danach werden Sie vergeblich suchen. Die gibt es dort nicht. Wer würde oder dürfte ein Haus in diese Sumpfgegend setzen?«
    »Wenn Sie das sagen, muß es stimmen«, gab ich ihm recht und grübelte vor mich hin. »Was ist denn mit irgendwelchen Verstecken?«
    Der Kollege räusperte sich. »Können Sie sich da genauer ausdrücken?«
    »Ich dachte mehr an Gartenhäuser oder Wochenendhäuser.«
    »Ist alles möglich, aber etwas Genaues weiß ich auch nicht.« Er hob die Schultern.
    »Wir müssen selbst nachsehen«, sagte Suko.
    Ich stimmte ihm zu. »Das wird wohl am besten sein.« Dann stieß ich die Luft aus. »So, hier haben wir nichts mehr zu suchen. Bei Ihnen dürfen wir uns nur bedanken.«
    »Gern geschehen«, sagte der Kollege.
    Er brachte uns noch bis zur Tür. Auf dem Flur war die Luft etwas besser.
    Er wollte noch wissen, ob wir die Tote kannten, da mußten wir aber passen.
    Draußen packte uns die Sonne. Der Wagen war aufgeheizt, und Suko setzte sich sofort auf den Beifahrersitz. Er griff zum Telefon, rief im Büro an, um Glenda über die Neuigkeiten zu informieren. Unser Chef, Sir James, war an diesem Tag nicht anwesend, er hatte außerhalb zu tun und würde erst am übernächsten Tag wieder zurück sein.
    »Meint ihr denn, daß ihr da weiterkommt?«
    »Keiner weiß es«, sagte Suko. »Wir können es nur hoffen.«
    »Und was soll ich Sheila sagen?«
    »Noch nichts. Falls sie dich anruft, dann sag ihr bitte, daß wir recherchieren.«
    »Okay, mach’ ich.« Sogar ich hörte sie durch das Telefon stöhnen.
    »Alles Gute und viel Glück.«
    »Danke, werden wir brauchen können.« Suko legte auf und wandte sich an mich. »Haben wir den richtigen Weg eingeschlagen, John?« fragte er leise.
    »Kennst du einen besseren?«
    »Nein.«
    »Dann drück uns die Daumen…«
    ***
    Bills Augen waren entzündet. Seine Gesichtshaut zeigte eine graue Farbe. Obwohl er viel getrunken hatte, fühlte er sich wie ausgetrocknet.
    Seine Muskeln waren verkrampft. Bill war es einfach nicht mehr gewohnt, lange mit der Hand zu schreiben. Stunde für Stunde hatte er geschrieben, und sein Gegenüber zeigte so gut wie keine Müdigkeit. Bill wußte nicht mal, ob es Tag oder Nacht war, denn er lebte unter dem künstlichen Licht der Schreibtischleuchte.
    Irgendwann schleuderte er seinen Kugelschreiber zu Boden und zertrat ihn. »Verdammt noch mal!« fuhr er Kuszew an, »ich kann nicht mehr! Ich bin am Ende, verstehst du das?«
    »Ja.«
    Bill schaute hoch. Er wußte, daß seine Augen rot waren und er Mühe hatte, ein Zittern zu unterdrücken. »Na und? Sagt dir das nichts?«
    »Es ist dein Problem, nicht meines.«
    Bill drückte sich zurück und lachte nur. »So kann man es auch sehen.«
    Er deutete auf die Blätter, die er vollgeschrieben hatte. Es war bereits ein ansehnlicher Stapel

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