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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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Pup, du hast zu viele Köpfe«, erinnerte sie den Hund, bevor sie Blake antwortete: »Ich werde ein Flugzeug chartern, das Sie zurück nach San Francisco bringt. Mr Ames-Beaumont kann sich dann um Sie kümmern, während ich … «
    »Das kommt überhaupt nicht in Frage«, sagte Blake.
    »… nach Ihrer Schwester suche«, beendete Maggie ihren Satz.
    »Sie wo suchen? Haben Sie inzwischen irgendwelche Anhaltspunkte, wohin er sie verschleppt hat?«
    Sie öffnete die Tür. »Nein.«
    Jedenfalls noch nicht.

2
    Auf dem Bürgersteig konnte Geoff das erste Mal seit vier Jahren wieder einen Blick auf Maggie Wren werfen. Auf die leibhaftige Maggie jedenfalls. Vor knapp drei Monaten hatte er ihr Foto in einer Akte gesehen, die sein Onkel ihm geschickt hatte. Diese hellen Augen hatte er sofort wiedererkannt. Für ihn waren sie unvergesslich geblieben, hatte er sie doch über dem Lauf einer Pistole gesehen, kurz bevor der Schuss fiel. Damals war sie als Agentin der CIA nach Darfur geschickt worden. Beide waren sie weit, weit weg von zu Hause gewesen.
    Woher sie ursprünglich stammte, wusste er nicht. Von den eigenen Eltern verlassen wurde sie durch etliche Pflegefamilien gereicht, bis sie mit zwölf endlich ein dauerhaftes Zuhause gefunden hatte. Von dort war sie in die Armee eingetreten und schon sehr früh von der CIA angeworben worden. Jahrelang war sie in Washington stationiert gewesen, doch die meiste Zeit war sie auf irgendwelchen Missionen unterwegs.
    Ihr Übergang ins zivile Leben verlief nicht gerade reibungslos. Sie hatte bei ihrem letzten Arbeitgeber gewohnt, einem Kongressabgeordneten – und Dämon. Als sie herausfand, was er war, verließ sie die Stellung und nahm den Job bei seinem Onkel Colin an.
    Ihren Namen erfuhr Geoffrey erst, als ihm sein Onkel ihre Akte geschickt hatte.
    Ob sie sich in dem Haus, das sie unweit des Anwesens seines Onkels in San Francisco erworben hatte, richtig zu Hause fühlte, wusste er nicht. Brauchte sie nur eine Rückzugsmöglichkeit oder wollte sie sich für immer niederlassen? Immerhin hatte sie den Job bei seinem Onkel angenommen, obgleich sie genau wusste, was er war.
    Geoffrey hegte die leise Hoffnung, dass dies nicht nur eine vorübergehende Sache für sie war.
    Optisch war sie jedenfalls wie geschaffen für den Job. Selbst Bilsworth, der Haushofmeister, der, solange Geoff denken konnte, über die englischen Besitztümer der Familie wachte, hätte nichts an dem perfekten hellblonden Haarknoten, der gestärkten weißen Bluse, der schwarzen Weste und dem Jackett auszusetzen gehabt. Die Bügelfalten ihrer Hose sahen aus, wie mit einem Lineal gezogen, und hatten sowohl der Reise als auch der New Yorker Luftfeuchtigkeit getrotzt.
    Diese adrette Reinlichkeit konnte man zwar nicht dämonisch nennen, aber sie kam ihm schon nicht ganz menschlich vor.
    Irgendwie schien der Vergleich mit einer Walküre gar nicht so abwegig. Sie war größer, als er gedacht hatte. Bei den Haaren und der Größe konnte er gut nachvollziehen, warum andere Agenten sie ›kugelfressende Brunhilda‹ getauft hatten.
    Jedenfalls verstand er den Brunhildateil. Die Kugeln waren wohl eine Sache für sich und wurden in irgendwelchen Geheimdokumenten unter Verschluss gehalten.
    Im Vorbeigehen warf ein Passant Maggie einen Blick zu. Geoff wusste nicht, was sie dachte. Seit sie auf der Straße unterwegs waren, hatte sie keine Miene verzogen.
    Von seiner Blindheit war sie überrascht worden, doch nun hatte sie sich wieder im Griff. Er konnte sich lebhaft vorstellen, was sie gedacht haben musste: Was zum Teufel will dieser Blinde hier?
    Dafür gab es zwei Erklärungen. Die kurze Erklärung lautete: Eigentlich war er gar nicht blind. Er konnte nur nicht mit den eigenen Augen sehen.
    Die Erklärung dafür wiederum war lang: Es hatte mit Luzifer und den Dämonen zu tun, die einen zweiten Krieg im Himmel angezettelt hatten. Und mit dem Mann, der diese Schlacht beendete, indem er den Chaos-Drachen mit dem Schwert erschlug. Dieser Mann wurde ein Wächter, ein Beschützer der Engel. Es gab mehr Wächter, aber es war sein Schwert, das die Familie der Ames-Beaumonts, der Ramsdells und schließlich auch der Blakes prägte.
    Das Schwert, getränkt mit dem Blut und den Kräften des Drachens, war schließlich im Haus von Geoffs Vorfahren gelandet. Vor zweihundert Jahren hatten Onkel Colin und Geoffs Ururgroßvater Anthony Ramsdell das Schwert benutzt, um ihre Blutsbrüderschaft zu besiegeln. Dabei hatte das Schwert ihr Blut verändert.

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