Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
lesen dürfen, doch er hatte es trotzdem getan. Schließlich konnte ihn oben auf der Orgelempore niemand sehen.
    Jetzt stand er hier vor den Trauergästen – und das aus gutem Grund. Er hatte im Internet gerade die Nachrichten gelesen, nachdem er die Ergebnisse des letzten Yankee-Spiels gesucht hatte. Sie waren in Fenway gegen die Red Sox angetreten. Der Organist hatte nicht widerstehen können.
    Doch eine andere Überschrift hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen – die Geschichte eines riesigen Blauflossenthunfischs mit einer Cola-Flasche im Bauch.
    Der Pfarrer trat rasch neben Peter an die Kanzel und beugte sich freudig zum Mikrofon vor.
    »Ein Wunder ist geschehen!«, verkündete er.

79
    Den ganzen Weg bis nach Hause hallten die Worte in Peters Kopf wider. »Irgendwie ist Ihre Familie viel weiter südlich gesegelt, als das EPIRB angezeigt hat. Wir beginnen sofort mit einer neuen Suchaktion. Es gibt Hoffnung, Mr. Carlyle.«
    Weitere Einzelheiten hatte Andrew Tatem nicht verraten, doch Peter hatte auch keine weiteren mehr verlangt, als er die Küstenwache zurückgerufen hatte. Er stand immer noch unter Schock.
    Erst wenige Minuten zuvor war die Trauerfeier zu einer Nicht-Trauerfeier geworden. Was für ein Schauspiel! Fünfhundert schwarz herausgeputzte Menschen, die plötzlich niemanden mehr zu betrauern hatten.
    Zumindest noch nicht. Vielleicht würde es auch gar nicht dazu kommen. Das konnte niemand mit Sicherheit sagen. Andererseits mussten Katherine und die Kinder erst noch gefunden werden.
    »Man wird sie finden«, wiederholten die Trauergäste, als sie aus der Kirche drängten. »Man wird sie finden.«
    Für Peter klang es wie eine Symphonie von Nägeln, die über eine Tafel kratzten. Kein Wunder, dass er es nicht erwarten konnte, nach Hause zu kommen … in Katherines Wohnung.
    Als Zweites steuerte er direkt auf den gut ausgestatteten Schnapsschrank in der Vorratskammer zu. Bourbon pur. Sehr pur.
    Während Peter die Flasche anstarrte, aus der er sich einschenkte, musste er über die andere Flasche nachdenken,
die ihm diesen vielversprechenden Tag ruiniert hatte. Eine Nachricht in einer Cola-Flasche, die in einem Thunfisch gesteckt hatte?
    Verrückter und mehr vom Zufall bestimmt hätte die Sache nicht laufen können. Er war schon so nah am Ziel gewesen. Eine Million Dollar Einsatz, und alles hätte ihm gehört.
    Peter leerte sein Glas und schenkte sich nach. Als er es wieder hob, hielt er mitten in der Bewegung inne. Er hatte etwas gehört.
    Oder jemanden.
    Er dachte an die Hütte in Vermont. Das Geräusch hier in der Wohnung war anders gewesen als das, das er in der Hütte gehört hatte – oder gemeint hatte zu hören. Er war sich nicht mehr sicher.
    Doch jetzt wusste er genau, dass jemand in der Wohnung war.
    Langsam schlich Peter zur Tür der Vorratskammer und lauschte. Da war es wieder! Wie ein Zischen. Oder ein Pfeifen?
    Was auch immer es war, es kam aus seinem Arbeitszimmer oder dem Wohnzimmer. Ausgerechnet von dort, wo er seine Waffe aufbewahrte.
    Peter streifte sich die Schuhe von den Füßen und ging auf Zehenspitzen in den Flur. Im Schrank auf der anderen Seite befanden sich die nächstbesten verfügbaren Waffen, seine Golfschläger. Besonders sein Fünfer-Eisen mit dem Titanschaft. Sein Glücksbringer. Oder wäre der Odyssey-Putter die bessere Wahl? Kürzerer Schläger, schwererer Kopf.
    Bevor er sich den schlagsicheren Putter schnappte, blickte er zur Wohnungstür. Hatte er vergessen, sie hinter sich zu verriegeln, als er nach Hause gekommen war?

    Nein, auf keinen Fall.
    Seine Gedanken überschlugen sich, ebenso wie sein Herz es tat. Das Gebäude auf der Park Avenue war relativ sicher, auch wenn im Jahr zuvor zwei Stockwerke tiefer eingebrochen worden war. War dies wieder ein Einbruch? Vielleicht.
    Aber Moment mal – die Wohnungstür war doch abgeschlossen gewesen. Welcher Einbrecher schließt sich selbst ein?
    Der nächste Gedanke, und dieser war plausibel: der Fernseher. Er war eingeschaltet gewesen, bevor Peter zur Trauerfeier gegangen war. Vielleicht hatte er ihn nicht ausgeschaltet.
    Dennoch umfasste Peter den Golfschläger, bereit, ihn zum Einsatz zu bringen, während er langsam Richtung Arbeitszimmer schlich. Ein paar Schritte vor der Tür allerdings stieß er erleichtert die Luft aus. Puh!
    Es war tatsächlich der Fernseher.
    Peter bog um die Ecke – auf dem Breitbildfernseher lief eine Wiederholung von Seinfeld.
    Er stellte den Golfschläger zur Seite, als er zum großen

Weitere Kostenlose Bücher