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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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an ihr Geheimnis zeigte, nur um gleich wieder zu verschwinden, weil die Kinder ihn zur Eile antrieben.
    Und er beeilte sich.
    Alle lachten und hatten den Spaß ihres Lebens – eines Lebens, das noch vor Kurzem in Gefahr gewesen war –, während Jake triumphierend am Bug stand.
    »Ich bin der Herrscher dieses Bootes!«, rief er, als er Katherine losließ. »Der Herrscher …«
    Bumm!
    Die Familie Dunne explodierte und verschwand in Sekundenschnelle in einem riesigen, orangefarbenen Feuerball.

40
    »Da ist er! Da ist Carlyle«, rief ein Reporter, der seinen Arm wie eine Lanze in Richtung des langen, hallenden Gerichtsflurs streckte. Und schon rannten sie alle los wie ein Rudel Hyänen.
    Auf eine Art erinnerte das Schauspiel an eine Szene, wie sie in alten Filmen häufig vorkommt: Jede Menge Reporter, die ungeduldig vor dem Gerichtssaal ausgeharrt haben, stürmen gleichzeitig auf den Mann los, von dem sie sich spektakuläre Neuigkeiten erhoffen. Kaum hatte Peter das Büro verlassen, von dem aus er die Küstenwache angerufen hatte, war er umringt.
    Die Reporter der Post, der News, der Times und des Journal waren der festen Überzeugung, dass die Nachricht, die Peter im Gerichtsgebäude erhalten hatte, etwas mit dem Fall Kincade zu tun hatte. Irgendetwas Pikantes und Lohnenswertes! Ja, das musste es sein. Was sonst hätte ihn aus dem Gerichtssaal locken können?
    Sie erhielten allerdings keine Antwort. Noch nicht. Nicht, solange Peter selbst nicht mehr wusste. Die Reporter klebten an ihm wie Kletten, doch kein Wort drang über seine Lippen. Nicht einmal ein »kein Kommentar«.
    Was für eine harte Nuss er doch sein konnte. Schließlich verfügte er über jahrelange Praxis.
    Der angesehene Anwalt Peter Carlyle, der Mann, der seine Prozesse gerne in überfüllten Gerichtssälen verhandelte und für die Presse immer ein paar Worte, wenn nicht gar einen ganzen Monolog parat hatte, war diesmal völlig zugeknöpft.

    Schweigend drückte er sich durch die Mauer der tragbaren Rekorder und huschte durch eine andere Tür, die ihm dank eines Schilds auf dem Milchglas die Flucht sicherte, ein Schild mit vier magischen Worten, die diese Plagegeister bitter nötig hatten:
    Für Presse kein Zutritt.
    Die Tür führte in den Verwaltungstrakt und von dort über eine abgelegene Treppe zwei Stockwerke tiefer zum Hinterausgang des Gerichtsgebäudes.
    Peter ging durch eine schmale Gasse und spähte vorsichtig um die Ecke des verrußten Gebäudes.
    Hm, sah ganz gut aus. Keine Reporter links, keine Reporter rechts.
    Die Luft war rein.
    Peter mischte sich unter die Fußgänger. Er wusste noch nicht, wohin er gehen wollte, aber welches Ziel er auch anstrebte, er konnte zumindest in aller Ruhe dorthin gelangen, um sich dann über die beunruhigenden Nachrichten Gedanken zu machen.
    Zwei Blocks weiter erblickte er einen Zeitungsladen. Während diese blutrünstigen Reporter im Gericht um die Schlagzeilen für den nächsten Tag kämpften, musste Peter noch diejenigen von diesem Tag lesen. Scheiß was auf den Krieg gegen den Terror, die hungernde Welt und die neueste Promi-Adoption. Für ihn zählte nur: Was sagten die Quatschköpfe über ihn und den Fall Kincade?
    Vor allem über ihn! Seltsamerweise hatte er genau jetzt das Bedürfnis nach Rechtfertigung.
    Peter schnappte sich ein paar Lokalblätter, bevor er auf einen kleinen Kühlschrank mit Schiebetür direkt hinter dem Verkäufer mit Turban zeigte.
    »Und ein Red Bull«, verlangte er.

    Was als Nächstes passierte, war unglaublich, doch typisch Peter Carlyle. In dem Moment, in dem sich der Verkäufer umdrehte, um den Kühlschrank zu öffnen, nahm Peter eine Handvoll Münzen aus der Trinkgeldschale und steckte sie in seine Tasche. Dass sich in seiner Brieftasche über sechshundert Dollar befanden, war egal.
    Der Verkäufer drehte sich mit einem kalten Red Bull in der Hand um und rechnete aus, was Peter bezahlen musste. »Fünf fünfundzwanzig«, murmelte er mit leichtem pakistanischem Akzent.
    Peter griff in seine Tasche und zählte sechs der gestohlenen Dollars auf die Theke. »Hier, behalten Sie den Rest.«

41
    Ja, gut, ich bin ein Schwein, dachte Peter. Ein größeres als das, für das die Leute mich halten. Er setzte sich ein Stück weiter auf eine freie Bank auf einem Spielplatz und blätterte die Zeitungen durch, während er sich an dem Red Bull erfreute, aber auch an dem frechen Diebstahl, den er gekonnt begangen hatte.
    Die Zeitungen waren voll von Artikeln, die sich auch mit ihm

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