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Höllenscript

Höllenscript

Titel: Höllenscript Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Hast du mich gehört, Conolly? Es ist vorbei.«
    »Wieso?«
    »Du wirst arbeiten.«
    Bill nickte, obwohl ihm der Sinn dieser Antwort noch ziemlich unklar war.
    Aber er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, hob die Arme an und rieb sich mit den Fingern durch die Augen wie ein Kleinkind.
    Er verzog den Mund.
    »Ich habe Durst.« Die Stimme klang so heiser, daß sich Kuszew erbarmte.
    »Ich werde dir Wasser holen.«
    »Ja, das ist gut.«
    Der andere verschwand mit dem Glas. Er goß es voll und kehrte wieder zurück.
    Diesmal von Bill genau beobachtet, der seinen Alptraum vergessen hatte und wieder an seinen eigentlichen Plan dachte, der ihm vor dem Schlaf durch den Kopf gegangen war.
    Den anderen überwältigen. Ihn niederschlagen. Dann nach dem Schlüssel suchen.
    Kuszew stellte das Glas auf den Tisch. »Hier, trink. Ich hole dir neues Material.«
    Damit meinte er die frischen Blätter, die der Reporter beschreiben sollte.
    Bill nickte hinter ihm her, und sofort drehten sich seine Gedanken wieder um den Plan.
    Er hoffte, daß Kuszew keine Gedanken lesen konnte, das wäre fatal gewesen, aber er traute diesem Menschen mittlerweile alles zu.
    Außerdem wurde er einfach den Verdacht nicht los, daß Kuszew sein wahres Gesicht noch nicht gezeigt hatte. Bei ihm wollte der Eindruck einfach nicht weichen, daß er mehr war, als er hier vorgab.
    Bill trank in langsamen Schlucken. Das Wasser war ziemlich warm, aber es erfrischte trotzdem und sorgte dafür, daß das trockene und kratzige Gefühl aus seiner Kehle verschwand.
    Der Reporter bewegte seinen linken Fuß. Die Glieder der Ketten klirrten.
    Er spürte auch wieder den Druck an seinem Knöchel.
    Es war eine Warnung gewesen. Er durfte nichts übertreiben und sich auf keinen Fall gehenlassen. Ein kleiner Fehler konnte das Aus bedeuten.
    Außerdem hatte Bill vor zu schauspielern. Er würde sich schwächer geben, als er sich fühlte. Viel gehörte nicht dazu, denn in Topform kam sich Bill keineswegs vor.
    Kuszew kehrte zurück. Er trug die Blätter mit beiden Händen, als wären sie etwas ungemein Wertvolles. In seinen leicht verdrehten Augen stand ein gewisses Lauern. Wieder kamen sie dem Reporter gelb vor, als hätte er sie sich von einem Raubtier ausgeliehen. Hatte Kuszew etwas gemerkt?
    Vor dem Schreibtisch und Bill direkt gegenüber blieb er stehen. Er legte die Blätter nieder. Bill kriegte auch einen neuen Kugelschreiber. »Ich würde dir raten, ganz ruhig zu sein«, flüsterte Kuszew.
    »Was meinst du damit?«
    Mit der rechten Hand deutete der andere auf Bills Stirn. »Sollten sich dort gewisse Gedanken eingenistet haben, dann rate ich dir in deinem eigenen Interesse, sie zu vergessen.«
    »Ich weiß nicht, was das soll.«
    Bill hatte harmlos gesprochen, aber er konnte den anderen nicht davon überzeugen. »Ich weiß, daß du noch immer daran denkst, hier wegzukommen, aber ich warne dich. Das wird dir nicht gelingen, auf keinen Fall, verstehst du?«
    »Natürlich.«
    »Also gut.«
    »Aber wie kommst du so plötzlich darauf?«
    Kuszew überlegte einen Moment. »Ich will ehrlich sein, Conolly, denn wir spielen mit offenen Karten. Während du geschlafen hast, war ich unterwegs.«
    »Wieso?«
    »Ganz einfach, Conolly. Ich habe den Bunker verlassen und mich draußen ein wenig umgeschaut. Dort hat sich etwas verändert, mein Freund. Ich sah zwei Männer, die ich nicht kannte. Sie bewegten sich am Rande eines Kanals, und sie kamen mir vor, als wären sie dabei, etwas zu suchen.«
    »Warum erzählst du mir das?«
    »Weil sie wohl wieder gefahren sind. Jedenfalls gingen sie zu ihrem Rover zurück.« ROVER!
    Plötzlich hatte Bill Mühe, ruhig zu bleiben. Der Name der Automarke hatte ihn wie ein Schock getroffen. Daß er einen leichten Schweißausbruch bekam, konnte er nicht verhindern und auch nicht, daß es ihm kalt den Rücken hinablief, aber das Nennen der Automarke hatte ihn schon elektrisiert.
    Einen Rover fuhren John Sinclair und Suko!
    Das mußte nichts bedeuten, denn diese Wagen fand man zu Tausenden auf Englands Straßen, aber in dieser Einsamkeit einen Rover zu sehen, dazu noch zwei Männer, konnte schon bedeuten, daß John und Suko die Spur aufgenommen hatten.
    Auf der anderen Seite hatte Kuszew erklärt, daß sie wohl wieder abgefahren waren. Deshalb wollte Bill bei seinem Plan bleiben. Er konnte sich einfach nicht auf seine beiden Freunde verlassen.
    Kuszew hatte Bill genau beobachtet. »Du schwitzt plötzlich, Conolly! Worüber denkst du nach?«
    »Über die

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