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Höllenscript

Höllenscript

Titel: Höllenscript Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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neu nicht war.
    Er hatte über die Geburt des Schwarzen Tods geschrieben, über das Entsteigen aus dem Todessumpf, über die Kämpfe, die das unheimliche Skelett gegen die anderen Dämonen ausgefochten hatte. Das alles hatte er auf Papier gebracht und den anderen damit zufriedengestellt. Er hatte nur zugehört und geschrieben, hin und wieder nur von einem knappen
    ›Imbiß‹ unterbrochen. Schokoriegel und Wasser hatte er bekommen.
    Darüber hatte er nicht mal lachen können.
    Und wie ging es weiter?
    Kuszew würde zurückkehren, das stand fest. Er würde den zweiten Teil schreiben müssen, und er hatte einfach das Gefühl, daß er der entscheidende war.
    Die Zeit in Atlantis. Die große Katastrophe. Die Wiederkehr, die schließlich mit der Vernichtung endete.
    Ihn grauste davor. Er zitterte schon jetzt, aber er hielt durch. Er würde auch weiterhin durchhalten und dem anderen keine Schwäche zeigen.
    Seine Gedanken drehten sich jetzt um eine Veränderung der Situation.
    Er war nicht dumm. Auch bei dieser Fesselung mußte es einfach eine Chance geben, den anderen zu überwältigen, um dann zu versuchen, ihm einen Schlüssel abzunehmen, den er sicherlich bei sich trug.
    Zumindest ging Bill davon aus. Wenn er den Schlüssel in die Finger bekam, würde er sich befreien können.
    Soweit war es noch nicht. Er saß hinter dem Schreibtisch, der ihm schon jetzt vorkam wie der Arbeitsplatz eines Henkers. Wenn er daran dachte, hier seinen letzten Atemzug tun zu müssen, kriegte er entsetzliches Herzklopfen.
    An der Kante stützte sich der Reporter ab. Er stand sehr langsam auf und bewegte sich dabei beinahe wie ein Greis. Selbst in den Oberschenkeln spürte er das Ziehen. Da waren die Muskeln ebenfalls überanstrengt worden.
    Bill bewegte sich. Das Klirren der verfluchten Kette war einfach nicht zu überhören. Eine schon widerliche Melodie, die er bis zu seinem Tod hören würde, falls sich nichts änderte.
    Er blieb noch in der Nähe des Schreibtisches stehen, im Bereich der Lampe. Dort machte er seine Dehnübungen, denn auf keinen Fall wollte er so steif bleiben.
    Er streckte beide Arme aus. Er streckte sich, ging in die Knie, kam wieder hoch und merkte, wie sich sein Kreislauf wieder stabilisierte.
    Das war auch nötig, denn er hatte sich vorgenommen, die Memoiren des Schwarzen Tods nicht zu Ende zu schreiben.
    Überhaupt wußte er noch immer nicht, wen er da vor sich hatte. Kuszew nannte sich der Mensch, aber Bill war davon überzeugt, einen falschen Namen genannt bekommen zu haben.
    Der hieß mit Sicherheit anders. Und es mußte eine Verbindung zwischen ihm und dem Schwarzen Tod geben, sonst wäre er nicht so sehr darauf erpicht gewesen, dessen Memoiren niederschreiben zu lassen.
    Die Luft in diesem alten Bunker war schlimm. Nicht warm, aber auch nicht kalt, dafür sehr feucht. Die alten Mauern atmeten diese Feuchtigkeit regelrecht aus.
    Hose und Hemd klebten an Bills Körper. Alles war klamm, selbst das Papier, das er beschrieben hatte, war feucht geworden.
    Er ging weiter.
    Das Rasseln der Kette begleitete ihn. Sie schleifte über den Boden, sie klirrte dabei, und Bill wollte sich genau den Ort anschauen, wo sie befestigt worden war.
    Im Boden war eine viereckige Betonplatte eingelassen worden. Aus ihrer Mitte ragte ein Oval aus Eisen hoch. Genau durch diese Öffnung war das erste Glied der Kette gezogen worden. Das Folterinstrument endete in den beiden Metallhälften, die Bills linken Knöchel umschlossen, und sie konnten nur durch einen speziellen Schlüssel geöffnet werden, den Kuszew bei sich trug.
    Bill bewegte sich in der Runde. Er kam an der primitiven Toilette vorbei.
    Zweimal schon hatte er Wasser lassen müssen. Nicht weit entfernt stand eine der Tunnelmauern. Früher hatten dort wohl Menschen gesessen, denn die Reste der Holzbänke waren noch zu sehen.
    Ein Gedanke durchzuckte den Kopf des Reporters. Er überlegte, ob er sich nicht mit einem derartigen Holzstück bewaffnen sollte. Es war zwar angefault, aber niederschlagen würde er seinen Gegner damit schon können. Bill hatte allerdings die Kette vergessen. Beim nächsten Schritt schrie er auf, denn er hing mit dem linken Bein fest. Dort hatte ihm das Eisen schon den Sockenstoff aufgescheuert. Er spürte das Metall auf seiner Haut und stieß einen leisen Fluch aus. Es klappte nicht.
    Trotzdem streckte er sich, so gut er konnte. Auch den Arm drückte Bill den Holzresten so weit entgegen, daß er das Reißen schon in der Schulter spürte.
    Nichts zu

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