Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenscript

Höllenscript

Titel: Höllenscript Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Männer.«
    »Und?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sie sind auch wieder weg.«
    Bill unterdrückte seinen Wunsch, nach dem Aussehen der beiden zu fragen, statt dessen konzentrierte er sich wieder auf Kuszew und dachte an seinen Plan.
    Er konnte sich nicht zu weit von seinem Schreibtisch entfernen. Die verdammte Kette würde ihn daran hindern. Wenn er Kuszew überwältigen wollte, dann mußte es ihm einfach gelingen, den anderen über den Schreibtisch zu ziehen, direkt zu sich heran, und dann niederzuschlagen.
    »Jetzt bist du wach, wie?«
    Bill nickte.
    »Dann mach weiter!« Kuszew schob ihm die Blätter zu, während Bill nach dem neuen Kugelschreiber griff, der rot schrieb. »Wir werden jetzt über ein besonderes Kapitel im Leben des Schwarzen Tods reden. Es beschäftigt sich mit Atlantis. Mit dem Kontinent und auch mit dessen Untergang. Viele sind dort umgekommen, aber der Schwarze Tod hat alles überlebt.«
    »Wie denn?«
    »Das werde ich dir diktieren.«
    Bill schaute zu ihm hoch. Kuszew verhielt sich ebenso wie beim ersten Teil der Memoiren. Er hatte sich auf die Schreibtischkante gesetzt und so eine bequeme Haltung eingenommen. Dabei blickte er auf den sitzenden Bill nieder, und der wiederum sah seinen Entführer im Profil.
    Der Reporter schielte auf das Glas. Er hatte es bewußt nicht ganz leergetrunken. Zum richtigen Zeitpunkt wollte er danach greifen. Auch drehte er den Kugelschreiber zwischen seinen Fingern. So prüfte er die Härte des Instruments, das zu einer tödlichen Waffe werden konnte.
    Bill hatte nicht vor, den Mann zu töten. Sollte es allerdings um sein eigenes Leben gehen, durfte er einfach keine Rücksicht auf den anderen nehmen.
    Kuszew hatte seine Gedanken gesammelt und sprach mit monotoner Stimme. Mit einer normalen Schreibweise wäre Bill nicht nachgekommen, aber er gehörte noch zu den Menschen, die in ihrer Jugend Stenographie gelernt hatten, und so hielt er mit.
    »Es war die Zeit des Umbruchs. Jeder auf dem Kontinent spürte, daß etwas geschehen mußte. Andere, mächtige Kräfte lauerten im Hintergrund. Die Bewohner waren gespalten. Die einen standen auf der Seite der schwarzmagischen Mächte, die anderen vertrauten den Kräften und Mächten um den Magier Delios, dessen Einfluß aber immer mehr abnahm, denn auch er wurde älter. Damit wuchs auch die Macht des Schwarzen Tods, der sich in die kahlen Berge zurückgezogen hatte und in den tiefen Schluchten seine Diener, Vasallen und Freunde wußte. Die schwarzen, auf ihren Flugdrachen sitzenden Skelette, die immer, wenn er es für richtig hielt, die Städte der Menschen überfielen und alle Bewohner niedermetzelten, denn nur wenige konnten ihnen entkommen. Und wenn, dann zeigte sich plötzlich der Schwarze Tod mit seiner mächtigen Sense am Himmel und erledigte den Rest…«
    Bill hörte zu und schrieb mit. Der Kugelschreiber huschte nur so über die Seite. Jedes Wort war in Steno geschrieben. Später würde der Mann jemanden finden müssen, der den Text wieder zurück in die normale Schrift brachte. Aber darüber hatten sie noch nicht gesprochen. Es konnte auch sein, daß ihm die Kurzschrift selbst bekannt war.
    Der Reporter hielt den Kopf gesenkt, aber sein Blick war nach wie vor auf das Glas gerichtet. Er schielte es an. Er suchte nach dem richtigen Zeitpunkt, um es anfassen zu können.
    Eine Seite wollte er vollschreiben. Bis dahin konnte Kuszew sein Mißtrauen überwunden haben.
    Ein Drittel der Seite war noch leer. Kuszew geilte sich an seinen eigenen Worten auf, denn er berichtete weiterhin von den großen Erfolgen dieses gewaltigen Dämons, der immer wieder über die anderen gekommen war wie ein Ungewitter.
    Er war derjenige, der gewann. Er war der große Töter. Er war es, der nur Leichen hinterließ.
    Noch zwei Zeilen, dann war die Seite voll.
    In Bill wuchs die Spannung. Über den Schweiß auf seiner Stirn ärgerte er sich, aber der war einfach nicht zu vermeiden gewesen, denn der Druck nahm immer mehr zu.
    Kuszews Stimme sank zu einem Flüstern zusammen. Seine Worte waren aber noch für Bill verständlich. »Und dann kam die Zeit der großen Rache«, diktierte er, »denn nicht alle aus dem eigenen Lager akzeptierten den Schwarzen Tod. Viele wollten so sein wie er und ebenso mächtig. Sie wollten andere beherrschen. Wie der kleine Magier…«
    »Myxin!«
    »Was sagst du?«
    Bill erschrak über sich selbst, daß ihm der Name so plötzlich über die Lippen gerutscht war. »Schon gut, ich habe nur laut gedacht.«
    »Nein, das hast du

Weitere Kostenlose Bücher