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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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und gesundem Menschenverstand?

    »Ich habe gefragt: Haben – Sie – das – verstanden?«
    Sie nickte schließlich.
    McIntyre drehte sich um und ging zum nächstgelegenen Laufband. Bevor er es betrat, drehte er sich noch einmal um. »Ach, und wenn Sie das nächste Mal so tun wollen, als würden Sie trainieren, nur um mir ein Ohr abzukauen, passen Sie auf, dass die Schweißflecken auf Ihrem T-Shirt nicht allzu perfekt aussehen, ja?«
    Ellen schnitt eine Grimasse. Autsch, erwischt.
    So viel zur Operation Zufallsbegegnung.
    Es war Zeit für Plan B.

62
    Es war kurz nach neun Uhr vormittags in Miami, und die Temperatur überschritt bei hoher Luftfeuchtigkeit bereits die dreißig Grad.
    Die Innentemperatur allerdings war kaum niedriger. Die zentrale Klimaanlage schwenkte wahrscheinlich wieder die weiße Flagge, und der Ventilator in Andrew Tatems Büro verquirlte lediglich die lauwarme Luft.
    Toll, echt toll. Hervorragend … und jetzt wird die Sache richtig heiß!
    Tatem griff zum Telefon und wählte. So sehr er es auch hasste, sich von irgendjemandem mit Dreck bewerfen lassen zu müssen, war es genau das, was ihn jetzt erwartete.
    »Könnte ich bitte mit Peter Carlyle sprechen? Hier ist Lieutenant Tatem von der Küstenwache.«
    Eine weitere Nacht war vergangen, ohne dass die Familie Dunne und ihre Besatzung gefunden worden war. Nachdem die Suche rund um die Uhr mit weiteren Hubschraubern und Einsatzkräften fortgeführt worden war, hatten Tatem und seine Küstenwache nichts zu Tage gefördert.
    Jetzt musste Tatem mittlerweile im Zweitagerhythmus in New York anrufen und seine Ergebnisse – oder vielmehr das Fehlen jeglicher Ergebnisse – mitteilen.
    »Das verstehe ich nicht!«, bellte Carlyle ins Telefon. Seine Geduld, sofern sie je vorhanden gewesen war, schwand. »Sie sagten, Sie hätten ihre Koordinaten, oder? Sagten Sie mir das nicht, Lieutenant Tatem? Das habe ich mir jedenfalls notiert.«

    »Wir dachten, wir hätten sie.« Dieses Schwein macht sich Notizen. Bestimmt für die Anklage.
    »Was ist mit Ihren Karten? Sind Sie sicher, dass Sie sie richtig lesen?«
    Tatem schloss die Augen und bemühte sich, sein übliches inneres Gleichgewicht zu halten. Unsere Karten richtig lesen? Was benutzen wir denn seiner Meinung nach? Eine alte, zusammenfaltbare Karte aus dem Handschuhfach?
    »Mr. Carlyle, dies ist eine der größten Suchaktionen, die wir je durchgeführt haben. Ich versichere Ihnen, wir tun unser Bestes«, erwiderte Tatem.
    »Dann muss Ihr Bestes noch ein ganzes Stück besser werden«, hörte Tatem ihn zurückblaffen, bevor ein Klicken folgte.
    Carlyle hatte einfach aufgelegt, um Tatem seine Macht spüren zu lassen.
    Na gut.
    Eine solche Beschimpfung war nichts Neues für Tatem. Er war daran gewöhnt, dass Familienmitglieder ihren Frust an ihm ausließen. Das verstand er sogar. Es war normal und menschlich und damit verzeihlich.
    Doch seltsam oder zumindest anders war, dass Tatem nicht von Angesicht zu Angesicht beschimpft wurde.
    Er hatte bisher mit über hundert Such- und Rettungsaktionen zu tun gehabt. In den meisten Fällen hatten sich die Angehörigen gezwungen gefühlt, zur Küstenwache zu reisen, besonders wenn sie es sich leisten konnten. Sie wollten näher am Geschehen sein, sich als Teil der Suchaktion fühlen. »Das ist das Mindeste, was wir tun können«, hatte er oft gehört.
    Bei Carlyle aber war es anders. Er wollte alles wissen,
was geschah, allerdings ohne sich aus seinem Manhattan fortzubewegen.
    Klar, nach Miami zu eilen, würde eine Suche auch nicht schneller vorantreiben. Eher würde Carlyles Anwesenheit die Sache komplizierter machen, weil sich die Medien bereits an der Geschichte festgebissen hatten.
    Carlyles Auftritt in der Judith Fox Show war schon eine gute Generalprobe für das drohende Chaos bei der Küstenwache gewesen.
    Jetzt, nachdem die Familie Dunne fast drei Tage später immer noch nicht gefunden war, würde der Rummel noch schlimmer werden.
    Warum also hockte Carlyle noch immer in New York?

63
    Ich will losschreien! Ich will einen Schrei loslassen, der durch den Grand Canyon hallt und Trommelfelle platzen lässt, der denjenigen im Himmel erschüttert, von dem behauptet wird, dort oben die Fäden in der Hand zu halten.
    Wir sind alle Teil eines größeren Ganzen?
    Ich verliere den Glauben, Dad. Ich komme mir so klein und unbedeutend vor!
    Wir treiben seit zwei Tagen mit der Strömung, und um uns herum sehen wir immer das Gleiche: Wasser und nichts als Wasser. In unserem

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