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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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verlassen?«
    »Ich weiß es nicht. Aber sie muss einen schwerwiegenden Grund gehabt haben. Fünfzehn Jahre harte Arbeit schreibt man nicht so einfach in den Wind.«
    Ich stand auf. »Ich danke Ihnen, dass Sie sich für uns Zeit genommen haben.«
    Ghastek nickte. »Ich habe zu danken. Als ich den Vertrag mit Kate unterzeichnet habe, hatte ich nicht damit gerechnet, so leicht davonzukommen. Erlauben Sie mir, dass ich Sie hinausgeleite.« Der Vampir glitt durch die Tür. »Eine Warnung möchte ich Ihnen noch mit auf den Weg geben: Sollte sich Lynn Morriss tatsächlich in den Scharten niedergelassen haben, möchte ich Ihnen dringend ans Herz legen, sich von dort fernzuhalten. Lynn ist eine ernst zu nehmende Gegnerin.«
    »Plant das Volk, gegen sie vorzugehen?«
    »Nein«, sagte Ghastek mit einem kleinen Lächeln. »Ich denke, das wird nicht nötig sein.«
    Draußen angelangt stieg ich in unseren Wagen. Die Magie der Untoten haftete an mir wie ranzige Fettdünste. »Ich fühle mich irgendwie beschmutzt.«
    »Gerade so als würde man nach einem harten Arbeitstag nach Hause kommen, ins Bett fallen und dann bemerken, dass die Laken mit altem Gleitmittel vollgeschmiert sind.«
    Ich starrte ihn einfach nur an.
    »Und dazu noch eigentümlich riechen.«
    Die Konditionierung des Ordens versagte. »Igitt.«
    Raphael grinste breit.
    »Ich frage besser nicht, ob dir das schon mal passiert ist.« Ich ließ den Motor an. »Ist es dir schon mal passiert?«
    »Ja.«
    Igitt . »Wo?«
    »Im Haus der Bouda.«
    Igittigitt!
    »Ich war total müde, und du kennst den Laden ja, da riecht es überall nach Sex … «
    »Ich will das gar nicht wissen.« Ich fuhr vom Parkplatz.
    »Wohin geht’s denn jetzt?«
    »Zu Spinnen-Lynn. Wir wühlen ein wenig durch ihren Abfall, und wenn das nichts bringt, brechen wir ein.«
    Raphael runzelte die Stirn. »Weißt du denn überhaupt, wo sie wohnt?«
    »Ja. Ich habe alle Adressen der Herren der Toten auswendig gelernt. Ich habe ziemlich viel Zeit, weißt du.«
    Mit zusammengekniffenen Augen schaute er mich an und sah dabei ganz genau so aus wie einer der Gentleman-Piraten aus meinen geliebten Liebesromanen. »Was hast du sonst noch so in deinem Kopf gespeichert?«
    »So dies und das. Ich erinnere mich zum Beispiel noch, was du als Erstes zu mir gesagt hast. Damals, als du mich vom Wagen ins Bad getragen hast, damit deine Mutter mich wieder zusammenflicken konnte.«
    »Bestimmt war es irgendetwas Romantisches«, sagte er. »Im Sinne von ›Bei mir bist du sicher‹ oder ›Ich lass dich nicht sterben.‹
    »Ich habe eure Badewanne vollgeblutet, war außer mir vor Schmerzen. Und da hast du gesagt: ›Mach dir keine Sorgen wegen des Bluts, wir haben eine ausgezeichnete Filteranlage.‹«
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht war zum Totlachen.
    »Das kann nicht das Erste gewesen sein.«
    »War es aber.«
    Schweigend fuhren wir durch die Stadt. »Um noch mal auf das Gleitmittel zurückzukommen … «, sagte Raphael.
    »Ich will das nicht hören!«
    »Als ich es mir aus dem Haar gewaschen hatte … «
    »Warum tust du das, Raphael?«
    »Damit du noch mal ›Igitt‹ sagst.«
    »Kapier ich nicht.«
    »Das ist ein männlicher Reflex. Ich muss das einfach tun. Wo war ich gleich? Also, als ich es ausgewaschen hatte … «
    »Raphael!«
    »Nein, warte, jetzt wird es lustig.«
    Als wir endlich bei Spinnen-Lynn ankamen, lagen meine Nerven blank.
    Lynns Bungalow befand sich auf einem großen Grundstück, verborgen hinter einem fast zwei Meter hohen Holzzaun. Ich öffnete ihre Mülltonne. Ein fauliger Dunst schlug mir entgegen. Die Tonne war zwar schmutzig, aber leer.
    Raphael inspizierte den Zaun, nahm Anlauf und flog wie ein Turner am Sprungtisch mit einem Salto darüber hinweg. Mir lag eher die altmodische Art: Ich lief auf den Zaun los, sprang, zog mich an der Kante hoch und stemmte mich hinüber auf die andere Seite. Raphael holte ein paar Dietriche hervor und stocherte damit im Schloss herum. Die Tür schnappte auf und wir betraten eine leere, dunkle Garage. Ich musste ein paarmal blinzeln, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten und meine Nachtsicht einsetzte. Bei manchen Leuten erinnerte die Garage an einen Flohmarkt, auf dem eine Bombe hochgegangen war. Lynns Garage hingegen war gewissenhaft aufgeräumt. Werkzeuge und Gartengeräte hingen fein säuberlich an ihren Haken. Der Boden war gefegt. Wenn ich eine Garage hätte, würde sie ganz genauso aussehen.
    Wie erwartet war die Tür, die von der Garage ins

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