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Höllenscript

Höllenscript

Titel: Höllenscript Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bei mir, auch bei Glenda Perkins und Suko. Beide wußten durch mich, was passiert war, und keiner von uns dreien konnte sich einen Reim auf die Entführung machen. Auch der Kaffee konnte uns nicht in eine bessere Stimmung versetzen. Sosehr wir auch nachdachten, es gab einfach keine Spur.
    Das bezog sich auch auf die nächtliche Fahndung, die kein Ergebnis gebracht hatte.
    »Aber irgendwo müssen wir anfangen zu suchen«, sagte Suko.
    »Wo denn?« fragte ich.
    »Noch einmal in seinem Haus. Noch einmal die Redaktionen der Zeitschriften anrufen, für die Bill tätig war.« Ich schüttelte den Kopf. »Das bringt nichts.«
    »Gibt es einen anderen Weg?«
    Ich schaute gegen das Rollo, das den größten Teil des Sonnenlichts filterte. »Es muß eine andere Lösung geben, und wir müssen davon ausgehen, daß Bills Verschwinden nichts mit den Themen zu tun hat, die er recherchierte.«
    »Meinst du denn, daß wir ihn jemals finden?« fragte Glenda mit leiser Stimme.
    »Lebend?«
    Sie hob die Schultern.
    »Das will ich doch hoffen. Außerdem läßt Bill sich nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen.« Überzeugend klang meine Antwort fürwahr nicht.
    »Aber die Fahndung nach dem Auto läuft noch?«
    »Sicher, Glenda. Ich werde mich auch hüten, sie abzustellen. Sie ist der einzige Faden, den wir haben.«
    »Ein verdammt dünner«, sagte Suko. »Wer immer sich Bill geschnappt hat, er wird nicht so dumm sein, eine Spur zu hinterlassen. Das sind Profis gewesen.«
    »Warum haben sie ihn geholt?«
    Suko schaute mich an. »Gründe gibt es immer wieder. Die Conollys sind keine armen Leute.«
    »Du denkst an Erpressung?«
    »Ja.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte ich zweifelnd. »Und ich glaube es auch nicht. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte Sheila längst eine Nachricht bekommen, und wir wüßten Bescheid.«
    »Ich gebe John recht«, sagte Glenda. »Also kommen nur unsere speziellen Freunde in Betracht. Die schwarzmagische Seite.«
    »Ja.«
    In diesem Augenblick meldete sich das Telefon. Ich war als erster dran und hörte Sheilas Stimme. Sie klang überhastet, obwohl sich Sheila bemühte, ruhig zu sein. »John, man hat die Leiche einer jungen Frau in einem Kanal gefunden. Ich wurde angerufen und…« Sie konnte nicht mehr sprechen. Glenda und Suko hörten mit. Sie saßen wie gebannt auf ihren Stühlen.
    »Was hat das mit Bill zu tun?«
    »Man fand bei der Leiche einen zusammengeknüllten Zettel in der Tasche. Er war noch nicht so durchgeweicht, als daß die Schrift darauf nicht mehr zu lesen gewesen wäre.«
    »Was war der Text?«
    »Unsere Telefonnummer. Unter anderem«, flüsterte Sheila. »Auch einige Notizen, aber die habe ich vergessen. Jedenfalls muß die Tote Bill gekannt haben.«
    »Kennst du schon den Namen?«
    »Ja, das haben deine Kollegen auch herausgefunden. Sie heißt Claudine Otrano.«
    Ich konnte damit nichts anfangen, wollte aber von Sheila wissen, ob sie ihr bekannt war.
    »Ich habe lange nachdenken müssen, dann bin ich darauf gekommen. Sie ist ein Model, ein Mannequin, das wir einmal kennengelernt haben.«
    »Wann war das?«
    »Keine Ahnung, John. Es ist schon lange her.« Sie fing an zu weinen und redete erst nach einer Weile weiter. »Ich weiß ja nicht, was Bill mit dieser Frau zu tun hatte, aber wenn sie tot ist, dann, dann…«
    »Muß Bill nicht auch tot sein«, vollendete ich den Satz.
    »Keine Ahnung, John.«
    »Du bleibst auf jeden Fall zu Hause. Sag mir nur noch den Namen des Kollegen, der den Fall der Frauenleiche untersucht.«
    »Steve Glade.«
    »Okay, Sheila. Jetzt haben wir etwas in der Hand. Alles andere übernehmen wir.«
    »Ja, ja…«, flüsterte sie und legte auf.
    Wir sahen uns an. Suko saß mir gegenüber, Glenda schaute mich von der Seite an. Sie zupfte an ihrer ärmellosen weißen Bluse, die auf der schweißfeuchten Haut klebte. »So«, sagte ich, »wichtig ist Kollege Glade. Wir werden mit ihm reden und vor allen Dingen das Beweismittel sichern. Dann sehen wir weiter.«
    »Glaubst du wirklich, daß es eine Spur ist, John?«
    Ich war schon aufgestanden und nickte Glenda zu. »Glauben?« wiederholte ich. »Das weiß ich.«
    »Wie kommst du dazu?«
    »Gefühl, Glenda, einfach nur Gefühl.«
    »Wenn du meinst…«
    Suko und ich waren schon weg. Sheilas Anruf hatte auf uns wie ein Startschuß gewirkt.
    ***
    Steve Glade war ein dunkelhaariger Mann mit sonnenbrauner Gesichtsfarbe und trüben Augen. Er saß hinter dem Schreibtisch, gehörte zur Abteilung, die sich um Vermißte kümmerte,

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