Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
über einige Schlüsselwörter und Sätze, ihre Nachricht zu übermitteln. Oder vielmehr die Nachricht der Küstenwache, die sie vor weniger als einer halben Stunde auf Peters und Katherines Anrufbeantworter abgehört hatte.
    Sturm.
    Boot wird vermisst.
    Nichts von Missus Katherine oder Mister Jake gehört.
    Sie hatte es auch geschafft, eine Telefonnummer zu notieren, unter der Peter weitere Informationen abfragen konnte. Davor allerdings musste er noch die unbedeutende Aufgabe erledigen, die Geschworenen für einen der medienwirksamsten Prozesse auszuwählen, die die Stadt je gesehen hatte. Peter trat auf den Richter zu.
    Natürlich waren alle – und vor allem diejenigen mit den leuchtenden Presseausweisen um den Hals – äußerst scharf darauf, herauszufinden, was sich auf diesem Nebenschauplatz abspielte. Dieser Mordprozess war schon für sich genommen aufregend genug. Bot dieser Vorfall einen weiteren Höhepunkt?
    Dieser junge, draufgängerische Staatsanwalt war ebenso neugierig. Er fragte sich, ob … nein, er fürchtete, dass Carlyle in seine bekannte Trickkiste griff, um bei der Auswahl der Geschworenen die Oberhand zu gewinnen. So schnell, wie jemand »Einspruch, Euer Ehren« sagen konnte, war er bei Peter und dem Richter, die miteinander tuschelten.

    Jetzt wechselten auch die Reporter und Gerichtsdiener verwunderte Blicke. Was war hier los? Was führte Peter Carlyle diesmal wieder im Schilde?
    Der Richter griff zu seinem Eichenhammer und haute dreimal hart auf sein Pult. Rasch kehrte wieder Ruhe im Gerichtssaal ein. Doch was der Richter mit seiner rauen Stimme verkündete, gab keinen Aufschluss über die Hintergründe: Die Vorverhandlung zum Kincade-Prozess wurde »bis auf weiteres« vertagt.
    Und wieder klopfte er dreimal auf sein Pult.
    Wumm! Wumm! Wumm!
    Im gleichen Moment raste Peter mit wehenden Rockschößen durch den Saal zum Ausgang.

37
    Peter huschte in ein leeres Büro in der Nähe des Gerichtssaals, um allein zu sein, zog sein Mobiltelefon heraus und wählte mit über die Tasten jagendem Daumen eine Nummer. Dank einiger Fälle mit Drogenschmuggel, in denen er als externer Berater gearbeitet hatte, wusste er, dass die Vorwahl 305 zu Miami gehörte.
    Die von Angelica notierte Nummer gehörte einem Lieutenant der Küstenwache. Andrew Toten stand auf dem Zettel. Oder sollte es Tatem heißen? Peter kniff die Augen zusammen, um besser lesen zu können. Angelica schrieb auf Englisch nur etwas besser, als sie es sprach.
    Egal, er würde diesen Toten oder Tatem schon ausfindig machen.
    Nach dreimaligem Klingeln meldete sich eine Frau schroff mit »Büro von Lieutenant Tatem«.
    Tatem. Damit war eine der Fragen beantwortet. Blieben nur noch etwa hundert weitere.
    »Ja, hier ist Peter Carlyle. Ich rufe aus New York City an. Lieutenant Tatem hat heute Morgen bei mir zu Hause eine Nachricht hinterlassen. Es scheint dringend zu sein.«
    »Ich weiß nicht, ob er gerade Zeit hat, Mr. Carlyle. Ich werde nachsehen. Einen Moment.«
    Peter blinzelte ungläubig. Sie weiß nicht, ob er gerade Zeit hat? Wie dringend muss die Situation denn erst noch werden?
    Bevor Peter »Es wäre verdammt gut für ihn, wenn er Zeit hätte!« erwidern konnte, wurde er in die Warteschleife gelegt. Zunächst dachte Peter, die Dame am anderen Ende
hätte aufgelegt, denn die Küstenwache bevorzugte anscheinend eiskalte Stille statt irgendeiner Wartemusik.
    Schließlich hörte Peter die Stimme eines Mannes. Er klang offiziell, wenn auch jünger, als Peter erwartet hatte. »Lieutenant Tatem am Apparat«, meldete er sich.
    Peter nannte eilig seinen eigenen Namen und fragte, was mit der Familie Dunne passiert sei.
    »Das ist Teil des Problems. Wir sind uns nicht ganz sicher«, antwortete Tatem. »Wir wissen, dass das Boot von einem schweren Sturm erfasst wurde, der letzte Nacht über den Atlantik gefegt ist. Wir haben heute Morgen gegen vier Uhr dreißig Ostküstenzeit den Funkkontakt verloren. Mit dem Funkgerät auf der Familie Dunne scheint etwas nicht zu stimmen.«
    »Oh … mein … mein … Gott«, stammelte Peter leise.
    »Wir haben allen Grund, optimistisch zu sein, Mr. Carlyle. Vor zwei Stunden erhielten wir ein EPIRB-Signal«.
    »Was genau ist das?«, erkundigte sich Peter.
    »Emergency Position Indicating Radio Beacon, also eine Seenotbake«, erklärte Tatem. »Diese Bake funktioniert so ähnlich wie ein Aufspürgerät für Laptops oder Handys und hat ein Signal gesendet. Deswegen haben wir Sie gefunden. Die Bootseignerin, Dr.

Weitere Kostenlose Bücher