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Höllenscript

Höllenscript

Titel: Höllenscript Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätten.
    Mit einer Folterkammer und Särgen hätte ich hier gerechnet, nicht aber mit einem Schreibtisch, der aussah, als sei an ihm gerade noch gearbeitet worden. Zahlreiche Papiere lagen herum.
    Ich lachte, aber nicht, weil es so lustig war. Irgendwo mußte ich meiner Spannung freie Bahn verschaffen.
    Suko blieb still.
    Bis ich ihn ebenfalls leise lachen hörte. Danach fragte er: »Kannst du mir sagen, was es bedeutet?«
    »Ein Büro im Bunker.«
    »Toll.«
    Als hätten wir uns abgesprochen, richteten wir uns beide wieder auf.
    Dann sahen wir in der Nähe des Schreibtisches, der noch immer von uns angeleuchtet wurde, eine Bewegung. Hinter dem Stuhl tauchte jemand auf, der bis jetzt dort seine Deckung gefunden hatte.
    Ein Mann. Bill Conolly!
    Nur störte uns etwas, denn wir hörten auch ein leises Klingeln oder Klirren. Auf dieses Geräusch konnten wir uns zunächst keinen Reim machen, aber Bill spielte sehr gut mit, denn er winkte uns abwehrend zu, bevor er seinen Platz einnahm.
    Etwas war hier nicht in Ordnung.
    Bill gab uns bestimmte Zeichen. Einmal bewegte er den Kopf nach links, dann wieder nach rechts. Gerade so, als wollte er uns auf bestimmte Gegner hinweisen, die sich in seiner unmittelbaren Nähe versteckt hielten. Dann hob er die Arme. Ein Zeichen, daß er nicht gefesselt war.
    Aber er bewegte auch sein Bein, und wieder wehte dieses Klingeln oder Klirren auf uns zu.
    Wir begriffen.
    Man hatte ihn angekettet.
    Nur – wo hielt sich sein Gegner auf? Während Suko noch in Richtung Schreibtisch leuchtete, hatte ich mich gedreht und schickte den Strahl der Lampe in Richtung Ausgang.
    Nein, auch da bewegte sich nichts.
    Man hatte uns nicht in eine Falle laufen lassen, die hinter unserem Rücken zugeschnappt war.
    Und doch war die Luft nicht rein. Es war eine Falle. Zumindest für Bill, dem anscheinend nichts geschehen war.
    Aber er hatte uns durch seine Zeichen angedeutet, nicht allein zu sein.
    »Packen wir es?« fragte Suko. Ich war dafür.
    Wir drückten uns in die Höhe und bewegten uns Schritt für Schritt auf unseren Freund zu. Der hielt seinen Blick nicht nur auf uns gerichtet. Er schaute sich immer wieder um und suchte irgend etwas, das sich in der Dunkelheit versteckt hielt.
    »Du bist nicht allein?« fragte ich.
    »Richtig.«
    »Wo ist der andere?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ist es nur einer?«
    »Ja, aber er hat meine Beretta. Ihr müßt damit rechnen, aus dem Hinterhalt beschossen zu werden.«
    Damit hatten wir gerechnet, doch es war bisher zum Glück nicht geschehen. Und so gingen wir auch den Rest des Weges, aber wir trafen nicht zugleich bei Bill ein. Das überließ Suko mir. Er tauchte in die Finsternis ab und blieb im Schatten, was für mich einigermaßen beruhigend war. So konnte ich auf Bill zugehen, der sitzenblieb und zu mir hochschaute, wie ich am Rand des Schreibtisches stehenblieb.
    »Wer?« fragte ich nur.
    »Kuszew!«
    Ich ging davon aus, den Namen korrekt verstanden zu haben, hob aber die Schultern und sagte: »Den kenne ich nicht.«
    »Er ist nicht nur ein Mensch, sondern auch eine Kreatur der Finsternis«, sprach Bill weiter. »Er hat mich entführt. Er hat mich mit Claudine Otrano gelockt.«
    »Ja, sie ist tot.«
    Bill nickte betrübt. »Ich weiß, das hat er mir auch gesagt, dieser verfluchte Hundesohn!«
    »Aber warum das alles, Bill? Verdammt noch mal, weshalb hat man dich entführt?«
    »Weil man mich brauchte.«
    »Wozu?«
    »Als Schreiber, John. Du wirst es kaum glauben, aber dieser Kuszew als Kreatur der Finsternis hat mich hergeholt, mich angekettet und mich zum Schreiben der Memoiren des Schwarzen Tods gezwungen. Ja, er hat mir alles diktiert. Wort für Wort, Satz für Satz. Ich habe es aufgeschrieben, in Steno, aber wir sind noch nicht fertig.« Er grinste plötzlich. »Ihr seid die beiden positiven Störenfriede gewesen. Der Killer hat sich zurückgezogen.«
    »Er ist aber nicht verschwunden.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Und wo kann er sein?«
    Bill verdrehte die Augen. »Du mußt mich was Leichteres fragen, John. Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nicht mal, wie groß dieser verdammte Bunker ist. Der Kerl kann hinter uns lauern. Vorhin jedenfalls, als ihr gekommen seid, da war er noch in meiner Nähe. Ich habe ihn lachen gehört, und es hat mir verdammt nicht gefallen, darauf kannst du Gift nehmen. Der hat was vor, wir müssen uns vor ihm hüten.«
    »Okay«, sagte ich. »Okay, das ist mir klar. Aber ich will ihn haben, und ich glaube auch nicht, daß er sich

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