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Höllenscript

Höllenscript

Titel: Höllenscript Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bemerkte Bill Conolly am Rande und maß dem auch keine Bedeutung bei.
    Einen Lidschlag später hörte er eine Männerstimme, die durch den Bunker hallte.
    »Bill?«
    Der Reporter saß wie angenagelt auf seinem Platz. Er hatte den Rufer erkannt. Es war John Sinclair gewesen, aber Bill traute sich nicht, ihm eine Antwort zu geben. Etwas hielt ihn davon ab. Er rechnete mit einer Falle, deshalb blieb er ruhig. In seiner Nähe aber hörte er plötzlich ein leises, böses Lachen…
    ***
    Wir hatten natürlich versucht, die Tür zu öffnen, aber das war nicht möglich gewesen. Schließlich waren wir beide auf den Gedanken gekommen, uns bemerkbar zu machen, deshalb hatten wir uns einen ziemlich großen Stein gesucht, ihn zuvor noch aus dem Boden ausgraben müssen und hatten ihn dann gemeinsam zum Tor geschafft.
    Einer von uns konnte ihn kaum tragen, so hatten wir ihn gemeinsam gehalten und mehrmals gegen die Tür gewuchtet. Die Schläge mußten auch tief im Bunker gehört worden sein.
    Wir warteten.
    Der Stein lag wieder zwischen uns. Mir zitterten vom Halten ein wenig die Arme. Ich schaute gegen die Tür. Genau dort, wo der Stein das Metall getroffen hatte, war der Lack abgeblättert. Eine Delle deutete sich an, aber das war auch alles.
    Warten, ob sich etwas tat.
    Mein Kreuz wurde längst nicht mehr von der Kleidung verdeckt. Es hing jetzt außen, war für jeden zu sehen, der die Tür öffnete, aber noch tat sich nichts.
    Suko drängte sich vor.
    Er legte ein Ohr gegen das Metall, das bekanntlich gut leitet. In diesem Augenblick fiel mir ein, daß es in Bunkern auch Notausgänge gibt, aber man kann nicht an alles denken.
    Da sich Suko bei seiner Aktion nach links gedreht hatte, konnte ich sein Gesicht sehen und auch darin lesen. Er wirkte auf mich wie ein Mensch, der etwas gehört hatte.
    »Und?«
    Suko trat zurück. »Da war ein Geräusch«, murmelte er.
    »Schritte?«
    Er schüttelte den Kopf. »Die habe ich nicht gehört, aber etwas anderes.«
    Er dachte einen Moment nach, bevor er sagte: »Du kannst mich auslachen oder was immer du willst, ich hatte den Eindruck, als hätte jemand die Tür von innen entriegelt oder auf eine andere Art und Weise geöffnet.«
    »Verdammt. Und das sagst du erst jetzt?«
    »Vorsicht, John.«
    Ich war vorsichtig, als ich beide Arme ausstreckte und etwas in der Mitte gegen das Tor drückte. Zunächst tat sich nichts. Es blieb verschlossen, aber ich verstärkte den Druck. Suko half mir dabei. Gemeinsam schafften wir es.
    Zuerst drang das Schleifen an unsere Ohren. Danach das leise Knarren, als würde ein Tier schreien, dann bewegte sich die Tür sehr langsam nach innen.
    Wir waren mehr als vorsichtig und blieben in Deckung des Metalls. Auf keinen Fall wollten wir uns in dem Türspalt zeigen. Dort hätten wir uns wie Zielscheiben abgemalt, für jede Kugel oder für jeden Angriff ein besonderes Ziel.
    Schließlich stand das schwere Tor so weit offen, daß wir zugleich und nebeneinander hergehend den Bunker hätten betreten können. Das wollten wir auch nicht, denn einer mußte dem anderen die entsprechende Rückendeckung geben.
    So blieben wir noch stehen.
    Es tat sich nichts.
    Niemand verließ den Tunnel. Es machte sich auch niemand durch einen Schrei oder ein Wort bemerkbar. Die Stille kam uns schon unnatürlich vor. Suko verzog sein Gesicht, indem er die Stirn runzelte und auch leise sprach. »Zu lange können wir hier auch nicht warten«, sagte er leise.
    »Ich gehe, und du gibst mir Rückendeckung.«
    Der Inspektor überlegte nicht. Er war einverstanden und zog seine Beretta.
    Uns stand ein schwerer Gang bevor, das wußten wir beide. Für mich war er möglicherweise noch um eine Idee schwerer. Ich holte tief Luft, dann zog ich die Waffe, warf noch einen Blick auf mein Kreuz, das nicht aufblinkte, sondern sich normal verhielt. Erst danach schob ich mich vor.
    Wir hatten uns in einer schon tropischen Schwüle bewegt. Das änderte sich für mich, denn aus dem stockdunklen Tunnel drang mir eine feuchte und klamme Kühle entgegen, die mir vorkam, als wäre die Luft zu einer Schmiere geworden.
    Viel sah ich nicht, weil der Lichteinfall zu schmal und damit auch begrenzt war.
    Das hatte seinen Vorteil. So konnte ich ihm mit zwei raschen Schritten entweichen und in die Dunkelheit eintauchen.
    Die Deckung war gut. Ich richtete meinen Blick nach vorn und glaubte, einen kantigen Umriß in der Dunkelheit zwischen den Wänden erkennen zu können.
    Aber ich hörte kein Geräusch.
    Suko war noch draußen

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