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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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hatte dieses ›endlich‹ wohl kaum wirklich ihr gegolten. Höchstwahrscheinlich bezog es sich auf ein Gespräch mit seinem Onkel, das gleiche, in dem sein Onkel von ihr als unentbehrlich gesprochen hatte. »Keine Ahnung, Sir. Erklären Sie es mir.«
    »Karma. Alles, was ich je an Schlechtem getan habe, kommt nun zu mir zurück.«
    Kaum merklich entspannte sie sich und passte sich seinem spielerischen Ton an. »Das ist aber schade. Besonders da die Konsequenzen weitaus schlimmer sind, als Sie annehmen.«
    »Warum sagen Sie das, Winters?«
    »Weil Sie mehr als nur halb nackt sind, Sir. Und außerdem besitze ich zwar viele Fähigkeiten, aber Sie vor karmischen Übergriffen zu bewahren, gehört nicht dazu.«
    Er neigte den Kopf, als müsste er ihre Antwort noch einmal durchdenken. »Also besteht die Möglichkeit, dass ich auch noch meine Unterhose verliere?«
    Ihr Herz machte einen kleinen Satz, als er den Mund zu einem breiten Lächeln verzog und sich in seinen Mundwinkeln kleine Halbmonde bildeten. In der feuchten Luft kräuselte sich sein etwas zu langes Haar an der Stirn und im Nacken. Zusammen mit diesem Lächeln war sein zerzaustes Aussehen überraschend anziehend.
    Denk an deinen Job, Maggie. »Wir werden versuchen, das zu vermeiden, Sir.« Obgleich sie für die Handschellen ihre Fingerfertigkeit und nicht so sehr ihre Augen brauchte, hielt Maggie den Blick starr auf ihre Hände gerichtet. »Ihr Onkel entschuldigt sich, dass er nicht persönlich kommen konnte.«
    »Na, von einem Vampir kann ich wohl kaum erwarten, dass er sich frühmorgens in ein Flugzeug nach New York setzt.«
    Von einem gewöhnlichen Vampir konnte man das nicht verlangen, nein. Selbst wenn man ihn aus seinem Tagesschlaf wecken könnte, würde er im Sonnenlicht in Flammen aufgehen. Doch Colin Ames-Beaumont war kein gewöhnlicher Vampir und er hätte durchaus tagsüber reisen können – aber seine Verlobte war dazu nicht in der Lage und die würde er nie ungeschützt zurücklassen.
    »Mich zu schicken, schien die beste Lösung«, ergänzte Maggie.
    »Da habe ich aber Glück gehabt.«
    Mit Glück hatte das wenig zu tun. Nachdem sie die E-Mail gelesen hatte, hatte sie Ames-Beaumont mehr oder weniger überredet. Dabei hatte sie alle Qualifikationen aufgelistet, wegen derer er sie angestellt hatte: Sie bewahrte stets einen kühlen Kopf, kannte sich mit Waffen aus und hatte bereits eine ganze Reihe schwierigster Missionen erfolgreich bewältigt.
    Aber dass in der Mail unter der Adresse des Hauses ›Du kannst mich aufhalten, Brunhilda‹ gestanden hatte, hatte sie unerwähnt gelassen, genauso wie die Tatsache, dass sie sich ziemlich genau denken konnte, wer dahintersteckte.
    Beim Öffnen der zweiten Handschelle streifte sie leicht Blakes Handgelenk. Er schwitzte in der stickigen Luft und seine Haut fühlte sich warm an. Warm, nicht heiß, also war er kein Dämon, der die Gestalt wandeln konnte und sie als Lockvogel in die Irre führte.
    Mit seiner großen Hand fing er ihre ein. Schwer zu glauben, dass er nicht sehen konnte, so intensiv, wie er sie jetzt anstarrte. »Beruhigend zu wissen, dass Sie auch die sind, für die Sie sich ausgeben.«
    Dabei hatte sie doch lediglich eingestanden, dass sie Winters sei. »In Ihrer Armbeuge ist ein Nadeleinstich zu sehen.«
    Blake ließ ihre Hand los. »Er hat mir Blut abgenommen.«
    Das war … seltsam. »Wie viel?« Allzu viel konnte es nicht gewesen sein. Unter seiner gebräunten Haut sah Blake gesund aus. »Können Sie laufen? Hat man Ihnen Drogen verabreicht?«
    »Ja. Ein Beruhigungsmittel.« Blake hob das Kinn und eine Schwellung wie von einem Insektenstich kam zum Vorschein. »Ich stand vor meinem Hotel, als er mich in ein Taxi zerrte und dem Fahrer sagte, ich sei betrunken. Danach habe ich das Bewusstsein verloren.«
    Sein Entführer hatte sich in aller Öffentlichkeit gezeigt? Das war kein gutes Zeichen. Im Prinzip gab es nur drei Gründe für einen Kriminellen, seine Identität nicht geheim zu halten: Entweder wollte er gefasst werden oder er ging davon aus, nie bestraft zu werden … oder er wusste, dass er nicht lebend aus der Sache herauskommen würde.
    »›Er?‹ Sind Sie sicher? Und es war kein Dämon oder Vampir?«
    »Nein. Männlich. Menschlich.«
    Genau das hatte sie befürchtet. Dämonen war es untersagt, Menschen körperlichen Schaden zuzufügen. Also konnten sie allerhöchstens ködern und feilschen. Vampire waren an den gleichen Kodex gebunden und zudem noch hilflos dem Sonnenlicht

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